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Stuttgarter unikurier Nr. 89 April 2002
Kunstprojekt in der Uni-Verwaltung:
„Sturm-Verband“
 

Am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1999 zerstörte ein Sturm ganze Waldflächen vor allem im Südwesten Deutschlands. Die Bilanz des Orkans „Lothar“: zerstörte Dächer und Autos, umgestürzte Bäume, riesige Schäden in Waldgebieten, vor allem im Schwarzwald. Eine Ausstellung in der Zentralen Verwaltung der Uni Stuttgart zum Thema „Sturm-Verband“ dokumentierte diese Bilder der Zerstörung und knüpfte gleichzeitig an ein gleichnamiges Kunstprojekt von Edgar Haldenwang vom Dezernat Technik und Bauten der Uni Stuttgart und Hanna Jäckle-Haldenwang an. Veranstalter war der „KunstKreisRektoramt“ im Studium Generale der Uni.

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Edgar und Hanna Haldenwang, beide gebürtige Schwarzwälder, haben die gestürzten Bäume, die abgeknickten Stämme angesehen und überlegt: Das waren lebende Wesen, man müsste sie verbinden wie verletzte Menschen. Dabei ging es um eine mitfühlende, künstlerische Bewältigung des Naturgeschehens. So kam das Kunstprojekt „Sturm-Verband“ zustande. Fast genau ein Jahr nach dem Wüten des Orkans „Lothar“ verbanden rund 20 Helfer und Helferinnen auf einem Waldstück nahe der Burgruine Geroldseck in der Gemeinde Seelbach bei Lahr (Ortenaukreis) hunderte von Baumstümpfen und -resten mit Mullbinden. Die Aktion fand bei der Bevölkerung und den örtlichen Medien große Beachtung.

Die Ausstellung „Sturm-Verband“ dokumentierte dieses Projekt mit Fotos und Objekten im Gebäude Keplerstraße 7. Die verbundenen Baumstümpfe vor dem Senatssaal wirkten in Verbindung mit zwei großformatigen Sturmbildern Haldenwangs über die gesamte Ausstellungsdauer von Mitte November bis Ende März hinweg als Blickfang. Bei der Vernissage am 16. November referierte nach der Begrüßung durch Peter Götz vom Personaldezernat Prof. Wolf-Dieter Blümel vom Institut für Geographie zum Thema „Stürme in Mitteleuropa - ein Grund zur Sorge?“ Orkan Lothar sei ein typischer Vertreter der Winterstürme in unserem natürlichen Klimasystem, berichtete er. Das vielleicht Verblüffende sei: „Die milden Winter sind die gefährlichen Winter in Mitteleuropa. Liegt relativ warme Luft über Mitteleuropa, so rasen die Tiefdruckwirbel vom Atlantik ungebremst und direkt über Mitteleuropa hinweg. Ist das Kältehoch entwickelt, werden die Zyklonen nach Nordosten und Südosten abgelenkt“, erläuterte Prof. Blümel. Lothar Brenner (Innenrevision) erzählte als einer der Projekthelfer von den Umständen des „Baumstumpflazaretts“ im Schwarzwald. Abschließend informierte ein Videofilm über die Sturm-Verbands-Aktion. Musikalisch umrahmten Polle Pollreis und seine Frau mit Saxophon und diversem Blech die gelungene Vernissage. Kernstück der Ausstellung waren die Fotos von Michael und Monika Klatt im zweiten Stock vor dem Personaldezernat. Monika Klatt von der Personalbuchhaltung war es auch, die das dritte Kunstprojekt des Abends bereiten half, das von Anneliese Bohn und Frau Süß gestaltet wurde: ein köstliches Büffet, wie es kaum ein Partydienst hinzaubern könnte...
Das Buch „Kunstprojekt Sturm-Verband. 26.12. - 28.12.2000 auf dem Geroldseck“ dokumentiert die Aktion und ist zu beziehen über: Haldenwang/Jäckle, Schönbühlstr. 40, 70188 Stuttgart, Tel./Fax 0711/2622440,
e-mail: HannaJaeckle@aol.com.

Peter Götz/zi

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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