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Stuttgarter unikurier Nr. 84/85 April 2000
22. Baden-Württemberg-Kolloquium in Bad Urach:
Technischer Fortschritt durch innovative Werkstoffe
 

Bei der Abschlußdiskussion war die Luft raus. Kein Wunder, hatten doch die Studierenden, die am 22. Baden-Württemberg-Kolloquium in Bad Urach teilnahmen, eine Woche voller aktueller Informationen rund um innovative Werkstoffe und anregende Diskussionen mit interessanten Referenten aus Industrie und Wissenschaft hinter sich. Durchgeführt wurde das Kolloquium von der Staatlichen Materialprüfungsanstalt der Uni Stuttgart (MPA), gefördert vom Wissenschaftsministerium und Unternehmen aus Baden-Württemberg. Das Kolloquium, eine junge, etablierte Einrichtung, die es seit 1988 gibt, soll begabten und engagierten Studierenden der neun Landesuniversitäten ein Forum bieten für interdisziplinäres wissenschaftliches Denken. Themenschwerpunkt der Veranstaltung vom 20. bis 24. September 1999 war „Technischer Fortschritt durch innovative Werkstoffe“.

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FUnter den 30 Studierenden waren eindeutig die Ingenieurwissenschaften in der Überzahl und die Herren. Nur fünf Damen zählten zu dem ausgewählten Kreis. Bis auf Heidelberg und Konstanz waren alle Landesuniversitäten vertreten; Tübingen, Stuttgart, Karlsruhe und Hohenheim stellten das Gros der Teilnehmer, gefolgt mit deutlichem Abstand von Ulm, Mannheim und Freiburg. Die Woche war angefüllt mit aktuellen Themen rund um neue Werkstoffe, mit namhaften Referenten aus der Industrie - zuständig für die Praxis des Materialeinsatzes - und Referenten aus der Wissenschaft, die den Aspekt der Grundlagenforschung vertraten. Neue Entwicklungen gibt es fast in jedem Bereich. Ob Organersatz in der Medizintechnik, Werkstoffe, die zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei Motoren oder zum besseren Recycling von Fahrzeugen beitragen sollen, sie waren alle ebenso auf der abwechslungsreichen Tagungsliste auszumachen wie Kunststoff- und Keramikstrukturen in Raumtransportsystemen, wie beispielsweise bei der Ariane 5 oder bei Hitzeschutzsystemen für den Weg zurück aus dem Weltall. Auch über neue Materialien in Elektronik und Energietechnik wurden die Studierenden informiert, über den aktuellen Einsatz der Mikrosystemtechnik in Kraftfahrzeugen sowie über fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung, die Entwicklung der Brennstoffzelle und solarthermischer Anlagen. Die bunte und vielfältige Mischung hat gefallen. Wenngleich gelegentlich der Wunsch nach tiefergehenden Informationen geäußert wurde, so war doch allen klar, daß bei einer gemischten Teilnehmergruppe nur ein gewisses Grundlagenwissen in allen Disziplinen vorausgesetzt werden konnte. Wo ist auch heutzutage innerhalb weniger Tage eine vergleichbare Rednerliste anzutreffen, die neben Professoren der jeweiligen Fachgebiete auch Industrievertreter aufführt, ob von der Ed. Züblin AG, von Alstom Energy Systems, Siemens oder MAN, der Robert Bosch GmbH sowie der DaimlerChrysler AG und dem Medizingerätehersteller AESCULAP. Der wissenschaftliche Leiter, MPA-Direktor Prof. Dr. Eberhard Roos, zeigte sich sehr erfreut über die regen Diskussionen der Studierenden. Noch war das Kolloquium nicht offiziell beendet, da lag die Bewertung schon vor; gut ist sie ausgefallen. Die Qualität der Vorträge, der persönliche Eindruck von der Veranstaltung, deren Umsetzung und Organisation wurde durchweg sehr positiv bewertet, und innerhalb der fünf Tage hatte auch das Interesse der Studierenden an neuen Werkstoffen deutlich zugenommen. Insgesamt also beste Voraussetzungen für das nächste Baden-Württemberg-Kolloquium, das im Frühjahr 2000 von der Universität Tübingen ausgerichtet wird. Das Thema dann: Hören und Sehen.

J. Alber

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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