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Stuttgarter unikurier Nr. 89 April 2002
Kolloquium:
Holzfeuerung - Brennstoffqualität ist wichtig
 

Holzverbrennung kann einen wertvollen Beitrag zur CO2-Einsparung bei der Energieversorgung leisten. Allerdings verursacht das Verbrennen von Holz Emissionen schädlicher Stoffe wie beispielsweise Feinstäube. Diese Schadstoffemissionen hängen stark von der Anlagentechnik und der Brennstoffqualität ab. Einen Informationsaustausch dazu gab es beim Holzfeuerungs-Kolloquium „Brennstoffqualität - Feuerungen - Emissionen“. des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen (IVD) Ende vergangenen Jahres.

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Das Kolloquium fand mit Unterstützung des baden-württembergischen Ministeriums für Umwelt und Verkehr statt. Fachleute aus dem Bereich des Anlagenbaus, der Betreiber, der Gewerbeaufsicht und der Forschung waren der Einladung gefolgt.
Auf die derzeitigen Grenzwerte für Feuerungsanlagen ging Dr. Udo Weese vom Umweltministerium näher ein. Schwierig ist die Einhaltung dieser Grenzwerte für Heizanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung, die unter einem Megawatt Leistung liegt. In diesen Leistungsbereich fallen zum Beispiel Holzfeuerungen in Gewerbebetrieben oder die Nahwärmeversorgung von Wohngebieten. Es gilt: Je größer die Feuerungsanlage, desto besser ist die Verbrennung und desto geringer sind die Emissionen. Um bei kleinen Feuerungsanlagen die Emissionen niedrig zu halten, muss entweder die Brennstoffqualität sehr hoch sein oder die Anlage mit besonders guter Technik zur Abgasreinigung ausgerüstet sein. Da sich die Ausrüstung mit teurer Abgasreinigungstechnik gerade bei kleineren Anlagen nicht lohnt, ist hier die Qualität der Brennstoffe von entscheidender Bedeutung.

Brennstoffnormung sichert Qualität
„Normen sind erforderlich, um den Betreibern standardisierte Brennstoffe zu liefern“, betonte deshalb auch Prof. Dr.-Ing. Günter Baumbach, Leiter der Abteilung Reinhaltung der Luft des IVD und verantwortlich für das Kolloquium. Er berichtete über den Stand der Normung biogener Festbrennstoffe auf europäischer und deutscher Ebene. Nur durch die Normung der Brennstoffe kann eine hohe und gleichbleibende Qualität gewährleistet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt darin, die Analysemethoden für die Brennstoffe zu vereinheitlichen. Zu diesem Zweck läuft ein Ringversuch mit 38 verschiedenen Laboratorien. Der Ringversuch zeige, berichtete Thore von Puttkamer vom IVD, dass im Moment die Vergleich- und Wiederholbarkeit der Ergebnisse noch nicht gegeben sei.
Für viel Interesse sorgte Ulrich Zuberbühler vom IVD mit der Vorstellung des Simulationsprogramms „Aiolos“. Das Programm wurde am Institut entwickelt und simuliert Verbrennungsprozesse in Feuerräumen. Es wird zur Analyse und Optimierung von verschiedensten Feuerungssystemen genutzt.

Birgit Vennemann

KONTAKT
Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen, Abteilung Reinhaltung der Luft, Prof. Günter Baumbach, Pfaffenwaldring 23, 70569 Stuttgart, 
Tel. 0711/655-3489, 
Fax 0711/685-3491, 
e-mail: baumbach@ivd.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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