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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Stuttgart ist ein guter Ort für Existenzgründer:
„Sommeroffensive“ erfolgreich - Weitere vier Millionen für PUSH! 
 

Zu einer Pressekonferenz der etwas anderen Art hatten am 5. Oktober die Universität Stuttgart, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und PUSH!, das Partnernetz für Unternehmensgründungen aus Stuttgarter Hochschulen, geladen - die „Stuttgart“ fuhr mit Medienvertretern und Organisatoren auf dem Nekkar, entlang herbstlich gefärbter Weinberge. Grund für diese außergewöhnliche Einladung: Nach dreijähriger Förderung durch das Exist-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung konnte PUSH! eine positive Bilanz ziehen. Am Vortag war die Entscheidung gefallen - der Sachverständigenrat des Exist-Programmes wird dem Ministerium eine Weiterförderung von PUSH! für die nächsten zwei Jahre empfehlen.

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Viel hat sich in den drei Jahren ereignet, seit es PUSH! gibt, „ein spannendes Experiment im Ballungsraum Stuttgart, das den Gründungsgedanken an den Universitäten fördern soll“, wie Peter Hofelich, Vorsitzender des PUSH!-Trägervereins und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Region Stuttgart, den Hauptgedanken der Initiative beschreibt. Ende des Jahres läuft nun die erste dreijährige Förderung, die ein Gesamtvolumen von rund sieben Millionen DM hatte, aus. Seit 1998 wurden damit mehr als 200 Gründungsvorhaben durch PUSH! beraten, begleitet und finanziell gefördert. 85 davon sind bereits erfolgreich am Markt und haben inzwischen rund 700 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies, so Peter Hofelich, seien bemerkenswerte Zahlen.

Gründerkultur etablieren
Offensichtlich gelinge es, die Gründerkultur an den Universitäten zu etablieren; schließlich seien derart viele Existenzgründer für den Ballungsraum Stuttgart nicht selbstverständlich, denn „hier bieten sich den Universitätsabsolventen auch viele andere Möglichkeiten.“ 

Mehr Transparenz für Gründer
Um den Sachverständigenbeirat von einer weiteren Förderung zu überzeugen, voraussichtlich rund vier Millionen DM ab dem Jahr 2002, hat sich auch die Universität etwas einfallen lassen. Prof. Dr. Karl-Heinz Wehking, Prorektor für Forschung und Technologie an der Universität Stuttgart und Vorstandsmitglied von PUSH!, berichtete von der „Sommeroffensive“ zur Bündelung der Angebote im Bereich Existenzgründung, einer Erweiterung der Zielgruppen - neben den Studierenden werden nun auch vermehrt die Assistenten, Professoren und Alumnis angesprochen -, und er konnte aktuell auf ein Vorlesungsverzeichnis hinweisen, das erstmals zum Wintersemester 2001/2 an der Universität Stuttgart aufgelegt wurde. In der Broschüre „.... auf dem Weg zum eigenen Unternehmen“ sind alle nützlichen Lehrangebote und weiterführende Hinweise rund um die Existenzgründung zusammengefaßt. All diese Aktivitäten sollen mit dazu beitragen, die derzeit rund 25 Gründungen pro Jahr, die es an der Universität Stuttgart gibt, auf 50 zu steigern. „Ziel ist es“, so Karl-Heinz Wehking, „die Transparenz des für Gründungsinteressierte nützlichen Lehrangebots zu erhöhen und es zu ergänzen“, denn an der Universität hat ein großer Wandel stattgefunden: Fast 40 Prozent der Studierenden beabsichtigten, so eine Umfrage, sich in den nächsten fünf Jahren selbständig zu machen.
„Wir steuern eine effektivere Verzahnung von regionaler Wissenschaft und Wirtschaft an und setzen dabei besonders auf die vermehrte Befähigung zur Selbständigkeit unserer Studierenden und Mitarbeiter als Teil eines aktiven Technologietransfers“, betonte Prof. Wehking.

Stichwort Sommeroffensive

Hintergrund der „Sommeroffensive Existenzgründung“ der Universität Stuttgart unter Leitung von Prorektor Karl-Heinz Wehking bildeten eine Begutachtung des regionalen Förderprojektes PUSH!, wonach eine Weiterförderung ab 2002 gefährdet war sowie die Ergebnisse einer Studierendenbefragung. Diese hatte ergeben, daß sich rund 13 Prozent der Studierenden direkt nach dem Studium und knapp 40 Prozent nach einigen Jahren Berufstätigkeit selbständig machen wollen. 
Schwerpunkte der Offensive waren:

  • eine Koordinierungsstelle, die alle gründungsbezogenen Aktivitäten der Hochschule zusammenführt,
  • die TTI GmbH als künftige zentrale Ansprechpartnerin für gründungsbezogene Aktivitäten,
  • Veröffentlichung eines Verzeichnisses mit gründungsrelevanten Veranstaltungen,
  • neue Lehrveranstaltungen für Existenzgründer,
  • eine „interfakultative Arbeitsgruppe“, die das gründungsbezogene Lehrangebot systematisch weiterentwickelt, sowie
  • verstärkte Werbung innerhalb der Hochschule für den Gedanken der unternehmerischen Selbständigkeit.

Von Sensorsystemen bis zur Navigation von Schiffen 
Was aus diesen Existenzgründern alles werden kann, zeigten drei Vertreter ihrer Zunft, die mit an Bord waren. Eine Ausgründung aus dem Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart, die ESCUBE Space Sensor Systems GmbH, entwickelt, produziert und vertreibt innovative, miniaturisierte und kostengünstige Sensorsysteme für Gase. Einsatzort der aus der Raumfahrttechnik stammenden Systeme ist in der Vakuum-, Medizin und Umwelttechnik, berichtete Dr. Maximilian Sauer.

Magnetische Postkarte
Mehr auf den Wellen des Marketings schwimmt MAGNETIX mit der ersten magnetischen Postkarte auf dem bundesdeutschen Markt. Mit dem originellen Produkt liefen bereits erste erfolgreiche Mailing-Aktionen der Werbebranche und die Nachfragen interessierter Kunden sprechen für die Richtigkeit der Idee, berichtete Dirk Boll, Absolvent des Studiengangs Betriebswirtschaftslehre. Den Radarpiloten 720°, der elektronische Flußkarten mit Radarsystemen kombiniert und somit die Interpretation von Radarbildern enorm erleichtert, konnte Dr. Reinhard Zimmermann von der IN-Innovative Navigation GmbH - einer Ausgründung von drei Doktoranden des Uni-Instituts für Systemdynamik und Regelungstechnik - vorstellen, die mit ihrem neuartigen Navigationssystem die Binnenschiffahrt revolutionieren will. 
Als Ziele für die Zukunft nannte Peter Hofelich unter anderem, die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen auf diesem Sektor auszubauen. 

Julia Alber

Kontakt
Kristin Wedekind, Assistentin Prorektor Forschung und Technologie,
Holzgartenstr. 15 B,
70174 Stuttgart,
Tel. 0711/121-4256, Fax 0711/121-3769,
e-mail: wedekind@ift.uni-stuttgart.de sowie 

PUSH! Geschäftsstelle, c/o Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH,
Friedrichstr. 10, 70174 Stuttgart,
Tel. 0711/22835-52, Fax 0711/22835-33 
www.push-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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