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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Mind8 GmbH:
Informations-Architektur für Maschinen- und Anlagenbauer
 

„Nein“, als Sprung ins kalte Wasser haben sie ihre Existenzgründung noch nie gesehen, sagen Jörg Lewek und Marco Litto unisono. Selbständiges Arbeiten, den Kontakt und die enge Zusammenarbeit mit Kunden, haben die zwei Jungunternehmer während ihrer Tätigkeit am ISW, dem Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen der Universität Stuttgart, schon zur Genüge in der Praxis erprobt. Nur die Buchführung, „ ja, die war noch etwas neu .....“.

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Seit Januar 2001 gibt es die Mind8 GmbH, die für die nächsten zwei Jahre ihr Domizil in der Seidenstraße 36 hat - direkt beim ISW, wo sich die zwei Geschäftsführer als wissenschaftliche Mitarbeiter trafen und zusammenfanden: der Maschinenbauingenieur Jörg Lewek und Marco Litto, Ingenieur der Elektrotechnik. „Konzepte für Firmen entwickeln und Prototypen, das ist an der Uni alles gegeben“, erzählt Jörg Lewek, aber das Projekt bis zur Marktreife weiter zu verfolgen, das bleibe leider auf der Strecke, und so stand die Idee mit der Firmengründung schnell im Raum. 

Marco Litto (links) und Jörg Lewek übertragen Wiederverwendungs-
systematiken aus der Softwaretechnik auf Vorgehensweisen im
Maschinen- und Anlagenbau.
(Foto: Eppler)

Kontakt zum VDMA
Nach dem Besuch der Existenzgründerkurse an der Uni wurde der Rat ehemaliger Kollegen eingeholt, die schon mehr Erfahrung mit der Firmengründung gesammelt hatten, und mit Hilfe von PUSH! ein Businessplan aufgestellt, mit dem sie den BusinessChance Wettbewerb 2000 gewannen. Nun werden sie als „Junge Innovatoren“ gefördert und haben Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow , den Leiter des ISW, zum Paten. Über ihre ersten Kunden, drei Unternehmen aus dem Maschinenbau, stehen Litto und Lewek jetzt auch in Kontakt mit dem VDMA, dem Verband der Maschinen- und Anlagenbauer. Eine für sie wichtige Verbindung, denn die Software, die Mind8 anbietet, richtet sich im wesentlichen an dessen Mitglieder. 

Disziplinenübergreifend einsetzbar
Ob Mechanik, Elektronik, Steuerungsprogrammierung oder technische Dokumentation, im Maschinen- und Anlagenbau werden zunehmend wiederverwendbare Komponenten entwickelt, um flexibel auf kundenspezifische Forderungen eingehen zu können. Deutliche Einsparungen lassen sich allerdings erst dann erzielen, wenn derartige Systeme nicht nur innerhalb der unterschiedlichen Ingenieurdisziplinen wiederverwendet werden, sondern dies auch disziplinenübergreifend durch sogenannte mechatronische Komponenten erfolgt. Da in den unterschiedlichen Abteilungen aber zumeist mit spezialisierten Engineeringsystemen gearbeitet wird, erfolgt diese „Wiederverwendung im Großen“ heute nur bedingt. Hier setzt die Föderale Informations-Architektur von Mind8 an. Existierende Engineeringsysteme mit vorhandenen Daten werden unverändert weiterverwendet, lediglich die übergreifenden Zusammenhänge werden in einer zentralen Datenbank des Systems gespeichert. Es entsteht ein Informationsnetz, das es ermöglicht, Aufgaben wie das Generieren der gesamten auftragsspezifischen Entwurfsunterlagen oder die Erstellung abteilungsübergreifender Verwendungsnachweise von einer zentralen Stelle aus durchzuführen.

Wissens- und Engineeringdatenmanagement
Ihre Kunden unterstützen die Jungunternehmer von der Entwicklung eines Konzepts zur Verbesserung firmenspezifisch gewachsener Informationsstrukturen und Arbeitsabläufe bis zur kundenspezifischen Erweiterung der Föderalen Informations-Architektur und deren Einführung. Voraussetzung für die Wiederverwendung ist - nach den Erfahrungen von Jörg Lewek und Marco Litto - die Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen dem Wissens- und dem Engineeringdatenmanagement. Die Kombination dieser beiden Schwerpunkte sind „das Kapital“ der jungen Unternehmer und wichtigstes Unterscheidungskriterium zur Konkurrenz.

Chance für IT-Spezialisten
Ihrer Informations-Architektur liegen die gleichen Wiederverwendungsprinzipien zugrunde, die auch bei ihren Kunden eingesetzt werden. Hochschulabgänger, die eine Herausforderung darin sehen, die erlernten Softwaremethoden auf maschinenbauliche Prozesse zu übertragen und damit im wahrsten Sinne des Wortes auch als IT-Spezialisten einiges bewegen zu können, haben beste Chancen, bei Mind8 einzusteigen.

Julia Alber

Kontakt
Mind8 GmbH, Seidenstraße 36, 70174 Stuttgart, 
Tel. 0711/121-2344, Fax 0711/121-2413 
e-mail: info@mind8.com

 


last change: 12.12.01 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

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