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Stuttgarter unikurier Nr. 90 November 2002
Erwin Schrödinger in Stuttgart:
Doch von der Katze keine Spur... 
 

Am Stuttgarter Feuerseeplatz, Hausnummer 7, lebte der Physiker Erwin Schrödinger, als er im Wintersemester 1920/21 an der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart lehrte. Seit dem 24. Juni erinnert dort eine Tafel an den Pionier der Quantenmechanik und Nobelpreisträger.

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1887 in Wien geboren und 1961 in Alpbach in Tirol gestorben, stellte Erwin Schrödinger 1926 die nach ihm benannte Wellengleichung auf. Er schuf damit eine einheitliche Grundlage für die Quanten- und Atomtheorie, die ihm 1933 den Nobelpreis für Physik einbrachte. Zürich, Berlin, Oxford, Dublin, Wien und im Wintersemester 1920/21 auch Stuttgart waren Stationen im Leben des Naturwissenschaftlers. „Wir sind stolz, dass er trotz der damals unwirtlichen Zeit hier gewohnt hat“, sagte Prof. Dr. Joachim Queisser vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, der Schrödinger als aufrechten, nicht immer ganz einfachen Mann mit durchaus auch poetischer Ader beschrieb.


Über ein Zusammentreffen mit 
Schrödinger in seiner Studienzeit in
Dublin berichtete Prof. Pilkuhn.
(Foto: Eppler)

Unter den Blicken von Schrödingers Tochter und interessierten Stuttgarter Bürgern wurde die von der Fakultät für Physik der Universität Stuttgart und den Stuttgarter Max-Planck-Instituten gestiftete Gedenktafel an die Wand geschraubt. Nun prangt an Haus Nr. 7 das Bild von Erwin Schrödinger und die wichtigsten Daten zu seiner Person sind dort nachzulesen - doch von seiner berühmten Katze keine Spur.... 

Über eine sehr persönliche Erinnerung konnte der Experimentalphysiker Prof. Dr. Manfred Pilkuhn berichten. Als junger Student hatte er Schrödinger persönlich in Dublin kennengelernt, und eines Tages wurde er von dem großen Wissenschaftler sogar zum Tee eingeladen - ein Ereignis, das fest im Gedächtnis blieb. „Lange haben wir über Hesses Glasperlenspiel diskutiert“, erinnerte sich Pilkuhn und sprach auch davon, wie wichtig solche Begegnungen für junge Leute sind. „Nicht nur Fürsten, Feldherrn und Philosophen haben Gedenktafeln verdient, auch Naturwissenschaftler“, sagte Prof. Queisser und dankte dem Verlag Klett-Cotta, der in der Zusammenarbeit mit anderen Stiftern schon rund 35 Tafeln an Stuttgarter Gebäuden angebracht hat. Sie alle erinnern an Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst und Wissenschaft. 

Julia Alber

 


last change: 25.11.02 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

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