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Stuttgarter unikurier Nr. 90 November 2002
Existenzgründer von der Uni Stuttgart:
Gute Ideen bleiben haften
 

Rund vier Millionen Notebookbesitzer gibt es allein in Deutschland - Tendenz steigend. Würden sie alle Bedarf an Bernd Finkbeiners Erfindung anmelden, dann hätte der Jungunternehmer noch vor seinem Diplom als Maschinenbau-Ingenieur alle „Schäfchen im Trockenen“. Doch ganz so weit ist die Erfolgsstory noch nicht ... 

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Rund 20 Bestellungen harren derzeit der Fertigung und Auslieferung. An konfix, dem anwendungsfreundlichen, mobilen Schreibtisch für Notebooks, haben schon große Firmen wie BMW oder VW Bedarf angemeldet, und auch DaimlerChrysler, Porsche oder Toshiba zeigen sich interessiert. Die Idee flog Finkbeiner im Januar 2001 zu, als er sich gerade Gedanken über den Einsatz von Computern im Auto machte und dann über die Frage stolperte: „Wo kann man im Auto ein Notebook gut und sicher abstellen, um damit zu arbeiten?“

Patent öffnet Türen
„Ideen muss man umsetzen, wenn sie kommen“, sagt der Jungunternehmer überzeugt. Nach der entscheidenden Frage ging es Schlag auf Schlag. Im Haus der Wirtschaft in Stuttgart verbrachte er in der Patentabteilung lehrreiche und interessante Stunden, im Februar 2001 wurde konfix zum Patent angemeldet. Die universell einsetzbare, problemlos anzubringende und abzubauende Halterung fürs Notebook - so die Werbebroschüre - ist aus Metall gefertigt, pulverbeschichtet und lässt sich zusammenklappen. Ein Gummisauger lässt konfix an glatten, gasundurchlässigen Oberflächen haften, die batteriebetriebene Vakuumpumpe sorgt für tagelangen sicheren Halt und eine Gasfeder dämpft Stöße aller Art. „Das Patent ist wie eine Visitenkarte“, weiß Finkbeiner inzwischen, und rät künftigen Existenzgründern zu diesem Schritt, denn „man hat etwas in der Hand, das man Kunden und Geldgebern vorzeigen kann“, und das hilft enorm.

Der Kunde als Ideenlieferant
Seit August 2001 ist Bernd Finkbeiner Geschäftsführer der konfix GmbH, die er mithilfe von Venture Capital gründen konnte. Im Gespräch mit potenziellen Kunden, ob auf der CeBIT oder der Hannover Messe Industrie, haben sich viele neue Einsatzfelder für konfix ergeben. So benötigt die Polizei bei Verkehrskontrollen Ablageflächen für ihre Notebooks ebenso wie der Servicetechniker bei der Arbeit an einem Server. „Der Kontakt mit den Kunden fördert immer wieder neue Ideen und Bedürfnisse zu Tage“, erklärt Finkbeiner sichtlich erfreut. Ermöglichen es ihm doch gerade diese Kontakte, seine Produktidee für andere Marktsegmente zu adaptieren: Ausgestattet mit einem Haken statt einer Ablagefläche, kann konfix durchaus auch einige Tage Scheinwerfern, Lautsprechern oder einem großen Werbeplakat an einer Fassade Halt verleihen.

Der lange Weg zur Massenproduktion
Momentan gibt es den Notebookhalter für rund 300 Euro. Rundum zufrieden wäre Bernd Finkbeiner, wenn er 20 Stück pro Monat verkaufen könnte. Sollte die Massenproduktion anlaufen, dann ist es allerdings vorbei mit dem zusammenschrauben der 40 Einzelteile in Heimarbeit und es muss überlegt werden, wie es weiter geht. „Vielleicht die Lizenz verkaufen und etwas Neues machen“, könnte sich der Mann mit den vielen Ideen gut vorstellen. Er hätte da noch so einiges auf Lager. Zunächst hofft er jedoch auf eine Finanzierung durch PUSH!, denen er bald seinen Businessplan vorlegen wird, und dann stehen da ja auch noch die Abschlussprüfungen seines Studiums an.

Julia Alber

Kontakt
konfix - patente lösungen, Bernd Finkbeiner, Universitätsstr. 1, 70569 Stuttgart, 
Tel. 0711/78 78 667, Fax 0711/25 30 177, 
e-mail: finkbeiner@konfix.de
www.konfix.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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