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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Eine Innovation setzt sich durch: 
Erfolgsgeschichte Scheibenlaser 

Mit dem Konzept des Scheibenlasers hat das Institut für Strahlwerkzeuge der Universität Stuttgart, Arbeitsgruppe Laserentwicklung unter Leitung von Dr. Adolf Giesen, ein bahnbrechendes neues Konzept für diodengepumpte Festkörperlaser entwickelt, das zu einer völlig neuen Klasse von Lasern gefhürt und sich in der Forschung wie auch in der Industrie nunmehr mit großem Erfolg etabliert hat.
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Technologie
Der Scheibenlaser ist ein neuartiges Konzept für diodengepumpte Festkörperlaser, das erlaubt, gleichzeitig einen hohen Wirkungsgrad und eine gute Fokussierbarkeit der Laserstrahlung zu realisieren bei nahezu frei skalierbarer Laserleistung. Als laseraktives Medium wird eine dünne Scheibe verwendet mit typischen Dicken von einhundert bis zweihundert Mikrometern. Sie wird von einer Seite flächig gekühlt und von der anderen mit Diodenlasern gepumpt. Dabei wird die Pumpstrahlung durch ein kompaktes Spiegelsystem mehrfach auf den Kristall abgebildet, so dass trotz der dünnen Scheibe eine hohe Absorption im Kristall erreicht wird und damit ein hoher Gesamtwirkungsgrad. Die Rückseite der Kristallscheibe ist verspiegelt und dient so als Endspiegel oder Umlenkspiegel im Laserresonator. 

  Das Prinzip des Scheibenlasers vereint einen hohen Wirkungsgrad und eine gute Fokussierbarkeit. 
Industrielle Anwendungen
Für den Scheibenlaser konnte durch die bisher durchgeführten Arbeiten an der Universität Stuttgart und die damit im Zusammenhang stehenden Forschungsarbeiten in verschiedenen Firmen (zum Beispiel TRUMPF Laser, Jenoptik L.O.S.) der Durchbruch zur Markteinführung erreicht werden. Erste Serienprodukte sind heute erhältlich, sowohl bei kleinen Leistungen als auch im kW-Bereich. So werden etwa frequenzverdoppelte Scheibenlaser bis zu 5 Watt im grünen Spektralbereich heute bereits in großer Stückzahl in der Augenheilkunde eingesetzt. Darüber hinaus zeigen erste Untersuchungen die Einsatzfähigkeit und das Potential von kW-Scheibenlasern für das Schweißen und Schneiden von Blechen im Automobil- und Flugzeugbau.

Innovationspreis 2002 
Die Entwicklung des Scheibenlasers erfuhr im vergangenen Jahr mit der Verleihung des Berthold Leibinger - Innovationspreises 2002 (1. Preis) eine große Anerkennung. Am 18. Oktober 2002 wurde der Preis an diejenigen Mitglieder der Scheibenlasergruppe verliehen, die als Erfinder zu Patenten beigetragen haben, sowie an den Institutsleiter, Prof. Dr. Helmut Hügel, der das neue Konzept mit initiiert hat. /eng

Kontakt
Dr. Adolf Giesen, 
Institut für Strahlwerkzeuge, 
Tel. 0711/685 6846,
Email: giesen@ifsw.uni-stuttgart.de


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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