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Stuttgarter unikurier Nr. 89 April 2002
Hochschuldidaktik - ein neuer Arbeitsbereich an der Uni: 
Lehre soll professioneller werden
 

Die Lehre an den Universitäten soll besser und professioneller werden. Hochschullehrer haben nun Gelegenheit, sich auf diesem Gebiet zu weiterzubilden. Unterstützung leistet der Anfang Januar eingerichtete Arbeitsbereich Hochschuldidaktik an der Universität Stuttgart. Angesiedelt im Institut für Philosophie, Pädagogik und Psychologie (Dillmannstraße 15) bei der Abteilung Pädagogik (Prof. Martin Fromm) umfasst er die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik der Universität Stuttgart und den Regionalverbund Hochschuldidaktik der Universitäten Hohenheim-Stuttgart-Tübingen-Ulm. Ansprechpartnerinnen vor Ort sind Edith Kröber für die Arbeitsstelle Stuttgart und Karin Kaiser für den Regionalverbund.

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Ziel der neuen Serviceeinrichtungen ist eine Profilierung und Verbesserung der universitären Lehre. Dazu werden die Lehrenden bei der Weiterentwicklung ihrer Lehrkompetenz unterstützt. Angeboten werden hochschuldidaktische Veranstaltungen mit Gelegenheit zu anschließender netzgestützter Beratung, ergänzende Lehrhospitationen mit individuellem Coaching sowie Beratung zu speziellen didaktischen Anliegen der Lehrenden. Begleitend sollen Netzwerke zur kollegialen Beratung aufgebaut werden. Parallel dazu wird ein hochschuldidaktisches Zertifikat des Landes Baden-Württemberg entwickelt, das Lehrenden in Bewerbungsverfahren als Nachweis dienen kann. Das Zertifikat wird auf einem modular aufgebauten, berufsbegleitenden Curriculum basieren und sich an internationalen Standards orientieren. Die Teilnahme an der zertifizierten Weiterbildung ist freiwillig. 

Aufgaben
Aufgaben des Arbeitsbereichs Hochschuldidaktik liegen vor allem in der Entwicklung, Organisation und Koordination des landesweiten Programms zur Aus- und Weiterbildung der Lehrenden, dem Aufbau eines eigenen Aus- und Weiterbildungsprogramms zur Förderung professioneller Lehre, der Unterstützung der Universitäten des Regionalverbundes bei ihren internen Fort- und Weiterbildungen sowie der Qualitätssicherung und Evaluation des hochschuldidaktischen Programms. 

Geringe Kostenbeteiligung der Teilnehmer
Der neue Service ist Teil des Programms „Verbund Hochschuldidaktik der Universitäten in Baden-Württemberg“, auf das sich das Wissenschaftsministerium und die neun Landesuniversitäten verständigt haben. Das Ministerium stellt im Rahmen des Förderprogramms „Bündnis für Lehre“ jährlich eine halbe Million Euro für fünf Jahre zur Verfügung. Auch die hochschuldidaktischen Angebote werden über das Ministerium finanziert, so dass von Teilnehmerseite nur ein geringer Unkostenbeitrag anfällt.

Zielgruppen
Grundsätzlich sind alle Lehrenden der Uni Stuttgart eingeladen, die ihre Kompetenzen im Bereich der Lehre, der Beratung und der Prüfungsgestaltung weiterentwickeln wollen. Insbesondere wenden sich die hochschuldidaktischen Angebote an alle „Erstlehrenden“ (HabilitandInnen, JuniorprofessorInnen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen) und an diejenigen Lehrenden, die den Nachweis ihrer pädagogisch-didaktischen Eignung für Bewerbungsverfahren vorbereiten möchten. 

Struktur der Hochschuldidaktik 
Die Hochschuldidaktik an den Universitäten des Landes Baden-Württemberg ist dreistufig organisiert. Auf lokaler Ebene hat jede Universität hat eine „Arbeitsstelle Hochschuldidaktik“ im Umfang einer halben Stelle eingerichtet. Diese organisiert das Weiterbildungsangebot vor Ort und arbeitet eng mit den Lehrenden zusammen. Auf regionaler Ebene kooperieren die Universitäten in drei Regionalverbünden mit je einer Koordinierungsstelle: Mannheim/Heidelberg, Freiburg/Karlsruhe/Konstanz sowie Stuttgart/Hohenheim /Tübingen/ Ulm. Die Regionalverbünde vernetzen die Hochschuldidaktik regional und landesweit, organisieren das Angebot und den Austausch von Erfahrungen. Auf Landesebene wurde ein Programmbeirat als Lenkungsgremium eingerichtet, dem drei international renommierte Experten, die ProrektorInnen für Lehre der Universitäten Karlsruhe, Mannheim und Tübingen sowie zwei VertreterInnen der Erstlehrenden und ein Vertreter der Studierenden angehören.
Das Veranstaltungsprogramm ist zu finden unter www.hochschuldidaktik.de. /zi

KONTAKT
Arbeitsbereich Hochschuldidaktik, Dillmannstr. 15, 70193 Stuttgart, Tel. 0711/121-1426 (Edith Kröber), -1425 (Karin Kaiser), Fax 0711/30585-36, -35, e-mail: edith.kroeber@po.uni-stuttgart.de, karin.kaiser@po.uni-stuttgart.de, www.hochschuldidaktik-bawue.de

 

Kurz vorgestellt:
Ansprechpartnerinnen für Hochschuldidaktik

Leiterin der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik ist Dipl.-Psych. Edith Kröber, Jahrgang 1965. Sie hat in Tübingen über den zweiten Bildungsweg Psychologie mit den Schwerpunkten klinische sowie Arbeits- und Organisationspsychologie studiert. In ihrer Diplomarbeit hat sie Weiterbildungsmaßnahmen bei Daimler-Chrysler evaluiert. Sie hat Lehrerfahrung an den Universitäten Tübingen und Universität Stuttgart in den Bereichen Schlüsselqualifikationen, soziale Kompetenz, Gesprächsführung, Kommunikation und Motivation. Seit 2001 unterrichtet sie Psychologie, Soziologie und Pädagogik an der Diätschule des Katharinenhospitals in Stuttgart und an der Medizinischen Akademie für Physiotherapie. Von Juli bis Dezember 2001 war sie Mitglied der Kommission für die Evaluation der Lehre an der Uni Stuttgart.

Die Leitung des Regionalverbundes Hochschuldidaktik der Universitäten Hohenheim-Stuttgart-Tübingen-Ulm hat die Diplom-Pädagogin Karin Kaiser übernommen. 1961 geboren, hat sie nach einigen Jahren in ihrem Beruf als Krankenschwester an der Universität Tübingen Diplompädagogik studiert. Schwerpunkte waren Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Psychologie und Soziologie. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Uni Tübingen. Universitäre Lehrerfahrung bringt sie mit in den Bereichen Bedarfsermittlung und Programmplanung, Qualitätsmanagement und Transfer, Evaluation, Moderation sowie Konfliktmanagement. Daneben verfügt sie über langjährige Erfahrung in der beruflichen und öffentlichen Weiterbildung.

 


last change: 29.04.02 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

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