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Stuttgarter unikurier Nr. 90 November 2002
Kurz vorgestellt:
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Klaus Drechsler 

 


Klaus Drechsler

Die C4-Professur für Flugzeugbau und Leichtbau am Institut für Flugzeugbau hat am 1. Mai dieses Jahres Dr.-Ing. Klaus Drechsler (42) übernommen, der zuvor in der Forschung der EADS (European Aeronautic, Defense and Space Company) in Ottobrunn tätig war. Das Institut ist ihm vertraut: dort hat er ab 1985 nach dem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Uni Stuttgart promoviert. Im Rahmen eines Verbundforschungsvorhabens konnte er während seiner Promotion gemeinsam mit MBB (Messerschmitt-Bölkow-Blohm) den Grundstein für ein neues Struktur-, Werkstoff- und Fertigungskonzept für Faserverbundwerkstoffe im Flugzeug- und Automobilbau legen. Ziel war die Automatisierung der Fertigung dieses Leichtbauwerkstoffes sowie eine dreidimensionale Faserverstärkung zur Verbesserung der Eigenschaften, insbesondere im Hinblick auf die Schadenstoleranz und das Energieaufnahmevermögen. Der Schlüssel dafür sind Textiltechniken wie Weben, Flechten, Sticken oder Nähen.

Nach seinem Wechsel zum Zentrallabor von MBB 1989 war Klaus Drechsler für die Prüftechnik zuständig. Nach der Eingliederung des Labors in die DaimlerChrysler Forschung bestand seine Aufgabe als wissenschaftlicher Leiter des Bereiches Prüf- und Verfahrenstechnik darin, das Know-how zur Herstellung von Leichtbaustrukturen aus dem Flugzeugbau auf den Automobilbau zu übertragen und gleichzeitig die Methoden für eine kostengünstig Fertigung aus dem Fahrzeugbau für die Luft- und Raumfahrttechnik nutzbar zu machen.
Dieses Thema wird auch ein Forschungsschwerpunkt am Institut für Flugzeugbau werden. Geplant ist beispielsweise der Aufbau eines Textiltechnikums für Faserverbundwerkstoffe mit weltweit einmaligen Flecht- und Nähanlagen; dies soll in Kombination mit neuen Imprägnierverfahren die kostengünstige Fertigung von Leichtbaustrukturen mit herausragendem Eigenschaftsprofil nicht nur im Flugzeugbau ermöglichen. In der Lehre wird sich Professor Drechsler insbesondere dem Leichtbau sowie den Werkstoffen und Fertigungsverfahren widmen.

Professor Drechsler ist Vorsitzender des SAMPE Deutschland e.V. und Präsident der SAMPE Europe (Society for the Advancement of Materials and Process Engineering). Ziel dieser weltweiten Vereinigung von Firmen und Forschungsinstituten ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Weiterentwicklung von Werkstoffen und Fertigungsverfahren vor allem im Bereich der Faserverbundwerkstoffe. Der Luftfahrt ist Klaus Drechsler als begeisterter Segelflieger seit vielen Jahren auch privat verbunden. 

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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