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Stuttgarter unikurier Nr. 86 September 2000
Mentoren sorgen für Zufriedenheit:
Fit für das Informatikstudium
 

Mentoren sind - so steht´s im Lexikon - erfahrene Ratgeber, Helfer, Anreger. Diese - sie heißen übrigens so nach dem Lehrer des Telemach, dem Sohn von Odysseus - könnten helfen, die Abbrecherquote zu senken, die Kontakte zwischen Studienanfängerinnen und -anfängern, Lehrenden und Fachschaft sowie die sozialen Kompetenzen der Studierenden zu stärken. Von dieser Idee ging man an der Fakultät Informatik der Uni Stuttgart aus. Und die Auswertung des im Wintersemester erstmals durchgeführten Mentorenprogramms für die Erstsemester der Studiengänge Informatik und Softwaretechnik ergab eine sehr positive Resonanz. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren „deutlich zufriedener“ mit dem Studium als die Nichtteilnehmer. 

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Auf Initiative des Emeritus Prof. Dr. Rul Gunzenhäuser und unter Leitung von Hochschuldozent Dr. Ulrich Hertrampf wurde für das Mentorenprogramm die seit vielen Jahren von der Fachschaft an der Fakultät regelmäßig angebotene Erstsemestereinführung vor Vorlesungsbeginn ergänzt durch eine durchgehende Betreuung während des gesamten ersten Semesters. Vorbilder waren ähnliche Veranstaltungen im Fachbereich Maschinenwesen der TU München und in der Medizin der Universität Ulm.
Das Programm für den Jahrgang 1999 hatte drei Phasen: (1) Vorbereitung durch intensive Schulung der Mentoren (Studierende höherer Semester), (2) Betreuung der Erstsemesterstudierenden während des gesamten Wintersemesters, zunächst in Form einer erweiterten Einführungsveranstaltung, anschließend durch wöchentliche Treffen mit den Mentoren, und (3) Evaluation des Erfolgs durch vergleichende Befragung der betroffenen Studienanfängerinnen und -anfänger dieses und des vorangegangenen Jahrgangs.

Viertägiger Vorbereitungskurs für die Mentoren
Die Mentoren, durchgehend Studierende der Fakultät Informatik in höheren Semestern, wurden kurz vor dem Ende der Semesterferien in einer speziellen Schulung auf die für Informatiker untypische Arbeit vorbereitet. Der Kurs bestand aus fakultätsinternen Beiträgen zu Lerntechniken, Studienplanung und -finanzierung sowie Projekt- und Zeitmanagement von der Fachschaft, von Professoren und Mitarbeitern sowie speziellen Schulungen durch externe Fachleute: Ein Tag wurde von der Firma IBM gestaltet mit einer Vorstellung des firmeneigenen Mentoring-Programms und einem Training in Einzelgesprächsführung. Für einen weiteren Schulungstag konnte Diplompsychologin Sabine Beck aus Stuttgart verpflichtet werden. Unter ihrer Anleitung wurde in Diskussionsrunden und Rollenspielen die Arbeit mit Gruppen trainiert.

Wöchentliche Treffen als Herzstück
Herzstück des Programms waren wöchentliche Termine, an denen sich die Studierenden in Kleingruppen mit ihren Mentoren trafen. Inhalte dieser Treffen bildeten Themen wie Studienplangestaltung, Umgang mit Literatur und Bibliotheken und Lerntechniken sowie eine Industrieexkursion. Die Befragung der Teilnehmer und der Nichtteilnehmer am Mentorenprogramm ergab im Vergleich eine „deutlich höhere Zufriedenheit mit dem Studium“ bei den Teilnehmern. Die Teilnehmer (von insgesamt 250 Anfängern hatten sich zunächst 151 angemeldet, 83 nutzten das Programm über das ganze Semester) zollten dem Angebot „großes Lob“. Der Fakultätsrat hat beschlossen, das Mentorenprogramm im kommenden Wintersemester erneut anzubieten. Die Vorbereitungen laufen bereits. In der letzten Ferienwoche werden die neuen Mentorinnen und Mentoren ausgebildet, so daß das Programm zum Vorlesungsstart am 16. Oktober anlaufen wird.  /zi

KONTAKT 
Dr. Ulrich Hertrampf, Institut für Informatik, Universität Stuttgart, Breitwiesenstr. 20 - 22, 70565 Stuttgart, Tel. 0711/7816-344
hertrampf@informatik.uni-stuttgart.de
oder unter mentor@informatik.uni-stuttgart.de
http://www.informatik.uni-stuttgart.de/mentorenprogramm/ 

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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