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Stuttgarter unikurier Nr. 89 April 2002
Forschung und Wirtschaft im Dialog:
Stuttgarter Lasertage nun alle zwei Jahre
 

Am 25. und 26. September 2001 trafen sich an der Universität Stuttgart fast 250 Fachleute, die rund um die Lasertechnologie forschen, arbeiten und entwickeln, um sich über die Highlights zu informieren, den wissenschaftlich-technischen Dialog zwischen Forschung und Industrie zu pflegen und sich gegenseitig Anregungen zu geben. Da bereits die Stuttgarter Lasertage des Jahres 1999 - veranstaltet vom Institut für Strahlwerkzeuge der Uni Stuttgart, der Forschungsgesellschaft für Strahlwerkzeuge, dem Zentrum Fertigungstechnik Stuttgart und dem Institut für Technische Physik des DLR - in der Fachwelt große Resonanz gefunden haben, wird die Veranstaltung künftig im Zweijahresturnus fortgeführt.

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Die Stuttgarter Lasertage (SLT´01) sprachen einen breiten Teilnehmerkreis an. Anwendern und Entwicklern aus der Industrie sowie Teilnehmern aus Forschung und Lehre wurde der aktuelle Fortschritt in der Lasertechnik und ihr erfolgreicher Einsatz in der industriellen Materialbearbeitung ebenso präsentiert wie die Möglichkeiten des Technologietransfers in die Fertigungspraxis. „Die zahlreichen Zuhörer sprechen dafür, daß unser Konzept richtig ist, ein Forum des technisch-wissenschaftlichen Dialogs zwischen Forschung und Wirtschaft zu bieten“ hob Prof. Dr. Friedrich Dausinger vom Institut für Strahlwerkzeuge in seiner Begrüßungsrede hervor. 

Rascher Wissenstransfer
Uni-Rektor Prof. Dr. Dieter Fritsch hob die Position der Region Stuttgart im Bereich der Laseranwendung hervor und den Erfolg der Hightech-Region, der durch die hier angesiedelten Großkonzerne - ob Automobil oder Elektronik - ermöglicht werde. „Die Region Stuttgart nimmt im Umsatzsektor mit eine Spitzenposition in Deutschland ein“, sagte er. „Baden-Württemberg hat eine Forschungslandschaft aufgebaut, die in Deutschland und international beispielhaft ist, betonte Dr. Heribert Knorr vom baden-wüttembergischen Wissenschaftsministerium und fügte an, daß die öffentlich finanzierte Forschung im Lande schon früh den Schulterschluss mit der Industrie gesucht habe. Im Rahmen der Globalisierung werde die Vermittlung und der Transfer von Wissen immer wichtiger und das in den Hochschulen verwertbare wissenschaftliche Potential müsse rasch in die Wirtschaft kommen, mahnte Knorr. 

Vom Scheibenlaser bis zur Simulation von Schweißprozessen
Im Mittelpunkt der 20 Vorträge von Autorengemeinschaften aus Instituten und Firmen - nicht selten waren dies ehemalige Studierende der Universität Stuttgart, die nun in der Industrie tätig sind - standen erfolgreiche Anwendungsbeispiele, bei denen Grundlagenwissen in die Praxis umgesetzt werden konnte. So wurde unter anderem über die ersten Anwendungen des Scheibenlasers berichtet, dessen Konzept in Stuttgart entwickelt wurde und der nun vor der Markteinführung steht. Es wurde über die Materialbearbeitung mit Ultrakurzpuls-Strahlquellen zur hochpräzisen und schädigungsarmen Bearbeitung von Werkstoffen geredet, über die Prozesssicherung beim Laserschweißen und über die Simulation von Schweißprozessen. Dr. Hans-Josef Haepp von der DaimlerChrysler AG hielt seinen Vortrag über die „Bedeutung der Simulationstechnik für den Produktentstehungsprozess am Beispiel Kraftfahrzeuge“ und machte darin klar, wie „die Simulation unsere Welt verändern wird.“ So heißt die Vision bis 2005 bei DaimlerChrysler: „Keine Produktionsanlage wird gebaut, geplant und betrieben ohne vollständige Absicherung durch Simulation.“ Mit dieser „digitalen Fabrik“ sollen sich die Zeit und die Kosten für Entwicklung und Planung reduzieren und die Planungssicherheit erhöhen lassen, so Haepp. Um diese Ziele zu erreichen, seien aber realitätsnahe Modelle notwendig.

Einblick in Spitzentechnologie
Die Position, die Stuttgart in der Zentrumsregion der Lasermaterialbearbeitung einnimmt, mit vielen marktführenden Laserherstellern und -anwendern, machte sich auch bei der begleitenden Ausstellung bemerkbar. Auf zwei Stockwerken im Hörsaalgebäude Pfaffenwaldring 47 gaben 20 Aussteller Einblicke in die Spitzentechnologie der Industrie. Unter anderem war da ein Haas-Laser im Einsatz, hatte Jenoptik einen Stand, zeigte laserline ihre Hochleistungs-Diodenlaser und war auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung vertreten, um unter anderem auf die Kompetenznetze wie Optische Technologien oder Photonics BW e.V. aufmerksam zu machen. Weitere interessierte Aussteller mußten wegen Platzmangels abgewiesen werden. Ein kleiner Punkt, der bis zu den nächsten Lasertagen vielleicht zu lösen ist?

Julia Alber

KONTAKT
Friedemann Lichtner, Forschungsgesellschaft für Strahlwerkzeuge mbH, Nobelstr. 15, 70569 Stuttgart, 
Tel. 0711/685-6863, 
Fax 0711/685-6842, 
e-mail: lichtner@fgsw.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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