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Stuttgarter unikurier Nr. 86 September 2000
38 Jahre im Dienst der MPA:
Zum Ruhestand von Dieter Blind
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Dieter Blind.

Der Stellvertretende Direktor der Staatlichen Materialprüfungsanstalt (MPA) der Universität Stuttgart, apl. Professor Dr.-Ing. habil. Dieter Blind, ist Ende November letzten Jahres nach 38jähriger Tätigkeit in den Ruhestand getreten. Im Februar 2000 wurde er bei einem Kolloquium in der MPA Stuttgart verabschiedet. - Dieter Blind, 1936 in Stuttgart geboren, begann seine Tätigkeit an der MPA im Jahr 1961. Die ersten zehn Jahre waren geprägt durch Aufgaben auf dem Gebiet der Qualitätssicherung. Diese Tätigkeit führte ihn und seine Mitarbeiter in die Werke und Forschungsanstalten vieler namhafter in- und ausländischer Unternehmen der stahlerzeugenden und -verarbeitenden Industrie. Schwerpunkte waren die Überwachung der Herstellung von Halbzeugen und Fertigprodukten für druckführende Komponenten für Gas- und Wasserhochdruckfernleitungen, etwa für die Gasversorgung Süddeutschland sowie für Fernleitungen der Zweckverbände Landeswasserversorgung und Bodenseewasserversorgung. Weiter ging es um die Überwachung der Halbzeug- und Fertigteilherstellung für moderne konventionelle Hochdruckkraftwerke und Pumpspeicheranlagen. 
Zwei Jahre nach seiner Promotion 1967 übernahm Dieter Blind die Leitung der Fachgruppe „Technische Überwachung“, 1973 die Leitung der Abteilung „Werkstoffe und Prüftechnik“, 1987 zusätzlich die Abteilung „Fügetechnik“. 1984 wurde er Stellvertretender Direktor der MPA. In der Lehre hat Dieter Blind seit mehr als 20 Jahren sein Fachwissen in der Vorlesung „Wärmebehandlung von Stählen“ weitergegeben. Er hat eine Reihe von Dissertationen sowie zahlreiche Diplom- und Studienarbeiten betreut. 1993 hat er sich habilitiert; 1999 wurde ihm der Titel außerplanmäßiger Professor verliehen.
Seine Forschungsaktivitäten in den Bereichen Materialprüfung, Werkstoffkunde und Festigkeitslehre zielten auf die langfristige Absicherung von großen sicherheitstechnisch wichtigen Anlagenteilen von Kraftwerken, insbesondere von Kernkraftwerken zur Gewährleistung des sicheren, aber auch wirtschaflichen Betriebes. Großversuche an Komponenten und zusätzlich Korrosionsversuche unter realitätsnahen Bedingungen zur Bewertung der Integrität deckten einen weiteren Teil der Forschung ab. Die Forschungsprogramme wurden von der Technischen Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber, dem Bundesforschungs- und dem -ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit getragen.
Dieter Blind brachte sein Wissen und seine Erfahrung in zahlreiche technisch-wissenschaftliche, auch internationale Gremien und Kommissionen ein. Besonders hervorzuheben sind neben Arbeitskreisen des Deutschen Dampfkesselausschusses und der Technischen Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber die Mitarbeit im International Institute of Welding und im deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren sowie Mitgliedschaften in der Reaktor-Sicherheitskommission, in Sicherheitsbeiräten von Kernkraftwerken sowie in der International Cooperative Group on Environmentally Assisted Cracking. Auch bei der Erstellung des deutschen Kerntechnischen Regelwerkes (KTA) mit dem Ziel der Erhaltung und Verbesserung des hohen nationalen Sicherheitsstandards engagierte sich Dieter Blind. Nicht zuletzt aufgrund seiner 230 wissenschaftlichen Veröffentlichungen hat er in der nationalen und internationalen Fachwelt Anerkennung gefunden.
Die MPA Stuttgart dankt Dieter Blind für seinen unermüdlichen, erfolgreichen Einsatz. Für den Ruhestand gelten ihm die besten Wünsche. 

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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