Home           Inhalt           Suchen

Stuttgarter unikurier Nr. 86 September 2000
Nichtlineare Beobachter im Blick:
Michael Zeitz 60 
kleinbal.gif (902 Byte)
 

 


Michael Zeitz.

Wenn heute jemand über den Stand des Wissens auf dem Gebiet der nichtlinearen Beobachter berichtet, so darf er den Namen Michael Zeitz nicht unerwähnt lassen. Dies gilt in ganz besonderem Maße für nichtlineare Beobachter mit örtlich verteilten Parametern. Auf diesem Gebiet hat der Stuttgarter Wissenschaftler die Entwicklung maßgeblich mitbestimmt, was in einer großen Anzahl von Veröffentlichungen dokumentiert ist.
Michael Zeitz hat an der TH Darmstadt Elektrotechnik studiert und dort 1967 sein Diplomexamen abgelegt. Ab 1968 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am damals neu gegründeten Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik (ISR) der Universität Stuttgart. Dort promovierte er 1973 und habilitierte sich 1977 an der Fakultät Verfahrenstechnik der Universität Stuttgart für das Fachgebiet Regelungstechnik mit dem Thema „Nichtlineare Beobachter für chemische Reaktoren“. Von 1977 bis 1979 war er wissenschaftlicher Rat und Professor am Lehrstuhl für elektrische Steuerung und Regelung an der Ruhr-Universität Bochum. 1979 gelang es, ihn als Professor für Regelungstechnik wieder an das ISR zurückzuholen.
In der Folgezeit konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten auf nichtlineare Beobachter und auf ein breites Spektrum von Fragen der Simulationstechnik. So hatte Prof. Zeitz wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Anlagensimulators „DIVA“. Als Mitglied der DFG-Forschergruppe „Methoden der Modellierung und Berechnung der Dynamik verfahrenstechnischer Prozesse“ erhielt er 1992 den Landesforschungspreis Baden-Württemberg. Besonders hervorzuheben sind auch seine Arbeiten zur Regelung von Radioteleskopen. Diese astronomischen Meßeinrichtungen stellen extreme Anforderungen an die Positioniergenauigkeit der Reflektoren und damit an die Regelungstechnik. Ein weiteres wichtiges Gebiet seiner Forschung betrifft in den letzten Jahren die nichtlineare Regelungstheorie auf der Basis der exakten Linearisierung. Hier hat er wesentliche Beiträge geleistet, um die abstrakte Theorie einer praktischen Anwendung zugänglich zu machen. 
Besonderes Engagement zeigt Michael Zeitz in der Lehre und in der Betreuung der Studierenden. So bietet er ein breites Spektrum von Spezialvorlesungen an. Seit Jahren setzt er sich erfolgreich dafür ein, daß den Studenten der Technischen Kybernetik und Verfahrenstechnik eine Vielfalt an internationalen Austauschprogrammen zur Verfügung steht. An dieser Stelle ist besonders das langjährige integrierte Auslandsstudium des DAAD mit der University of Wisconsin, Madison, hervorzuheben.
Als Prodekan und Dekan der Fakultät Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik hat er sich in den Jahren 1993 bis 1997 sehr für die Belange der Fakultät eingesetzt. 

 


last change: 30.11.00 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

Home           Inhalt           Suchen