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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
In memoriam:
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Rudolf Quack

Wenige Tage vor seinem 92. Geburtstag verstarb am 11. Juli Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Rudolf Quack, emeritierter Direktor des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen (IVD) und des Heizkraftwerkes Pfaffenwald der Universität Stuttgart (HKW).
Rudolf Quack wurde am 26. Juli 1909 in Neuhof bei Hamburg geboren. Nach dem Studium des Maschinenbaus und einem Ergänzungsstudium Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in München promovierte er dort 1933. Nach mehrjähriger Industrietätigkeit in Deutschland und Schweden, unter anderem bei Unternehmen der Großchemie und des Dampferzeugerbaus, wurde er 1953 als Professor und Leiter des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen an die damalige Technische Hochschule Stuttgart berufen. Hier leitete er den Aufbau des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen mit den Abteilungen Feuerungstechnik, Dampferzeugertechnik, Verfahrenstechnik, Reinhaltung der Luft, Stromerzeugungs- und Automatisierungstechnik - mit damals etwa 50 Mitarbeitern. Ihm ist es zu verdanken, daß die Universität ein eigenes Heizkraftwerk zur autarken Versorgung des damals neuen Standorts im Pfaffenwald erhielt. Wenn es der Betrieb erlaubte, nutzte er dieses gleichzeitig als integralen Bestandteil der Ingenieurausbildung - eine für Universitäten einmalige Ausbildungsbasis!
Durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten, bei Vorträgen im Inland sowie auf internationalen Kongressen und nicht zuletzt in Vorlesungen hat Rudolf Quack viele wertvolle Anregungen zur Entwicklung der modernen Kraftwerkstechnik gegeben. Er betreute über 1.000 Studien- und Diplomarbeiten, 117 Promotionen sowie fünf Habilitationen. 
Prof. Quack lag neben dem eigenen Fachgebiet die Ingenieurausbildung an dieser Universität in Qualität und Breite immer am Herzen. Dies zeigte sich in seinem erfolgreichen Bemühen um die Ausbildungsstrukturen in den entsprechenden Senats- und Fakultätsausschüssen, in seiner mehrfachen Tätigkeit als Dekan und darüber hinaus in den Gremien der damaligen Westdeutschen Rektorenkonferenz. 
Sein Einsatz für die Ausbildung zeigte sich auch in der Schaffung neuer Institute und in der Strukturierung des Lehrangebots in der von ihm wesentlich initiierten Bildung der Fakultäten Maschinenwesen, Energietechnik und Verfahrenstechnik.
Sein hervorragender Ruf als Forscher wird durch seine Tätigkeit in über 50 industriellen Gremien - vielfach auch als Leiter - dokumentiert. Dazu zählen beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen (AIF), der Deutsche Dampfkesselausschuß oder die Deutsche Vereinigung für Verbrennungsforschung. Rudolf Quack gründete den wissenschaftlichen Beirat der Technischen Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber, war Vorstandsmitglied des VDI, gehörte der International Federation of Automatic Control, der International Flame Research Foundation und der DECHEMA an, war Gutachter der Weltbank für Ingenieurausbildung in China und war im Madras-Ausschuß des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit aktiv, wo er sich für den Aufbau der Universität Madras in Indien einsetzte. Darüber hinaus war er in zahlreichen Beraterfunktionen für die Bundesregierung und verschiedene Landesregierungen tätig.
Prof. Quack war ein früher Vorkämpfer des Umweltbewußtseins, lange bevor es in das Blickfeld der Öffentlichkeit geriet. So führte er bereits vor 45 Jahren die erste Vorlesung „Reinhaltung der Luft“ ein.
Für seine Leistungen wurden Prof. Quack zahlreiche Ehrungen zuteil, darunter 1973 die Guilleaume-Gedenkmünze der VGB, die höchste Auszeichnung der Technischen Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber, 1981 die Ehrenmitgliedschaft des VDI, 1989 das Bundesverdienstkreuz und 1990 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität München.
Für Generationen von Kraftwerks- und Verfahrensingenieuren war er prägender Mentor und Vorbild sowohl in fachlicher als auch in persönlicher Hinsicht. Allen, die ihn kannten und von ihm lernen durften, wird Rudolf Quack in ehrender Erinnerung bleiben.

E. Roos /K. Hein

 


Gerhard Schenkel

Professor Dr. Ing. Gerhard P. Schenkel, Emeritus für Kunststofftechnologie der Universität Stuttgart, ist - kurz nach Vollendung seines 88. Lebensjahres - am 10. Juni dieses Jahres verstorben. Er war Gründer und langjähriger Direktor des Instituts für Kunststofftechnologie der Universität, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1978 leitete. Durch sein Wirken etablierte er die Kunststofftechnologie als Ingenieurwissenschaft. In Industrie und Hochschule genoß er höchste Wertschätzung. So ehrte ihn beispielsweise die Universität von Akron / USA für seine wissenschaftlichen Leistungen mit der Aufnahme in ihre „Hall of Fame“. Seiner Fakultät und der Universität Stuttgart blieb er bis zuletzt eng verbunden. Mit seinen zahlreichen Monographien, Patenten und Publikationen hat Gerhard Schenkel bleibende Spuren hinterlassen. 

 


 

Im Alter von 72 Jahren verstarb am 3. März 2001 der Ehrensenator der Universität Stuttgart und langjährige Chef des traditionsreichen Stuttgarter Elektrowerkzeugherstellers C & E Fein GmbH & Co. KG, Hans Wolfgang Fein. Sein Leben war geprägt von großer Schaffenskraft und erfolgreichem Wirken für das Familienunternehmen. Er war zudem viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Metallindustrie Baden-Württemberg und Honorarkonsul für Peru. Die Universität Stuttgart wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Robert Bürkle, der vermutlich älteste Alumni der Universität Stuttgart, verstarb kurz nach seinem 100. Geburtstag, den er am 21. Mai dieses Jahres in seiner Wohnung im Stuttgarter Osten feiern konnte. In Mühlen am Neckar geboren, studierte er Elektrotechnik an der damaligen TH Stuttgart und war anschließend bei AEG und den Ringeldorfer Werken in Berlin, Leipzig und Stuttgart tätig. Nach dem Wechsel in den Ruhestand arbeitete er noch bis zum 79. Lebensjahr als beratender Ingenieur. „Viel Sport, Freude an der Arbeit und eine positive Einstellung zum Leben“ hatte der Jubilar an seinem 100. Gratulanten auf die Frage nach einem „Rezept“ für ein langes Leben in Gesundheit geantwortet. 

Mehr als 32 Jahre war Manfred Bürstinghaus als Starkstromelektriker am Institut für Kunststofftechnologie tätig. Mit höchstem Engagement und mit Zuverlässigkeit nahm er seine Aufgaben wahr. Am 22. Juli dieses Jahres verstarb er im Alter von 60 Jahren. Die Universität Stuttgart gedenkt seiner in großer Dankbarkeit.


last change: 12.12.01 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

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