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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Aus der Sicht der Uni - die Chemie muß stimmen:
Schnupperpraktika als gezielte Werbung
 

In vielen Studiengängen, besonders der Natur- und Ingenieurwissenschaften, sind die Anfängerzahlen drastisch zurückgegangen, so auch in der Chemie. Um dem abnehmenden Interesse entgegenzutreten und bei jungen Menschen die Begeisterung für die Chemie wieder zu wecken, bietet die Fakultät Chemie „Schnupperpraktika“ für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe an. 

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Im Februar 1999 wurden 170 Gymnasien im Großraum Stuttgart mit Angeboten für ein Schnupperpraktikum angeschrieben, das sowohl für einzelne Interessierte als auch für Leistungskurse geeignet ist. Jedes Institut der Fakultät Chemie hat dazu spezielle Versuche vorbereitet, wobei auf allgemeinverständliche Themen mit Bezug zur Praxis besonders viel Wert gelegt wurde. Je nachdem, wieviel Zeit die „Schnupperpraktikanten“ investieren wollten, wurde ein Programm für einen oder mehrere Tage (bis zu einer Woche) zusammengestellt. Neben den praktischen Versuchen sind der Besuch einer Grundvorlesung, eine Führung durch die Laboratorien sowie die Möglichkeit, mit Studierenden aus allen Studienabschnitten zu diskutieren, Teil des Programms.
Inzwischen ist auch das BOGY-Praktikum (Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium) zum festen Bestandteil des Schnupperpraktikums geworden. Allerdings kommen hier zusätzlich Gespräche mit Absolventen, die bereits im Berufsleben stehen, hinzu.

Feste Partnerschaften entstanden
Diese zwei Angebote haben in den letzten drei Jahren ca. einhundert Schülerinnen und Schüler aus vierzig Gymnasien genutzt. Mit dreizehn Gymnasien haben sich daraus feste Patenschaften entwickelt, bei denen Professoren der Universität im Rahmen des Chemieunterrichts über neueste Entwicklungen ihres Faches berichten.

„Jugend forscht“
Ein Beweis für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Universität ist ein 1. Preis beim Bundesfinale 2001 von „Jugend forscht“. Dort siegten in der neuen Kategorie „Interdisplizinäre Projekte“ Schüler vom Albert-Einstein-Gymnasium in Böblingen, die Deutschland in Bergen (Norwegen) beim europäischen Wettbewerb vertreten werden. Die jungen Forscher haben optische Aufheller aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstroh und verschiedenen Hölzern isoliert, die die synthetischen Produkte in Waschmitteln ersetzen könnten. Die Fakultät stand hierbei mit analytischen Untersuchungen und Literaturrecherchen hilfreich zur Seite.
Ein weiteres Projekt, an dem sich die Fakultät Chemie beteiligt, ist „Probiert die Uni aus! Naturwissenschaften und Technik für Schülerinnen der Oberstufe“. Von den insgesamt 700 Schülerinnen, die seit 1997 an diesem Workshop teilgenommen haben, interessierten sich rund 300 für die Chemie. Diese Zahlen zeigen, daß die Universität mit gezielter Werbung in den Schulen Interesse wecken kann, und ich denke ich spreche für die gesamte Fakultät Chemie, daß diese Schnupperpraktika nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch uns als Betreuenden sehr viel Spaß machen. 

Kontakt
Dr. Gabriele Hardtmann, Studienberaterin für die Studiengänge Chemie, Institut für Textil- und Faserchemie, Pfaffenwaldring 55
Tel. 0711/685-4156
e-mail: Gabi.Hardtmann@po.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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