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Stuttgarter unikurier Nr. 86 September 2000
Kurz berichtet:
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Im April diesen Jahres besuchten der Umweltminister von Hessen, Wilhelm Dietzel, (erster von links) und der Umweltminister von Baden-Württemberg, Ulrich Müller, (zweiter von links) die Materialprüfungsanstalt an der Universität Stuttgart (MPA). Die beiden Minister wurden vom Direktor der MPA, Prof. Eberhard Roos (Mitte), und seinem Stellvertreter, Dr. Karl Maile, (erster von rechts) über die Forschungsarbeiten der MPA im Bereich der Energiewandlung, des Umweltschutzes und der Reaktorsicherheit informiert. Besonders interessiert zeigten sie sich an den Arbeiten zur Wirkungsgradsteigerung in konventionellen Kraftwerken, den Möglichkeiten der alternativen Energieerzeugung sowie den Forschungsarbeiten zum Nachweis der Integrität von Kernkraftwerken. Dargestellt wurden auch die Forschungen der MPA zur Entwicklung neuer Werkstoffe für neue Prozeßtechniken, die deutlich höhere Wirkungsgrade bei der Energieerzeugung mit fossilen und alternativen Brennstoffen ermöglichen. In diesem Zusammenhang wurden Arbeiten zur Optimierung von Stählen als Strukturwerkstoffe für die Anwendung in der Wasserstofftechnik und bei Brennstoffzellen sowie die Entwicklung und Anwendung neuer umweltfreundlicherer Technologien zur Erzeugung korrosions- und hochtemperaturbeständiger Werkstoffsysteme gezeigt. An der MPA Stuttgart wurde ein Lebensdauermanagementsystem entwickelt, das die Ausnutzung vorhandener Ressourcen optimiert und die Wirtschaftlichkeit von Anlagen steigert. Es basiert auf den Ergebnissen zahlreicher werkstofftechnischer Untersuchungen, die in die Berechnung und Auslegung von hochbelasteten Bauteilen eingebunden werden und schließlich in der ganzheitlichen Betrachtung über ein modular aufgebautes Softwaresystem. Die an der MPA laufenden Forschungsarbeiten für Kernkraftwerke sind ausnahmslos sicherheitstechnisch orientiert und darauf ausgerichtet, die Sicherheitsabstände auch für extreme Belastungen zu quantifizieren. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Nachhaltigkeit der Forschungsarbeiten und den technischen Einrichtungen, die auch einem internationalen Vergleich standhalten können. (Foto: Institut)

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Moderlieschen, Bitterling und Ukelei haben dort einen Lebensraum gefunden. Studierende, Lehrende und Uni-Mitarbeiter finden in der neugestalteten Seenlandschaft am Pfaffenwaldring zwischen dem Ende der Lernstraße und dem Gastdozentenhaus einen „Platz der Ruhe und Reflexion“, meinte Rektor Prof. Günter Pritschow. Bei einer kleinen Feier am Tag der offenen Tür übergab Bauamtschef Klaus Schmiedek das für insgesamt rund 3,5 Millionen Mark umgestaltete Gelände der Universität. Schmiedek erinnerte an das Kolloquium „Campus - 40 Jahre Planen und Bauen für die Universität“ vor zwei Jahren (siehe dazu Uni-Kurier Nr. 80/November 1998). „Um sich wohlzufühlen, braucht man mehr als eine funktionierende Infrastruktur“, habe Pritschow damals betont. Diese Aussage habe das Bauamt veranlaßt, alte Planunterlagen zu sichten. Bereits in Plänen aus dem Jahr 1964 war ein See vorgesehen, berichtete Schmiedek; allerdings sei in den letzten 40 Jahren - da die Schwerpunkte eindeutig auf den Neubauten lagen - an den Außenanlagen nur das Notwendigste geschehen. Nun konnte diese Idee - auch dank der Unterstützung des Rektors - realisiert werden. Die Abteilung Zoologie des Biologischen Instituts half bei der Eindämmung lästiger Algen und sorgte für tierisches Leben im See: zwei Taucher des Instituts setzten am 1. Juli die einheimischen, jedoch seltenen Fischarten Moderlieschen, Bitterling und Ukelei ein. Die Fische sind Geschenke der Stuttgarter Wilhelma. Der Stuttgarter Verschönerungsverein will den Uni-Campus in seine Wanderkarte aufnehmen. /zi (Foto: Eppler)

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Kultursplitter

Von den zahlreichen kulturellen Aktivitäten der Uni Stuttgart seien hier einige erwähnt: Tradition haben inzwischen die Aufführungen des Akademischen Chores und Orchesters in der Reihe „Sommer im Züblinhaus“. So waren auch die vier Vorstellungen Mitte Juli der Oper „Carmen“ von Georges Bizet als szenische Aufführungen im Nu ausverkauft. Dramaturgisch und musikalisch gelungene Abende erwarteten die Gäste. Ernst Poettgen, der für die Inszenierung verantwortlich zeichnete, integrierte gelungen Raumwirkung und das Zusammenspiel der Profis - von ihnen beeindruckte besonders Marion Eckstein in der Rolle der Carmen - mit den Mitgliedern des Akademischen Chores. Universitätsmusikdirektorin Veronika Stoertzenbach sorgte für das perfekte Zusammenspiel. Und der Spaß, mit der die Uni-Musikerinnen und Musiker bei der Sache waren, wirkte ansteckend. 
Mehr Gäste hätte man sich dagegen gewünscht für das Semesterabschlußkonzert des Kammerorchesters am 20. Juli im Weißen Saal des Neuen Schlosses. Dirk Strassacker hatte ein anspruchsvolles Programm ausgesucht, das die Uni-Musiker souverän bewältigten: Giuseppe Torellis Konzert in D-Dur für Trompete, Streicher und Basso Continuo mit Stefan Weber als Solist, Maurice Ravels Orchestersuite „Le Tombeau der Couperin“ und Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 2. Im Februar 2001 wird das Ensemble übrigens sein 20jähriges Jubiläum feiern.  /zi

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Über die Aktivitäten der Universität im Bereich Energieforschung informierten sich auf Einladung des neu gegründeten Zentrums für Energieforschung Stuttgart (ZES) am 11. Juli Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und der Direktor für Wirtschafts- und Arbeitsförderung, Dr. Joachim Pfeiffer. Im Wasserstofflabor der Staatlichen Materialprüfungsanstalt (MPA) interessierten Schuster besonders die Gefahren der Wasserstoffspeicherung, die auch bei eventuellen wasserstoffgetriebenen Bussen für die Stadt von Bedeutung sein können. Im Visualisierungslabor des Rechenzentrums präsentierten Wissenschaftler den Gästen modernste Computersimulationen am Beispiel einer Wasserturbine. Bei einem Gespräch mit Vertretern des ZES stellte dessen Sprecher, Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß, Ziele und geplante Aktivitäten des Zentrums vor; diskutiert wurden auch mögliche Anknüpfungspunkte für die Stadt Stuttgart. Unser Foto zeigt im Wasserstofflabor (von links) Wolfgang Schuster, Joachim Pfeiffer, Dr. Peter Deimel (Leiter des Wasserstofflabors), dahinter Prof. Dr.-Ing. Eberhard Göde vom Institut für Strömungsmechanik und Hydraulische Strömungsmaschinen und Hans Fischer vom Wasserstofflabor. (Foto: Eppler) 

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Eine „besondere Art von Steinplastiken“ - wie Uni-Rektor Prof. Günter Pritschow bei der Vernissage am 18. Juli betonte - lädt derzeit Mitarbeiter und Gäste des Rektoramtes zum Verweilen: Vor dem Foyer des Senatssaals sind noch bis zum 31. Oktober Arbeiten der Bildhauerin Rotraud Hofmann zu sehen. Die Absolventin der Stuttgarter Kunstakademie, die in Fellbach lebt und ihr Atelier in Stuttgart-Münster hat, arbeitet vor allem in Stein. Die Arbeiten der Künstlerin sind - wie es in einem Katalog beschrieben wird - durch eine „ehrliche Formsprache“ geprägt, „in der sich Weichheit und Strenge objektiven Kriterien unterwerfen“. Kunstinteressierten dürften ihre Werke durch zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen über Baden-Württemberg hinaus bekannt sein. Das Foyer des Senatssaals eigne sich besonders für solche Ausstellungen, meinte Pritschow. Er wies bei dieser Gelegenheit auch auf die dort neu angebrachten Tafeln hin, die die Geschichte der Universität am Beispiel der Ehrensenatoren, -doktoren und Ehrenbürger spiegelten. Die Ausstellungen im Rektoramt haben inzwischen Tradition. Eine kleine, engagierte Gruppe von Uni-Mitarbeitern organisiert unter der Federführung von Peter Götz und Edgar Haldenwang bereits seit Herbst 1993 im „Raum der Kunst“ des Personaldezernats regelmäßig Ausstellungen mit Werken von Künstlerinnen und Künstlern aus Stuttgart und der Region. Und eine erfreuliche Nachricht konnte Pritschow bei der Vernissage übermitteln: die Gruppe ist nun als „Kunstkreis im Rektoramt“ unter dem Dach des Studium Generale aktiv. So dürfte es künftig organisatorisch einfacher werden, „über Kunst Verbindungen zur Öffentlichkeit zu schaffen“, wie Peter Götz eines der Ziele des Kunstkreises formulierte. Auf unserem Foto haben Künstlerin und Rektor den Stein im Blick./zi (Foto: Eppler)

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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