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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Rund 10.000 Gäste beim Tag der offenen Tür:
Wettbewerbe als attraktiver Zugang zu Naturwissenschaft und Technik - SWR-Wissenschaftsredaktion zu Gast
 

Im Zeichen intensivierter Medienpräsenz und neuer Kooperationsformen stand der Tag der offenen Tür der Universität Stuttgart am 23. Juni, zu dem sich insgesamt rund 10.000 Gäste bei strahlendem Sonnenschein vor allem auf dem Vaihinger Campus eingefunden hatten. Eine eigens zu diesem Anlaß konzipierte Sonderbeilage der Stuttgarter Zeitung/ Stuttgarter Nachrichten stimmte die Besucher rechtzeitig auf das Ereignis ein. Fernsehen zum Anfassen gab es am Stand der SWR-Wissenschaftsredaktion. Und nicht nur in den Zeitungen, sondern auch im Hörfunk, darunter im Deutschlandfunk, und in der Landesschau fand der Tag der offene Tür diesmal Resonanz.

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Unter den Besuchern waren zahlreiche Schülerinnen und Schüler, die die Gelegenheit nutzten, „Uni-Luft“ zu schnuppern und sich über Studiengänge ihrer Wahl zu informieren, Studierende mit Freunden oder Familienangehörigen, Absolventen, die mal wieder „ihre“ Uni von innen sehen wollten, Uni-Mitarbeiter mit ihren Familien sowie Interessenten aus Stuttgart und seinem Umfeld. An drei Standorten, auf dem Campus in Vaihingen, im Bereich Stadtmitte um den Stadtgarten herum - dort liefen zudem vom 21. bis 24. Juni die Campustage (www.campustage.de) - und in Stuttgart Süd in der Böblinger Straße informierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre Arbeit und gaben Einblick in aktuelle Forschung. Wie jedes Jahr gab es spannende Wettbewerbe und Gewinnspiele. Und das Solarluftschiff „Lotte“ zog seine Bahnen über dem Vaihinger Uni-Campus.

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Sonderbeilage
Bereits im Vorfeld des Tages der Veranstaltung war es gelungen, in Zusammenarbeit mit der Beilagenredaktion der Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten eine zehnseitige Sonderbeilage zu diesem Ereignis fertigzustellen. Die am 19. Juni erschienene Beilage erreichte bei einer verkauften Auflage von 208.000 Exemplaren eine Reichweite von insgesamt 463.000 Leserinnen und Lesern. So hatten die Leser die Möglichkeit, sich vorbereitend über die Struktur der Universität, ihre Studiengänge, Leistungsangebote, Besonderheiten und Ziele zu informieren.

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Fernsehen zum Anfassen
Eine Allianz besonderer Art waren Universität und die Wissenschaftsredaktion des SWR-Fernsehens am Tag der offenen Tür eingegangen. Im Foyer des Gebäudes Pfaffenwaldring 47 zeigte die Redaktion aus Baden-Baden, wie Forschung im Fernsehen spannend und anschaulich präsentiert wird und stellte die Arbeit für die Sendungen „Sonde“ und „nano“ vor. Moderator Ingolf Baur führte gemeinsam mit Wissenschaftlern der Uni mit Filmbeiträgen und Live-Demonstrationen durch das Programm. Die Themen orientierten sich an Forschungs-Highlights der Uni aus Luft- und Raumfahrt, Solartechnik, Nanotechnik, Supraleitung sowie Informatik. Der SWR-Stand bildete für die Gäste, die vor Ort die Entstehung einer Wissenschaftssendung im Fernsehen miterleben konnten, einen besonderen Anziehungspunkt. Keine Frage, daß diese Art der Zusammenarbeit fortgeführt und ausgebaut werden soll.

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Mit Wettbewerben Neugier wecken
Für den Hörfunk hatte unter anderem der Deutschlandfunk den Tag der offenen Tür zum Anlaß genommen, in der Sendung „Computer und Kommunikation“ live aus dem Höchstleistungsrechenzentrum über Stuttgarter Forschung zu berichten. Das regionale Fernsehen SWR 3 berichtete am selben Abend in der Landesschau. Gut angenommen wurde von den Vertretern der Printmedien der traditionelle Presserundgang als besonderer Service der Pressestelle, der diesmal Wettbewerbe von Uni-Instituten sowohl für Studierende als auch für Schülerinnen und Schüler als attraktiven Zugang zu Naturwissenschaft und Technik in den Mittelpunkt gestellt hatte.

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Wer steuert besser: Mensch oder Software?
Im Institut für Automatisierungs- und Softwaretechnik traten zwei mobile Fahr-Roboter zum Wettrennen durch einen Parcours mit Hindernissen an. Die Roboter konnten die Hindernisse durch taktile Sensoren „erkennen“: In die von Studententeams entwickelte Softwaresteuerung war eine Strategie eingebaut, mit der die Roboter möglichst rasch die Hindernisse umfahren und ihr Ziel erreichen konnten. Clou bei der ganzen Geschichte: auch die Besucher durften per Joystick einen Roboter steuern, während der andere von der Steuerungssoftware durch den Parcours geleitet wurde. Und: Meistens siegte die Software...

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Mathematikwettbewerb Konzentrierte
Stille herrschte gegen 10.30 Uhr im Hörsaal 47.01: dort schwitzten 35 Teams aus 31 Schulen über den Aufgaben des Mathematikwettbewerbs. Die Mathematiker Prof. Dr. Klaus Höllig und Dr. Jörg Brenner veranstalten diesen Schülerwettbewerb jährlich seit 1986. Ziel ist - wie auch bei den Schülerseminaren und Korrespondenzzirkeln - die Förderung des Kontakts zwischen Schule und Universität und die spielerische Heranführung der jungen Leute an die Disziplin Mathematik. Unter den Teilnehmern dieses Jahres war auch wieder ein Team des Siegergymasiums 2000, des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Leinfelden-Echterdingen, das bereits bei Wettbewerben der Vorjahre einige Male den Pokal holte. In diesem Jahr ging der Pokal an das Eduard-Spranger-Gymnasium Filderstadt. Wer Lust zum Knobeln hat, findet die Aufgaben unter www.mathematik.uni-stuttgart.de/veranstaltungen/TDM/.

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Katze und Maus
Schafft es die Katze, die Maus am Entkommen zu hindern? Ein enttäuschtes „Oooh“ kam von den Zuschauern. Wieder mal war die Maus pfiffiger. Und sie war einfach auch cleverer - oder vielleicht ja nur mit der besseren Elektronik versehen - als die meisten Katzen beim neunten Konstruktionswettbewerb Feinwerktechnik für Studierende des Maschinenbaus. Sieben Teams aus je vier Studierenden hatten - so lautete die Aufgabenstellung - eine Maschine (Katze) konstruiert, die eine andere Maschine (Maus) daran hindert, in ihr „Mauseloch“ zu entwischen und anschließend zu fangen. Die von dem Studenten Karsten Weiß entwickelte, mit Infrarotsensoren und einem Steuerungsrechner ausgestattete Robotermaus war kein leichter Gegner: den meisten der mit großer Phantasie gestalteten Katzen gelang es zwar, die Maus nicht ins Mauseloch fliehen zu lassen, aber am zweiten Teil der Aufgabe, sie zu fangen, scheiterten die meisten. Schließlich donnernder Applaus und Füßetrappeln im bis auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal 9.01 für das Siegerteam aus Andreas Birkhold, Dieter Donis, Peter Nowak, Hannes Willeck. Weitere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/ikff/

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Nägelklopfen für AMSEL
Das Institut für Baubetriebslehre nutzt den Tag der offenen Tür nicht zur Information über Forschung und Lehre. Seit nunmehr 14 Jahren sammeln die Mitarbeiter an diesem Tag mit Aktionen wie Baggerfahren oder Nägelklopfen Spenden für AMSEL, die Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft. Das Rekordergebnis dieses Jahres, 2.750 Mark, konnte Institutschef Prof. Fritz Berner Inge Keller, der Leiterin der AMSEL-Kontaktgruppe Degerloch und Westfilder, kurz nach dem Tag der offenen Tür übergeben. Die Gruppe betreut mehr als 230 MS-Kranke und ihre Angehörigen.

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Preise für Studieninteressenten
Die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik verloste Preise für Studieninteressierte, ein WAP-Mobiltelefon mit Karte, eine Webcam und einen PC-Lautsprecher mit Soundkarte. Die glücklichen Gewinner waren Tobias Schneider und Gerd Hannebacher vom Werkgymnasium Heidenheim und der Zivildienstleistende Thomas Steiauf.

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Von Flugsimulationen bis zum Sommerfest
Das Themenspektrum war breit gestreut: In Vaihingen reichte dies von der Erzeugung virtueller Stadtmodelle über Luftschiff-Flugsimulationen, der Geräuschminimierung an Kraftfahrzeugen bis zur Besichtigung von Unterschall- und Überschallwindkanälen für den Flugzeugbau, Informationen zur internationalen Raumstation, zu keramischen Hochleistungswerkstoffen oder zu flexiblen Solarzellen. Wer sein Handy auf Abstrahlungen in Körpernähe testen lassen oder wissen wollte, ob sein Herzschrittmacher durch elektrische Felder beeinflußt wird, hatte dazu am Stand der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik Gelegenheit. Mitarbeiter der Fakultät Energietechnik informierten unter anderem über nachhaltige Energieversorgung auf der Grundlage liberalisierter Märkte. Am Biologischen Institut erfuhren die Besucher, welche Auswirkungen Luftschadstoffe und hoher CO2-Gehalt auf den Stoffwechsel von Pflanzen haben. Im Institut für Mikroelektronik konnten Schülerinnen und Schüler bei einem Laborkurs selbst Chips herstellen. Umweltanalytik mit Biosensoren konnten die Gäste im Institut für Technische Biochemie und den Fremdstoffabbau mit Mikroorganismen im Institut für Mikrobiologie kennenlernen. Und im Uni-Rechenzentrum waren die Besucher eingeladen, in eine dreidimensionale, virtuelle Welt einzutauchen: Sie konnten sich - virtuell - vom Wasser eines Kraftwerks umströmen lassen, die Verbrennungsvorgänge aus dem Kolbenraum eines Fahrzeugmotors wahrnehmen oder Phantasiegebäude betreten. Virtuell ging es auch zu im Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement mit seinem Zentrum für virtuelles Engineering und einem Sechs-Wand-Cave. In Stuttgart Süd in der Böblinger Straße gaben Institute aus der Verfahrenstechnik Einblick in ihre Forschungsarbeit und den gleichnamigen Studiengang. Im Bereich Stadtmitte konnten sich die Besucher unter anderem über funkgesteuerte Uhren und Satelliten informieren oder im Institut für Fördertechnik und Logistik über die Sicherheitsprüfungen von Seilen für Berg- und Seilbahnen oder für Kräne. Außerordentlich viel Zuspruch fand das Sommerfest in Vaihingen mit Musik von den Allmandchaoten und der Uni-Bigband. Und es gab wieder eine bemerkenswerte Vielfalt an Speisen, zubereitet von Studentengruppen aus aller Welt.

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Stabwechsel beim Cheforganisator
Sehr zufrieden zeigte sich „Cheforganisator“ Prof. Helmut Sorg mit der diesjährigen Veranstaltung. Seit nunmehr 21 Jahren hat er gemeinsam mit einem Organisationskomitee immer wieder für den reibungslosen Ablauf dieser für die Außendarstellung der Universität wichtigen Veranstaltung gesorgt. Der Tag der offenen Tür 2001 wird der letzte unter seiner alleinigen Regie gewesen sein: Helmut Sorg, der als Organisations- und Motivationstalent gilt, ist seit 30. September nun im Ruhestand. Sein Nachfolger Prof. Manfred Piesche, Direktor des Instituts für Mechanische Verfahrenstechnik, wird von seinen Erfahrungen profitieren können. Einen „kleinen“ Dank erhielt Sorg schon beim Tag der offenen Tür von Uni-Rektor Prof. Fritsch: ein Ginkgo-Bäumchen. Mit der Ehrenmedaille der Universität wurden am 31. Oktober seine vielfältigen Verdienste um die Uni gewürdigt (ein Bericht dazu folgt im nächsten Heft). /zi

 


last change: 12.12.01 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

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