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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Kurz vorgestellt:
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Wolfgang Schlicht

Mit Ende des Sommersemesters 2001 hat Wolfgang Schlicht (Jahrgang 1952) den Lehrstuhl für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sportentwicklung übernommen. Mit der Übernahme des Lehrstuhls ist zugleich die Leitung des Instituts für Sportwissenschaft (IfS) verbunden. Schlicht studierte Sport- und Politikwissenschaft sowie Psychologie im Nebenfach an den Universitäten Gießen und Kiel, wurde 1987 in Gießen zum Dr. phil. promoviert und habilitierte sich 1991 an der Universität Kiel. Die Habilitationsschrift befaßt sich mit der Wirkung sportlicher Betätigung auf die psychische Gesundheit; dafür wurde Schlicht 1992 mit dem höchstdotierten Forschungspreis der Sportwissenschaft, dem Carl-Diem-Schild, ausgezeichnet. 
Er folgte 1992 dem Ruf auf eine C3-Professur für Sportwissenschaft an die Universität Tübingen und lehrte dort bis zur Rufannahme nach Stuttgart. In Tübingen lagen seine Forschungsschwerpunkte auf gesundheitswissenschaftlichen Themen und der Sportentwicklung in diversen Settings (beispielsweise Schulen, Rehabilitations-Einrichtungen, Kommunen). Er war Hauptantragsteller und Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Lebensstile, soziale Differenzen und Gesundheitsförderung“ sowie Sprecher einer interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft an der Universität Tübingen, in der Fachvertreter unterschiedlicher Fakultäten in gemeinsamen Forschungsprojekten kooperierten.
Seine aktuellen Forschungsinteressen liegen weiterhin auf dem Gebiet der sozialwissenschaftlichen Gesundheitsforschung und der Sportentwicklung. So wird die von ihm vertretene sport- und gesundheitswissenschaftliche Expertise des Graduiertenkollegs von Tübingen nach Stuttgart verlagert. Forschungsprojekte mit krebskranken Jugendlichen und HIV-Infizierten sowie Evaluationsstudien in der Sportentwicklungsforschung, die in Tübingen begonnen wurden, werden in Stuttgart fortgesetzt. In der Lehre am IfS wird er das Gebiet der Sportpädagogik und im Diplomstudiengang die gesundheitswissenschaftliche Profilierung verantworten. Seine interdisziplinäre Ausrichtung in der Forschung soll auch in der Lehre ihren Niederschlag finden. 

 


Stephen K. Hashmi

Seit Juli 2001 lehrt und forscht Stephen Hashmi als Professor für Organische Chemie an der Universität Stuttgart. Der 1963 in München geborene Sohn eines aus Indien immigrierten Kernphysikers und der Tochter eines Industriellen aus Nordrhein-Westfalen genoß seine Jugend, seine Schulausbildung und seinen Wehrdienst in Bayern und ist daher mit der abendländischen Kultur fest verwachsen. Sein Chemiestudium absolvierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München, dort fertigte er auch seine Diplom- (1988) und Promotionsarbeit (1991) auf dem Gebiet der Synthese hochgespannter organischer Verbindungen an. Das anschließende Postdoktorat an der Stanford University in Kalifornien war der übergangsmetall-katalysierten Enin-Metathese gewidmet. Ende 1993 begann Stephen Hashmi seine Habilitation an der Freien Universität Berlin, es folgten ein Umzug mit seinem Mentor, Prof. J. Mulzer, an die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und ein Kurzaufenthalt an der Universität Wien. Im Jahr 1998 habilitierte er sich in Frankfurt mit einer Schrift über enantiomerenreine palladiumorganische Verbindungen und übergangsmetallkatalysierte Reaktionen von Allenylketonen. Seitdem war er als Privatdozent in Frankfurt tätig, parallel dazu sammelte er Erfahrung durch einen Gastaufenthalt an der University of Tasmania, eine Vertretungsprofessur an der Philipps-Universität Marburg und zusätzliche Lehraufträge in Marburg und Stuttgart. In der Lehre legt er großen Wert darauf, den Studenten neben fachspezifischem Wissen auch den Alltagsbezug der Chemie zu vergegenwärtigen.
Die augenblickliche Forschungsaktivität hat zwei Schwerpunkte. Einmal die Entwicklung neuer goldkatalysierter Organischer Reaktionen, dabei hat sich gezeigt, daß das im Vergleich zu vielen anderen Katalysemetallen unerwartet preiswerte Gold zum Teil einzigartige Eigenschaften aufweist und bislang von Katalyseforschern quasi übersehen wurde. Die Reaktionen sollen helfen, nachwachsende Rohstoffe für die Organische Synthese zu nutzen. Zum anderen die Bioorganometallchemie, hier untersucht die Arbeitsgruppe die Auswirkungen von enantiomerenreinen Organometallverbindungen auf Struktur und Reaktivität von Biomakromolekülen wie Enzyme und DNA. Ziele sind hier zum Beispiel eine sequenzselektive Assoziation bzw. ein Prodrug-Konzept für Metallopharmazeutika.

 


Gerd de Bruyn

Im März 2001 hat Prof. Dr. phil. Gerd de Bruyn den Lehrstuhl Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen sowie die Leitung des gleichnamigen Instituts (IGMA) übernommen. Zuvor hatte er drei Jahre eine Vertretungsprofessur in den Fächern Städtebau und Architekturtheorie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee inne.
Gerd de Bruyn, 1954 in Köln geboren, studierte zunächst Literatur- und Musikwissenschaft an der Goethe-Universität und Schulmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Nach dem Magister Artium wechselte er in die Architekturklasse der Städelschule und gehörte wenig später zu den Gründungsmitgliedern der Architektengruppe AAM. In den späten achtziger Jahren war er Chefredakteur der „Baukultur“, der Zeitschrift des Deutschen Architekten- und Ingenieurverbands. Während dieser Zeit reifte die Idee zu einer Promotion über die Entwicklung der modernen Stadtplanung aus dem utopischen Denken, die von der TH Darmstadt angenommen und 1995 unter dem Titel „Die Diktatur der Philanthropen“ veröffentlicht wurde. 
Gerd de Bruyn hat von Beginn seiner Publikations- und Vortragstätigkeit an ebenso zu stadtsoziologischen wie zu architektonischen Themen Stellung bezogen. Nach verschiedenen Arbeiten und Projekten zum öffentlichen Raum konzentrierte sich sein politisches Engagement 1996 bis 1998 auf den Aufbau der „Zukunftswerkstatt Wohnen“ des Vereins „Lobby für Wohnsitzlose und Arme“. Während seiner Lehrtätigkeit in Berlin begann er sich zunehmend auf Architekturtheorie und Entwurfsbetreuung zu konzentrieren. In Folge hiervon erschien im Mai sein Buch über die Selbstkritik der Moderne, das neues Licht auf die Richtungskämpfe in der Architektur des 20. Jahrhunderts werfen will. 
Als entscheidende Aufgabe des IGMA sieht Gerd de Bruyn die Profilierung der modernen Architekturtheorie als eine eigenständige, von der reinen Baugeschichte unterschiedene und über die anwendungsbezogene Entwurfstheorie deutlich hinaus reichende Disziplin an, die den eigenwilligen Kunst- und Wissenschaftscharakter der Architektur reflektiert und definiert. In der Perspektive „kritischer Phänomenologie“ soll der Versuch gemacht werden, die baufällige Brücke zwischen architektonischer Theorie und Praxis vor dem endgültigen Einsturz zu bewahren. Zugleich steht die Forderung im Raum, die Architekturtheorie mit den neuen Technologien und Medien derart zu konfrontieren, daß sie mit dem rasanten Wandel des Berufsbilds Schritt zu halten weiß. Entsprechend wird mit der ersten Neubesetzung der wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen des Instituts der Forschungsschwerpunkt „digitale Architektur“ eingerichtet.

 


Klaus-Michael Mallmann und Volker Rieß

Als Mitarbeiter für die neue Forschungsstelle der Universität Stuttgart zur NS-Geschichte in Ludwigsburg (siehe dazu die Rubrik „Forschung & Wissenschaft) konnten der Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Essen, Dr. Klaus-Michael Mallmann, und der Ludwigsburger Historiker Dr. Volker Rieß gewonnen werden. 
Privatdozent Dr. Klaus-Michael Mallmann, 1948 in Kaiserslautern geboren, studierte nach einem kurzen Ausflug in die Rechtswissenschaft an der Universität Mannheim Geschichte, Soziologie, Politikwissenschaft und Germanistik an der Universität des Saarlandes. Von 1976 bis 1987 war er beim Saarländischen Rundfunk als Fernsehjournalist; 1979 wurde ihm der Karl-Magnus-Preis der ARD zuerkannt. Mit einer Studie über die „Anfänge der Bergarbeiterbewegung an der Saar (1848 - 1904)“ wurde er 1980 zum Dr. phil. promoviert. Von 1988 bis 1992 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes in einem Forschungsprojekt zum Thema „Widerstand und Verweigerung im Saarland 1935 -1945“, anschließend an der FU Berlin bei Prof. Dr. Peter Steinbach im Forschungsprojekt „Die Gestapo 1933 - 1945“. 1995 habilitierte er sich an der Universität-Gesamthochschule Essen mit der Arbeit „Milieu und Avantgarde. Zur Sozialgeschichte des deutschen Kommunismus 1918 - 1933“ und war danach dort Privatdozent. Seit Sommersemster 2001 ist er Privatdozent am Historischen Institut der Universität Stuttgart. Um Themen aus der NS-Zeit ging es auch in weiteren Forschungsprojekten, darunter „Ordnungspolizei, Ostkrieg und Judenmord“ als Fellow des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen sowie „Die Täter der Shoah. Norm und Verhalten im Prozeß der Judenvernichtung“, einem Projekt der Universität Flensburg. Dr. Mallmanns Forschungsarbeiten sind in zahlreichen Buchveröffentlichungen, Buchbeiträgen und Zeitschriftenaufsätzen dokumentiert.
Dr. Volker Rieß, 1957 in Würzburg geboren, studierte Geschichte, Deutsch und Politik an der Universität Stuttgart und legte 1981/82 das 1. Staatsexamen in Geschichte und Deutsch ab.1993 wurde er promoviert mit einer Arbeit über die „Die Anfänge der Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen und Wartheland 1939/40“. Seit 1983 arbeitet er als freier Rechercheur und Publizist und seit 1990 als Vertragshistoriker des kanadischen Justizministeriums zur Aufklärung von Vorwürfen gegen nach 1945 eingewanderte Kanadier wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg sowie Verschweigen der Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen bei der Einwanderung. 1992 arbeitete er in ähnlichem Zusammenhang für das US-Justizministerium. Von 1995 bis 2000 war Dr. Rieß als Forscher und Berater für die BBC tätig. Neben vielen Reisen zu in- und ausländischen Archiven und Justizstellen bildete die Ludwigsburger Zentrale Stelle für die Aufklärung von NS-Verbrechen immer den Schwerpunkt seiner Tätigkeit; er gilt als bester Kenner der dortigen Unterlagen. Seit 1999 ist er Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Stuttgart. Seine Veröffentlichungen befassen sich mit der Geschichte der NS-Verbrechen, deren juristischer Aufarbeitung und gesellschaftlicher Rezeption.

 


Neues Marketing -Team

Seit September 2001 unterstützt ein zweiköpfiges Marketing-Team die Universität Stuttgart. Das nationale Marketing verantwortet die Soziologin und Diplom-Kommunikationswirtin Claudia Berardis. Neben reichlich Marketing-Erfahrung bringt sie frischen Wind aus einem Berliner E-Commerce-Unternehmen mit. Das internationale Marketing ist mit Stephanie Klöpf besetzt. Die Absolventin des Masterstudiums „European Marketing Management“ wird die Universität Stuttgart im Ausland zu einer festen Größe etablieren. Die beiden am Rektoramt angesiedelten Stabsstellen verstehen sich als „Service-Agentur“ für alle Institute der Universität Stuttgart. „Unser Ziel ist es, beratend und unterstützend bei allen Marketing-Aktivitäten zu wirken, um den Auftritt der Universität Stuttgart einheitlich und attraktiv zu gestalten“, so die beiden Marketing-Referentinnen unisono. Die vielfältigen Aufgabenbereiche des Marketing-Teams umfassen neben der Messeplanung und der Event-Konzeption die Außendarstellung der Universität zum Beispiel via Internet und Imagebroschüren. 

Kontakt
Claudia Berardis, Nationales Marketing, Tel. 0711/121-2172
Stephanie Klöpf, Internationales Marketing, Tel. 0711/121-2192
Keplerstr.7, 70174 Stuttgart,
Fax 0711/121-2291 
e-Mail: marketing@uni-stuttgart.de


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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