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Stuttgarter unikurier Nr. 89 April 2002
„Tage der Seltenen Erden“ in Stuttgart:
Chemie und Physik Hand in Hand
 

„These elements perplex us in our researches, baffle us in our speculations, and haunt us in our very dreams. They stretch like an unknown sea before us - mocking, mystifying, and murmuring strange revelations and possibilities“. Mit diesen Worten von Sir William Crookes über die Elemente der Seltenen Erden aus dem Jahr 1887 eröffnete Prof. Dr. Thomas Schleid, Inhaber des Lehrstuhls für Festkörperchemie am Institut für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart, die XIII. Tage der Seltenen Erden in Stuttgart. 

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Trotz dieser seit über hundert Jahren noch immer gültigen Einschätzungen wird den Seltenen Erden - diese umfassen die chemischen Elemente Scandium, Yttrium, Lanthan und die Lanthanoide (Cer bis Lutetium) - in den Naturwissenschaften noch immer nicht genügend Aufmerksamkeit hinsichtlich ihres enormen Anwendungspotentials geschenkt. Dabei erregen die Eigenschaften ihrer Verbindungen nicht zuletzt seit der Erfindung und Weiterentwicklung des Farbfernsehens in nahezu allen naturwissenschaftlichen Disziplinen von der Physik bis hin zur Molekülchemie sowie in zahlreichen Forschungsstätten, die vom Max-Planck-Institut über die Universität bis hin zu industriellen Einrichtungen reichen, stetig wachsendes Interesse. So kamen vom 30. November bis 2. Dezember 2000 erstmals über 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus gut zehn Nationen - von Australien bis zur Schweiz - zu den Tagen der Seltenen Erden nach Stuttgart. Ausgerichtet wurde das Symposium vom Arbeitskreis um Prof. Schleid am Anorganisch-Chemischen Institut In über 30 Vorträgen und auf 25 Postern wurden Selten-Erd-Verbindungen aus der katalytischen und der metallorganischen Chemie sowie der Komplex- und Festkörperchemie vorgestellt. Beiträge über die physikalischen Eigenschaften solcher neuen Substanzen und Materialien vervollständigten das Charakterbild der Seltenen Erden. Prof. Dr. Igor Fedushkin (Institute of Organometallic Chemistry of the Russian Academy of Sciences, Nizhny Novgorod, Russland) beleuchtete die chemischen Eigenschaften der Selten-Erd-Metalle in neuartigen Komplexen mit speziellen organischen Liganden. Prof. Dr. Andries Meijerink (Debye Institute, Condensed Matter Department, Utrecht, Niederlande) und Prof. Dr. Arndt Simon (Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart) führten anhand der optischen und magnetischen Eigenschaften von Selten-Erd-Verbindungen deren Anwendungsmöglichkeiten in Fernsehern und Displays sowie als mögliche Hochtemperatur-Supraleiter eindrücklich vor Augen. Besonders gut aufgenommen wurde der Beitrag von Prof. Dr. Sandro Gambarotta (Department of Chemistry, University of Ottawa, Kanada) über die Eigenschaften und Reaktionen von niedervalenten Lanthaniden und Actiniden in Komplexen und Clustern mit stickstoffhaltigen Liganden.
Für Interessenten liegen noch ausreichend Restexemplare der Tagungsbegleitbände vor, die unter folgender Kontaktadresse angefordert werden können.

Ute C. Dawin

KONTAKT
Prof. Dr. Thomas Schleid, Institut für Anorganische Chemie, Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart, 
Tel. 0711/685-4239, -4240, 
Fax 0711/685-4241,
e-mail: schleid@iac.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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