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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Marktnahe Dienstleistungs- und Produktideen rund um die Brennstoffzelle:
Interdisziplinäres Studienprojekt erfolgreich gestartet 

Zumeist kommen innovative, technologiebasierte Geschäftsideen von Ingenieuren, deren marktfähige Umsetzung verlangt jedoch wirtschaftlichen Sachverstand. Nachweislich starten Teamgründungen schneller und erfolgreicher, sie etablieren sich dauerhaft besser im Markt. Diese Erkenntnisse greift das interdisziplinäre Projektseminar „Geschäftsidee Brennstoffzelle“ auf, in dem künftige Betriebswirte mit Ingenieuren zusammenarbeiten. 
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Mit diesem Projekt wagt die Universität Stuttgart im Rahmen ihrer Existenzgründeroffensive etwas Neues. Vier Institute aus verschiedenen Fakultäten und Einrichtungen gestalten paritätisch eine Lehrveranstaltung. Im Wintersemester 2002/2003 sowie Sommersemester 2003 bieten der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Planung (LfP) und Strategisches Management gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt 
e. V. (DLR), dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (FhICT) und dem Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP) die Veranstaltung „Geschäftsidee Brennstoffzelle“ an. Das Projekt richtet sich an gemischte Teams aus Studierenden im Hauptstudium der Betriebswirtschaftslehre und der Ingenieurwissenschaften.

Organisatorisches Talent gefragt
  Eine Brennstoffzelle.
(Foto: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (Baden-Würrtemberg)
Als Leiter des IKP kann Professor Peter Eyerer mit „Uni-Didact“ auf einen reichen Erfahrungsschatz projektbezogener Studienarbeiten zurückgreifen. Doch auch für ihn ergeben sich aus dieser Veranstaltung besondere Herausforderungen: „Wie bei einem Industrieprojekt üblich, müssen die Teilnehmer rasch auf einen gemeinsamen Kenntnisstand gebracht werden. Hier an der Universität sind die Teilnehmer jedoch in hohem Maße gefordert, auch voneinander zu lernen. Dieser Absicht bei der verhältnismäßig strengen Trennung der Studiengänge überhaupt Raum zu geben, verlangt schon organisatorisches Talent, nicht nur von den Betreuern, auch von den Studierenden!” Ziel ist es, die Studierenden über die Vermittlung von betriebswirtschaftlichem und ingenieurwissenschaftlichem Grundlagenwissen zu befähigen, in der konkreten Projektarbeit selbst Businesspläne zu neuartigen, marktnahen Geschäftsideen rund um die Brennstoffzelle zu entwickeln. Darüber hinaus üben sich die Studierenden in Teamfähigkeit und sozialer Kompetenz.


Projektziel Teamgründung? 
- Warum nicht!

„Was kann mein Unternehmen - was will der Markt? Zu diesen beiden Fragen und ihren Wechselbeziehungen sollten unsere Teilnehmer am Ende des Sommerse-mesters mit ihren jeweiligen Geschäftsmodellen überzeugende Antworten geben können”, hofft Professor Erich Zahn vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Planung (LfP) und Strategisches Management. Damit wäre eine tragfähige Grundlage für eine Existenzgründung im Team gelegt, an die sich nahtlos die Beratungs- und Unterstützungsangebote der TTI GmbH und der Universität Stuttgart anschließen würden. Den Teilnehmern wird von den beteiligten Instituten überdies die Möglichkeit gegeben, ihre Geschäftsideen in Form von Diplom- oder Doktorarbeiten wissenschaftlich zu vertiefen.

Zugang zum Zukunftsmarkt Brennstoffzelle rechtzeitig sichern
„Klar habe ich schon eine Idee!”, meinte einer der zwanzig Teilnehmer bei der Kick-Off-Veranstaltung im November letzten Jahres im DLR schmunzelnd. „Aber die verrate ich jetzt noch nicht. Wer weiß, vielleicht ist das in ein paar Jahren DER Renner?” Professor Hans Müller-Steinhagen vom DLR hebt die Chancen im Zukunftsmarkt Brennstoffzelle hervor: „In 15 bis 20 Jahren wird der Bedarf an flüssigen Kohlenwasserstoffen deutlich über dem Angebot liegen. Wer dann alternative Techniken zur Energiewandlung anbieten will, muss heute den Marktzugang vorbereiten. Zurzeit gibt es sechs Typen von Brennstoffzellen, die alle technisch noch nicht ausgereift sind. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind ebenfalls noch längst nicht ausgelotet.”

Der enge Anwendungsbezug dieses interdisziplinären Projektseminars wird neben den Inputs der beteiligten Institute auch durch die intensive Zusammenarbeit mit dem regionalen Netzwerk „f-cell“ gewährleistet. Gefördert wird das Projekt von PUSH!, dem Partnernetz für Unternehmensgründungen aus Stuttgarter Hochschulen. Dieses Lehrprojekt soll als Modell für ähnliche Veranstaltungen dienen. Kristin-C. Wedekind

Mehr Informationen unter:
www.ikp.uni-stuttgart.de/brennstoffzelle/

Kontakt
Dr. Maria-Luise Kaufhold-Wagenfeld,
Leiterin Theoprax-Kommunikationszentrum (IKP),
Tel. 0711/685 3029,
e-mail: kaufhold@ikp.uni-stuttgart.de

Dipl.-Kffr. Patrice Lienhard, 
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche 
Planung und Strategisches Management,
e-mail: patrice.lienhard@po.uni-stuttgart.de

Dr.-Ing. Werner Schnurnberger,
Deutsches Zentrum 
für Luft- und Raumfahrt e.V.,
e-mail: schnurnberger@dlr.de

Dr. rer. nat. Michael Krausa,
Fraunhofer-Institut 
für Chemische Technologie,
e-mail: kra@ict.fhg.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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