Home           Inhalt           Suchen

Stuttgarter unikurier Nr. 86 September 2000
Internationale Vollzeitstudierende:
Gut beraten und betreut
 

Wie für zahlreiche Studienbewerber in aller Welt hat das Warten nun ein Ende: Mit dem langersehnten Zulassungsbescheid der Universität Stuttgart gewappnet, können Lin, Dolgor, Belma und Ahmed endlich bei der deutschen Botschaft in ihrem Heimatland das Visum - die Eintrittskarte für das Studium in Deutschland - beantragen. Doch damit beginnt oft erst der Lauf durch den Behördendschungel und viele weitere Fragen tun sich auf: Wo werde ich wohnen? Was kostet ein Studienaufenthalt in Deutschland? Brauche ich eine Krankenversicherung und welche Deutschkenntnisse sind erforderlich? 

kleinbal.gif (902 Byte)
 

 

Erste Anlaufstellung nach der Ankunft
Antwort auf all diese Fragen bekommen die neuen Vollzeitstudierenden schon vor ihrer Ankunft auf den Internetseiten des Büros für Internationale Angelegenheiten. Wer es ganz genau wissen will, kann sich natürlich in speziellen Fragen vorab an das Büro für Internationale Angelegenheiten wenden. Bei diesem ersten Kontakt stellt sich oft heraus, daß mit der Zulassung zum Studium erst eine kleine Strecke auf dem Weg in Richtung Studienstandort Stuttgart zurückgelegt wurde. Zur Erleichterung der weiteren Schritte erhalten die Studierenden mit der Zusage für einen Studienplatz Anmeldeformulare für ein Zimmer im Studentenwohnheim (All-Inclusive Service Package), eine Anmeldung für das Patenprogramm (Welcoming-Service) und die Einladung zum Einführungsseminar für Internationale Studierende (Orientation Program). 
Vor Ort in Stuttgart leistet das umfassende Betreuungsprogramm des Büros für Internationale Angelegenheiten Unterstützung: sei es durch die Abholung vom Flughafen oder Bahnhof durch einen Patenstudierenden des „Welcoming Service“ oder die Einzelberatung bei Schwierigkeiten mit Behördengängen. Denn vor dem Start ins Studentenleben gilt es, noch manche Hürde zu nehmen: von der Wohnungssuche über die Krankenversicherung, Anmeldung beim Einwohnermeldeamt sowie der Ausländerbehörde bis zur Einschreibung an der Uni.

„Orientation Program“ als erster Schritt ins Uni-Leben 
Wo kann ich meine Erfahrungen mit anderen internationalen Studierenden austauschen, was ist im Umgang mit den „typischen Deutschen“ zu beachten, wo kann ich günstig einkaufen? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des dreitägigen Einführungsseminars, das für alle internationalen Studierenden, die anschließend mit dem Fachstudium beginnen, in der Woche vor Vorlesungsbeginn vom Team der Abteilung Betreuung angeboten wird. 
Hier werden die neuen Studierenden mit Hilfe von TutorInnen in Kleingruppen mit interkulturellen Unterschieden und praktischen Tips für den Alltag vertraut gemacht. Dazu gehört zum Beispiel ein Einblick in das System der Mülltrennung und Besonderheiten der Gesprächskultur. „In Deutschland dauert das Kennenlernen viel länger“ bemerkt hierzu eine Studentin aus China. Auch der Umgang mit Regeln ist nicht überall auf der Welt gleich: „Wenn die Ampel auf Rot steht, soll man anhalten, obwohl kein Auto da ist“. Inzwischen weiß A. Tawfik aus Ägypten, daß es möglich ist, als Fußgänger die Straße bei roter Ampel zu überqueren. Aber er muß selber das Risiko übernehmen.
Im zweiten Teil des Seminars stehen landeskundliche Aspekte im Vordergrund. So werden bei einer „Tour de Ländle“ Geographiekenntnisse spielend vermittelt. Auch über formale und inhaltliche Aspekte des Studiums werden die Studierenden von den BetreuerInnen des Büros für Internationale Angelegenheiten sowie VertreterInnen der Fachschaften informiert. Der Info-Markt schließlich macht die Studierenden mit wichtigen Einrichtungen der Universität Stuttgart vertraut.

Freizeitprogramm
Besonders beliebt ist stets die Abschlußexkursion der Orientierungswoche. Auch während des Semesters bieten zahlreiche Ausflüge, Exkursionen und Feste die beste Möglichkeit, andere deutsche und internationale Studierende kennenzulernen. Das Interesse bei den Studierenden ist groß, wenn es darum geht, die Region um Stuttgart oder auch Ziele im benachbarten Ausland kennenzulernen. Eine Reise nach Straßburg zu Beginn des WS 99/00 war bereits nach einer Stunde ausgebucht. Ebenso beliebt sind Fahrten an den Bodensee, nach München, auf die Schwäbische Alb, zum Söllerhaus im Kleinwalsertal und in den Schwarzwald. Sehenswürdigkeiten in und um Stuttgart stehen natürlich ganz oben auf dem Freizeitprogramm, das jedes Semester neu vom Büro für Internationale Angelegenheiten gestaltet wird.

Kontakt zu Internationalen Studentenvereinen
Ein bißchen „Heimat in der Fremde“ und damit eine gute Möglichkeit für Studierende aus dem Ausland, Menschen desselben Kulturkreises kennenzulernen, bieten die rund 30 verschiedenen Nationalitätenverbände an der Uni Stuttgart. Deren Mitglieder bereichern alljährlich mit zahlreichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem „Chinesischen Frühlingsfest“ oder den „Kamerun Tagen“, die kulturelle Landschaft an der Hochschule. Unterstützung bei der Organisation erhalten die Vereine vom Büro für Internationale Angelegenheiten.

Beratung in Problemsituationen
Die Nationalitätenverbände sind auch Teil eines Netzwerks von Einrichtungen und Organisationen, die für die soziale Beratung internationaler Vollzeitstudierender einen wichtigen Beitrag leisten. Bei der Vermittlung zwischen den Kulturen und der Integration internationaler Studierender spielen sie eine wichtige Rolle. 
Auch in Problemsituationen gibt das Büro für Internationale Angelegenheiten Hilfestellung. Häufig geht es dabei um Schwierigkeiten bei der Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung, Fragen zur Krankenversicherung oder auch um persönliche Sorgen. Gerade für Vollzeitstudierende ist vor allem die Finanzierung des Studiums ohne Bafög und oftmals sehr geringer Unterstützung durch das Elternhaus ein Hauptproblem. Hinweise zu Förderungsmöglichkeiten und Auskunft über arbeitsrechtliche Grundlagen für internationale Vollzeitstudierende gibt es ebenfalls bei Marion Hanssen.

Wiedereingliederung im Heimatland
Ebenso schwierig wie die erste Zeit nach der Ankunft am neuen Studienort in Deutschland kann oftmals auch die Rückkehr in das Heimatland sein. Wichtig ist deshalb zunächst, genauso wie vor Beginn des Studiums, erste Kontakte bereits vor der Rückkehr wieder herzustellen. Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche und Reintegration bieten neben verschiedenen Organisationen in Deutschland auch sogenannte Fachkräftevereinigungen, die in einigen Ländern sowohl bei Alltagsproblemen als auch in manchen Fällen bei der Arbeitssuche vor Ort behilflich sein können. Schließlich haben auch zahlreiche deutsche Firmen im Ausland den Wert von hochqualifizierten Rückkehrern erkannt, die während ihres Hochschulstudiums in Deutschland neben fachlichem auch interkulturelles Wissen erworben haben. /ha

KONTAKT
Internationale Angelegenheiten, Marion Hanssen, Geschwister-Scholl Str. 24, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-2237, Fax 121-4104, e-mail: hanssen@ia.uni-stuttgart.de, Internet: www.uni-stuttgart.de/ia/

 


last change: 30.11.00 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

Home           Inhalt           Suchen