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Stuttgarter unikurier Nr. 90 November 2002
Kurz berichtet:
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Prof. Dr. Ruslan Valiev (rechts), Ufa State Aviation Technical University, Ufa, Russland, verbringt einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt am Institut für Theoretische und Angewandte Physik der Uni Stuttgart in der Arbeitsgruppe von Prof. Hans-Eckardt Schaefer (links). Der Aufenthalt ist Teil eines Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Prof. Valiev auf Vorschlag des Gastgebers für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Synthese nanostrukturierter Werkstoffe mit hoher Festigkeit und superplastischen Eigenschaften verliehen wurde. (Foto: M. Reichenstein)


Lehre international

Auf Einladung der Northeast Normal University in Changchun, China, hielt Prof. Dr. August Nitschke, Emeritus des Historischen Instituts, von Ende Februar bis Anfang Mai 2002 in Changchun vier Vorlesungsreihen über die europäische Geschichte des frühen und hohen Mittelalters. Er begann mit dem Corpus Iuris und endete mit der Magna Charta und behandelte so den Wandel des Rechts, der Verfassung, der politischen sowie der wirtschaftlichen Verhaltensweisen und der Erziehung, wobei die unterschiedlichen Entwicklungen der bildenden Künste, der Architektur und der Naturwissenschaft - soweit es sinnvoll schien - mit einbezogen wurden. Gleichzeitig beriet er Studierende bei ihren Magister- und Doktorarbeiten. Es waren die ersten Vorlesungen und Seminare zur Geschichte des europäischen Mittelalters, die dort von einem Ausländer gehalten wurden. Die Leiterin des Instituts, Prof. Wang Yaping, möchte so eine Zusammenarbeit begründen, die später den Studenten und Dozenten einen Vergleich jener uns sehr fremden Gesellschaften in Europa und in China ermöglicht. Ein solcher Vergleich könnte - hofft sie - zum wechselseitigen Verständnis der Kulturen und ihrer politischen Ziele beitragen.

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Im Rahmen der seit 1995 bestehenden ERASMUS/SOKRATES-Partnerschaft lehrte Dr. Hans Grote von der Abteilung Romanische Literaturen II des Instituts für Literaturwissenschaft im Sommersemester 2002 als Gastdozent an der Università G.D´Annunzio in Chieti (Italien). Dr. Grote hielt am dortigen Lehrstuhl für Geschichte der Gegenwartsliteratur (Prof. Giancarlo Quiriconi) ein Hauptseminar über die Polemica sul Romanticismo und am Lehrstuhl für Geschichte der Gegenwartsphilosophie (Prof. Roberto Garaventa) einen Lektürekurs zu Kant und Nietzsche.


Um deutsch-ägyptische Hochschulkooperation ging es bei einem Besuch der Botschaftsrätin für Kultur und Leiterin der Studienmission der Ägyptischen Botschaft in Berlin, Prof. Dr. Nagiba El-Ghamrawy, an der Universität Stuttgart am 17. Mai. Im Gespräch mit Uni-Rektor Prof. Dr.-Ing. Dieter Fritsch ging es insbesondere um die German University in Cairo (GUC), der ersten deutschen Universität im Ausland, bei deren Gründung die Universitäten Stuttgart und Ulm maßgeblich beteiligt sind (der Uni-Kurier berichtete) und die Aus- und Weiterbildung von ägyptischen Regierungsstipendiaten und deren wissenschaftliche Betreuung durch Stuttgarter Wissenschaftler. Weiteres Thema war der Ausbau der Städtepartnerschaft Stuttgart-Kairo, die sich im Jahr 2004 zum 25. Mal jährt - in diesem Jahr wird auch die Uni Stuttgart ihr 175-jähriges Jubiläum feiern. (Foto: Eppler)


Gast aus New York

Der New Yorker Architekt, Künstler und Bildhauer James Carpenter, eine der führenden Persönlichkeiten im Bereich des Gestaltens und Konstruierens mit Glas, lehrte im Sommersemester 2002 auf Einladung von Prof. Werner Sobek als Gastprofessor am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren der Uni Stuttgart. 1978 gründete Carpenter in New York das Büro James Carpenter Design Associates. Das mit namhaften Architekten und Ingenieuren kooperierende Büro ist für seine Projekte bekannt, bei denen die Grenze zwischen Architektur und Kunst fließend ist. Bauwerke aus jüngster Vergangenheit sind unter anderem die Generaldirektion der Deutschen Post in Bonn (zusammen mit Werner Sobek Ingenieure Stuttgart und Murphy Jahn Chicago), der Lichthof des Auswärtigen Amtes in Berlin (gemeinsam mit den Architekten Müller Reimann und dem Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner) oder das Atrium des Columbus Centre in New York (zusammen mit Skidmore, Owings & Merrill, das Gerichtsgebäude in Phoenix, Arizona). Am 25. Juni gab er einer größeren Öffentlichkeit bei einem Vortrag Einblick in seine Arbeiten.


Für eine vom Institut Français d’Architecture (Paris) organisierte Perret-Retrospektive in Le Havre liefert die Universität Stuttgart einen speziellen Beitrag: Fünf Architekturmodelle, die in Zusammenarbeit der Institute für Architekturgeschichte und für Darstellen und Gestalten (Lehrstuhl 1) erarbeitet wurden, sind dort seit dem 20. September bis zum 6. Januar im Musée des Beaux-Arts André Malraux zu sehen. Sie thematisieren den Moskauer Wettbewerb von 1931 für den Sowjetpalast, an dem die Gebrüder Auguste und Gustave Perret teilgenommen hatten. So werden neben dem Beitrag der Gebrüder Perret auch die von Le Corbusier, Walter Gropius, Berthold Lubetkin aus dem Westen und der des sowjetischen Wettbewerbssiegers Boris Iofan in der Ausstellung „Perret, la poétique du béton“ zu sehen sein. Besondere Anforderungen wurden an das Modell der Perrets gestellt: Es galt, nicht nur das eigentliche Gebäudemodell, sondern auch seine städtebauliche Umgebung von 1931 darzustellen. Dafür mussten die Originalunterlagen aus Moskau beschafft werden, was dank der jahrelangen Kontakte des Uni-Instituts für Architekturgeschichte zur Moskauer Architekturhochschule MARChI schließlich gelang. Prof. Jurij Pavlovic Volcok, Teilnehmer des Stuttgarter UIA-Vorkongresses, konnte einen wesentlichen Teil der Pläne zur Verfügung stellen. Die Studenten Fabian Greiner und Anderas Neurohr ergänzten und überarbeiteten diese im Sommersemester 2002 mit Hilfe von Luftbildern. Die teilweise komplizierten Gebäudemodelle wurden nach umfangreichen Recherchen in Berlin, Paris, London und Moskau am Institut für Architekturgeschichte von den Studenten Uwe Gäßler, Mohammend Elfateh und Andreas Neurohr unter Anleitung von Werkstattleiter Martin Hechinger vom Institut für Darstellen und Gestalten konzipiert und hergestellt. Die Federführung des Stuttgarter Beitrags hatte Dietrich W. Schmidt vom Institut für Architekturgeschichte. (Foto: Heyer)


Zu Gast an der Universität Stuttgart war am 27. Mai der Präsident der Hanyang Universität in Seoul (Südkorea), Prof. Chong Yang Kim (Foto). Gemeinsam mit Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch unterzeichnete er eine Kooperationsvereinbarung, die die langjährigen Beziehungen zum Stuttgarter Max-Planck-Institut für Metallforschung und zur Universität Stuttgart nun auch auf die Lehre und den Austausch von Studierenden erweitert. Die Stuttgarter Max-Planck-Forscher pflegen bereits seit Anfang der 70er Jahre sehr enge forschungsorientierte Beziehungen zur Hanyang University. Zahlreiche koreanische Postdocs haben hier geforscht und eine ganze Reihe von Studentinnen und Studenten der Hanyang University promovierten und promovieren an der Universität Stuttgart. Die Hanyang University, eine der renommiertesten Universitäten Südkoreas mit rund 22.000 Studierenden, hat ein ähnliches Fächerspektrum wie Stuttgart. - Am Nachmittag nahm Prof. Kim an der Festveranstaltung zur Einweihung des zweiten Bauabschnitts des Max-Planck-Instituts für Metallforschung in Stuttgart-Büsnau teil. Dort haben auch drei Uni-Lehrstühle aus den Bereichen Metallkunde und Ni.htmletallische Anorganische Materialien sowie Teile des Instituts für Theoretische und Angewandte Physik ihr neues Domizil gefunden (siehe dazu die Rubrik „Nachrichten & Berichte“ in dieser Ausgabe).  /zi 

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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