Home           Inhalt           Suchen

Stuttgarter unikurier Nr. 90 November 2002
Aerofest:
Luft- und Raumfahrtingenieure sind flügge geworden 
 

Musik, Blumenschmuck und eine Diashow, die Impressionen aus einem Studiengang zeigte, der sich fast ganz dem Element Luft verschrieben hat: Flugzeuge, Raketen, Raumstationen, Segler, Zeppeline... Beim Aerofest am 5. Juli feierten im Hörsaal 47.03 auf dem Vaihinger Campus Absolventinnen und Absolventen der Luft- und Raumfahrttechnik ihren Abschied von der Uni Stuttgart. 

kleinbal.gif (902 Byte)
 

78 junge Leute - darunter fünf Frauen - hatten im letzten Jahr ihre Diplome in Luft- und Raumfahrttechnik erworben. Ein Großteil von ihnen konnte beim Aerofest ihre Diplomurkunden in Empfang nehmen. Die neuesten Kreationen an Doktorhüten führten beim Aerofest nur Herren vor - 15 Nachwuchsingenieure haben seit Juli 2001 in diesem Fachgebiet promoviert. 
Prodekan Prof. Bernhard Weigand erinnerte in seiner Begrüßungsrede die Absolventen an Vieles, was sie während ihres Studiums erlernt haben. „Gut gerüstet“, sagte er, entlasse er sie nun 
in die Industrie, die letzten Absolventen der Fakultät 9 für Luft- und Raumfahrttechnik, die im Zuge der Umstrukturierung zur Fakultät 6 Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie wurde. Ein Zusammenschluss, den Weigand begrüßte: „Wir können die Synergien nutzen.“
Mit der Frage „Worauf kommt es eigentlich an?“ leitete Dr. Michael Ladwig von der Alstom Power AG seinen Festvortrag ein. Der „ehemalige Stuttgarter“ erzählte anhand seines eigenen Werdegangs vom Berufsleben: von der Entscheidung für die richtige Firma und den Schwierigkeiten, zu überzeugen und für eine Idee zu kämpfen. Auch Versagensängste im Beruf klammerte er nicht aus und räumte mit manch´ falschen Vorstellungen auf: „Glauben Sie nur nicht, dass Leute in Führungspositionen immer Führer sind.“ „Es kommt nur auf Sie an - machen Sie etwas daraus“, war sein Resümee und die Tipps für das Berufsleben: Initiative zeigen, immer einen Schritt schneller denken, entscheiden, sichtbar sein, Feedback geben - gerade auch dem Chef - und die Kundenbrille tragen. 

Entscheidende Jahre an der Uni
Eberhard Lammich und Sven Erb waren sich in ihrer Absolventenrede einig: Es waren entscheidende Jahre, die sie an der Uni verbracht haben, und sie würden wieder in Stuttgart studieren. Es habe keinen Zwist unter den Studierenden gegeben, sondern Kollegialität und Zusammenhalt. Einen besonderen Dank ließen sie dem akademischen Mittelbau zukommen und erinnerten auch an Herausforderungen, wie sie beispielsweise durch nicht besetzte Professorenstellen entstanden. Den Kontakt zur Uni wollen sie halten, haben sich beide vorgenommen. 
Einen kurzen Einblick in das Studentenprojekt „Blended Wing Body“ gaben Julia Bihlmaier und Sebastian Nowotny von der European Association of Aerospace Students (EUROAVIA). 50 Studierende aller Fachrichtungen hatten sich im Oktober 2001 bei diesem Projekt an der Uni Stuttgart an einem zweiwöchigen Designworkshop für ein Nurflügler-Flugzeug beteiligt, bei dem neben Design und Innenausstattung des Flugzeugs auch eine Marktanalyse gefragt war. Einziges Manko des Nurflüglers, er hat keine Fenster für die Passagiere.

Auslandsaufenthalte nutzen
Mit Bildern aus Toulouse - dem Zentrum der Luft- und Raumfahrttechnik - nahm der offizielle Teil des Aerofestes seinen Ausgang. Martin Stahl, einer von neun Stipendiaten der Hermann-Reissner-Stiftung, verbrachte das Studienjahr 2001/2002 an der Ecole Nationale Supérieure d`Ingenieurs de Constructions Aéronautiques (ENSICA) und ermunterte seine Studienkollegen, die Angebote für ein Auslandssemester zu nutzen: gerade bei den Luft- und Raumfahrern sei globales Denken und Handeln immer mehr gefragt.

Julia Alber

 


last change: 25.11.02 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

Home           Inhalt           Suchen