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Stuttgarter unikurier Nr. 84/85 April 2000
Auszeichnungen, Ehrungen...
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Mit der Ehrenplakette des VDI ist Prof. Dr.-Ing. Günter Baumbach vom Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen ausgezeichnet worden. Damit wird seine langjährige, engagierte Mitarbeit in der Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN bei der Entwicklung nationaler und europäischer Regeln zur Emissions- und Immissionsmeßtechnik und sein besonderer Einsatz als Leiter mehrerer Arbeitsgruppen gewürdigt.

Markus Fischer, der an der Universität Stuttgart das Bauingenieurstudium erfolgreich abgeschlossen hat, ist für seine Diplomarbeit der Studienpreis Gas des Deutschen Vereines des Gas- und Wasserfaches e.V. zuerkannt worden. Die am Institut für Wasserbau der Uni Stuttgart in Zusammenarbeit mit den Neckarwerken Stuttgart entstandene Arbeit, in der die Belastung von Gasrohrleitungen aufgrund von Änderungen des Feuchtigkeitsgehalts im Boden untersucht wurde, ist für die gesamte Gasbranche von hohem Nutzen.

Eine gute Position belegte das Institut für Wasserbau bei der „J. F. Kennedy Student Paper Competition“ innerhalb des 29. Kongresses der „International Association for Hydraulic Research and Engineering“ im August 1999 in Graz. Studierende und Doktoranden waren aufgefordert, ihre wissenschaftlichen Arbeiten aus den Bereichen Wasserbau, Wasserwirtschaft und Hydraulik einer international zusammengesetzten Wissenschaftlerjury vorzustellen: Zwei von insgesamt 13 Preisen gingen an die Universität Stuttgart. Dipl.-Ing. Andreas Rathgeb konnte für sich den mit 600 Dollar dotierten zweiten Preis verbuchen und Dipl.-Ing. Jochen Appt, M.Sc., den dritten Preis (Dotierung 300 Dollar) für eine Arbeit, die er während eines Austauschaufenthalts an der Universität Tokio angefertigt hat. Die beiden Nachwuchswissenschaftler promovieren zur Zeit am Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart.

Das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ist Prof. Dr. Franz Quarthal, Lehrstuhl für Landesgeschichte am Historischen Institut, verliehen worden. Der österreichische Generalkonsul in München, Dr. Christian Lassmann, überreichte die Auszeichnung am 15. Oktober 1999 im Historischen Sitzungssaal des Rathauses Rottenburg. Für ihre hervorragenden Prüfungsleistungen wurde der Preis der Richard Hirschmann-Stiftung 1999 fünf Studierenden der Elektrotechnik zuerkannt. Die Preisträger sind Agnieszka Rowinska-Schwarzweller, Nico Kämpchen, Lars Kujath, Stefan Russ und Hermann Buddendick.

Preise der Klara- und Anton-Röser-Stiftung gab es bei der vom Allmand-Quartett umrahmten Diplomabschlußfeier der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik am 15. Oktober 1999 für fünf Doktoranden und sieben Diplomanden. Für ihre Dissertationen wurden Ralph Schmidt, Axel Wenzler, Rainer Herberholz, Markus Kern und Joachim Charzinski ausgezeichnet; die Preise für Diplomarbeiten gingen an Mathias Gutemann, Harald Horber, Jochen Luik, Rüdiger Ernst, Stefan Klenge, Heiko Weißschuh und Roman Finthammer. Den VDE-Preis des VDE-Bezirksvereins Württemberg erhielten Manuel Rieger und Hartmut Keyl. In seinem Festvortrag zum Thema „Der Ingenieur heute - neue Herausforderungen, neue Chancen“ hatte Professor Klaus-Dieter Vöhringer, Vorstandsmitglied der DaimlerChrysler AG, auf die immer rasantere Entwicklung und Umsetzung aktueller Technologien sowie neue Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt, wie etwa die voranschreitende Internationalisierung, hingewiesen. Diesem Spannungsfeld habe sich der heutige Ingenieur zu stellen. Dekan Prof. Dr.-Ing. Peter Göhner überreichte anschließend den anwesenden 74 Jungingenieuren ihre Diplomurkunden. Mit einem Empfang klang die Diplomfeier aus.


Laurent Cadiet (rechts) mit Prof. Fritsch bei der Übergabe des Preises. (Foto: Eppler)

Preise und Stipendien in Höhe von insgesamt 42.000 DM konnte Prorektor Prof. Dr.-Ing. Dieter Fritsch beim Erstsemesterabend am 18. Oktober in der Liederhalle vergeben (siehe dazu den Bericht in der Rubrik „Studium & Lehre“ in diesem Heft). Mit der Verleihung von Preisen und Stipendien - übrigens in dieser Größenordnung ein Novum an der Uni Stuttgart - solle gezeigt werden, daß man sich mit guten Studienleistungen „einen Scheck für einen Urlaub oder gar eine mittelfristige monatliche Förderung verdienen“ könne, betonte Prof. Fritsch. Diesmal wurden vorrangig Studierende der Fakultät Architektur und Stadtplanung ausgezeichnet. Vasic-Preise gingen an die Arbeitsgruppe Sven Ertinger, Malik Hündür, Bastian Offterdinger, Sebastian Stocher und Frank Wetzel für ihren hervorragenden Entwurf Markthalle. Ebenfalls mit Vasic-Preisen ausgezeichnet wurden Melanie Wiesner für ihr in Zusammenarbeit mit dem Haus des Waldes in Stuttgart-Degerloch realisiertes Projekt zur Begehung der Baumkrone einer 150 Jahre alten Eiche, Susanne Walz für ihren Stegreif-Entwurf „Modellbau“, Astrid Kirchner für die Entwurfsarbeit „U-Bahn-Station in ungewöhnlicher Situation“ und hervorragende Studienleistungen im Fach Architektur. Dieter Glatz und Ulrich Schiller teilten sich einen der Vasic-Preise für ihre hervorragende Entwurfsarbeit zum Thema „ICE-Bahnhof, gestalteter Weg und Eingang West zur Expo 2000“. Ein weiterer Vasic-Preis ging an die Arbeitsgruppe Christine Brecher, Markus Dettling, Philipp Honermann, Sara Langfermann und Katrin Wagner für ihre Gruppenarbeit „Integrierter Entwurf Aktionsbühne S21“. Letzte im Bunde der Vasic-Preisträger 1999 ist die Bauingenieurstudentin Andrea Hund, die ihr Vordiplom nach vier Semestern mit einer Durchschnittsnote von 1,21 abgelegt hat. Die Vasic-Preise sind mit je 2.000 Mark dotiert. - Stipendien der Baurat-Mast-Stiftung gingen an Manuela Hübschle und Martin Winkler; die Bedingungen dieser Stiftung setzen dafür hervorragende Studienleistungen voraus. - Erstmals vergeben hat das Informatik Forum Stuttgart e.V. 1999 den ebenfalls mit 2.000 Mark dotierten infos-Preis; damit wurde das besondere Engagement der Fachschaft Informatik und Softwaretechnik für besondere studentische Aktivitäten ausgezeichnet. - Unterstützung für sein junges Unternehmen, die im Oktober 1997 gegründete IT-Consulting GmbH „VirCinity“, erhielt der Diplom-Mathematiker Andreas Wierse, der zuvor als wissenschaftlicher Angestellter am Rechenzentrum tätig war. Der mit 6.000 Mark dotierte LEG-Förderpreis wurde dem 35jährigen, erfolgreichen Existenzgründer für seine konsequente Vorgehensweise bei der Ausbildung und Qualifizierung zum Unternehmer und der Bereitschaft zuerkannt, die TTI GmbH der Uni Stuttgart und ihr Wirken nach außen zu vertreten. - Für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender erhielt Laurent Cadiet aus Frankreich den mit 2.000 DM dotierten DAAD-Preis 1998; im Rahmen des integrierten Studiengangs Elektrotechnik hat Laurent Cadiet den Dipl.-Ing. der Universität Stuttgart und das Diplome d´Ingénieur de l´Ecole Nationale Supérieure des Télécommunications der Grand Ecole Télécom Paris erworben. Seine Diplomarbeit hat er in Zusammenarbeit mit dem Bereich „Verkehrsforschung und Technik“ von DaimlerChrysler durchgeführt.

Zum Ritter der Ehrenlegion Frankreichs ist Prof. Dr. Franz Effenberger, früherer Rektor der Universität Stuttgart und Emeritus des Instituts für Organische Chemie, ernannt worden. Als einen „großartigen Freund Frankreichs“ bezeichnete der französische Generalkonsul in Stuttgart, Hugues Goisbault, Prof. Effenberger bei der Ordensübergabe in seiner Residenz. „Sein Engagement grenzt an Hingabe“, betonte er. Mit der Auszeichnung werden vor allem zwei Verdienste des Stuttgarter Wissenschaftlers gewürdigt: so geht auf sein Engagement die Gründung eines dreisprachigen europäischen Chemiestudienganges in Straßburg im Jahr 1982 zurück. Außerdem ist er seit 1989 Vorsitzender der Auswahlkommission der DVA-Gastprofessur an der Universität Stuttgart. Die Stiftung der Deutschen Verlagsanstalt finanziert jährlich den Aufenthalt eines französischen Wissenschaftlers an der Uni Stuttgart. Inzwischen haben Universität und DVA-Stiftung das Frankreich-Programm erweitert (der Uni-Kurier berichtete); ein Frankreichzentrum an der Uni ist im Aufbau. Nicht unerwähnt blieb bei der Ordensverleihung die Auszeichnung Prof. Effenbergers mit dem Alexander von Humboldt-Forschungspreis durch Frankreich, der ihm eine intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Forschungsinstitutionen in Frankreich ermöglichte.

Prof. Dr.-Ing. Werner Sobek, Direktor des Instituts für Leichte Flächentragwerke, ist am 12. November 1999 mit dem Fritz-Schumacher-Preis der Alfred Toepfer Stiftung ausgezeichnet worden. Werner Sobek gilt als einer der profiliertesten Tragwerksplaner in Deutschland. Das Kuratorium der Fritz-Schumacher-Stiftung würdigte seine Arbeiten als „von außergewöhnlich hoher technischer und ästhetischer Qualität“. Werner Sobek gelänge „die Verwirklichung einer weitestgehenden Einheit von architektonischem Ausdruck und technischer Leistungsfähigkeit.“ Die mit jeweils 20.000 Mark dotierten Schumacher-Preise, die an den Hamburger Architekten Fritz Schumacher (1869 - 1947) erinnern, werden seit 1960 jährlich für hervorragende Leistungen in Städtebau und Landesplanung, Architektur und Landschaftsgestaltung sowie Ingenieurbau und Stadtökologie vergeben. Die Auszeichnung wurde gleichzeitig dem Münchner Architekten Thomas Herzog zuerkannt. - Und noch drei weitere Preise kann Werner Sobek für sich verbuchen: Die bewegliche Überdachung des Centercourt am Rothenbaum in Hamburg (Foto) wurde vom Hamburger Ingenieur- und Architektenverein als „Bauwerk des Jahres“ ausgezeichnet. Die 100 Meter weit gespannte Dachkonstruktion aus Seilen und einer nur einen Millimeter starken textilen Haut kann auf Knopfdruck innerhalb weniger Minuten geöffnet oder geschlossen werden. Mit einer beweglichen Fläche von etwa 3200 Quadratmetern dürfte es sich dabei weltweit um das größte faltbare Dach handeln. Bereits im Februar 1999 erhielt Werner Sobek in Düsseldorf den Deutschen Holzleimbaupreis sowie im September in Hamar, Norwegen, den European Glulam Award.


Prof. Helmut Kobus (links) mit Dr. Udo Andriof (Foto: Klinkert)

Für seine herausragenden Verdienste im Bereich der Wasserwirtschaft in Forschung und Praxis ist Prof. Dr. h.c. Helmut Kobus, Ph.D., mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Regierungspräsident Dr. Udo Andriof würdigte den Inhaber des Lehrstuhls für Hydraulik und Grundwasser bei einer Feierstunde am 19. November „als kompetenten und phantasiebegabten Visionär, der gleichzeitig stets über dem Grundwasser mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht“. Prof. Kobus, dessen Hauptarbeitsgebiete Strömungsprobleme im Umweltschutz, Transportvorgänge in Gewässern und im Untergrund, Grundwasserhydraulik und Grundwasserwirtschaft, wasserbauliches Versuchswesen und Wasserluftgemische sind, ist unter anderem für das Land Baden-Württemberg als Landesgutachter Wasserwirtschaft innerhalb des Projekts ICE-Schnellbahntrasse Stuttgart-Ulm tätig. Seit 1996 ist Prof. Kobus Präsident der weltweit hochangesehenen wissenschaftlichen Vereinigung International Association for Hydraulic Research (IAHR), Vorsitzender der Senatskommission für Wasserforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Vorsitzender von Arbeitsgruppen der UNESCO. Prof. Kobus ist es gelungen, den internationalen Masterstudiengang „Water Resources Engineering and Management“ an der Uni Stuttgart einzurichten. Stellvertretend für viele andere Ehrungen und Auszeichnungen hob Regierungspräsident Andriof unter anderem den Fellowship Award of the Japanese Society for the Promotion of Science und die Würde des Honorarprofessors der Sichuan Union University in Chengdu/China hervor.

Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß, Direktor des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart, ist vom Präsidium der Deutschen Forschungsgemeinschaft in das „Nationale Komitee für Global Change Forschung“ berufen worden. Das Komitee koordiniert die nationale Forschung und sorgt für ihre fachliche Integration in die internationale Forschung zu globalen Veränderungen in der Umwelt.

Mit dem Golden Spike Award hat der Lenkungsausschuß des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart (HLRS)* 1999 drei Projekte ausgezeichnet. Zwei der drei Preisträger stammen aus der Universität Stuttgart. Dr. Ulrich Rist vom Institut für Aerodynamik und Gasdynamik der Universität Stuttgart erhielt den Preis für seine Untersuchungen des laminar-turbulenten Umschlagverhaltens bei Tragflügelprofilen von Flugzeugen mit Hilfe der dreidimensionalen Simulation von gestörten Grenzschichtströmungen. Dr. Guntram Rauhut vom Institut für Theoretische Chemie der Uni Stuttgart wurde der Golden Spike Award für seine quantenchemischen Untersuchungen der heterocyclischen Umlagerungen in Benzofuroxanen zuerkannt, mit einem unter anderem für die Entwicklung hochwirksamer Chemotherapeutika gegen Krebszellen wichtigen Anwendungsgebiet. Dr. Ulrich Freking von der Uni Münster wurde für seine Schwingungsstudien an mit Fremdelementen bedeckten Halbleiteroberflächen ausgezeichnet. (* Siehe dazu auch den Bericht in der Rubrik „Veranstaltungen“ in diesem Heft.)

Drei Nachwuchsingenieure der Universität Stuttgart sind für ihre hervorragenden Abschlußarbeiten mit Preisen der Gustav-Magenwirth-Stiftung (Bad Urach) ausgezeichnet worden. Dr.-Ing. Robert Windecker vom Institut für Technische Optik und Dr.-Ing. Peter Schiberna vom Institut für Maschinenelemente wurden die Preise für ihre Dissertationen zuerkannt und Alexander Dauensteiner vom Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb für seine Diplomarbeit. Robert Windecker behandelte in seiner Dissertation die qualitative Erfassung dreidimensionaler Mikrostrukturen und Peter Schiberna entwickelte ein Verkehrs-Simulationsprogramm, mit dem auf Straßen aller Art und unterschiedlichen Verkehrsdichten die Geschwindigkeit eines Testfahrzeugs simuliert werden kann; beide Arbeiten waren „mit Auszeichnung“ bewertet worden. Alexander Dauensteiner hat in seiner mit 1,0 bewerteten Diplomarbeit die Verwendung faserverstärkter Kunststoffe im Automobilbau sowie Recycling- und Entsorgungsverfahren für faserverstärkte Karosserien untersucht; seine Arbeit gilt als wertvoller Beitrag für die Weiterentwicklung kraftstoffsparender Automobile. Die Preise sind mit je 1.000 Mark dotiert. Die Preise wurden am 16. November 1999 bei einer Feierstunde bei der Firma Magura in Bad Urach überreicht.

Dr.-Ing. Michael Bauer ist einer der sechs Preisträger des diesjährigen VMI-Preises zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der mit 10.000 DM dotierte Preis wurde ihm für seine Dissertation zuerkannt, in der er eine „Methode zur Berechnung und Bewertung des Energieaufwandes für die Nutzenübergabe bei Warmwasserheizanlagen“ entwickelt hat. Mit dieser Methode, die der Stuttgarter Wissenschaftler mit einem Simulationsprogramm berechnet hat, lassen sich energiesparende Heizanlagen planen und betreiben. Mit den in diesem Jahr zum elften Mal vergebenen VMI-Preisen im Umfang von insgesamt 60.000 DM wurden auch Nachwuchsforscher der Universitäten Heidelberg, Hohenheim, Karlsruhe, Mannheim und Ulm ausgezeichnet. Die Preise wurden am 1. Dezember 1999 in Ulm überreicht.

Prof. Dr. Hans-Joachim Werner, Direktor des Instituts für Theoretische Chemie der Universität Stuttgart, ist einer der Preisträger im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm 2000 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der mit insgesamt drei Millionen Mark dotierte Preis wurde dem Stuttgarter Wissenschaftler gemeinsam mit Prof. Dr. Friedrich Temps von der Universität Kiel zuerkannt. Beide Wissenschaftler haben herausragende Leistungen zum Verständnis des Verlaufs elementarer chemischer Reaktionen erbracht, sowohl mit grundlegenden Experimenten als auch mit detaillierten theoretischen Untersuchungen. Hans-Joachim Werner hat sich international einen Namen mit der Entwicklung von Methoden und Computeranwendungen in der Theoretischen Chemie, speziell der Quantenchemie, gemacht. Friedrich Temps hat sich vorwiegend mit Zerfallsreaktionen von Molekülen beschäftigt, darunter die Zerfallsreaktionen von sogenannten Radikalen, die für die Chemie der Atmosphäre von Bedeutung sind. Hans-Joachim Werner hat seine Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen angefertigt und 1977 promoviert. Nach seiner Habilitation 1982 in Frankfurt war er als Heisenberg-Stipendiat in Kaiserslautern, Los Alamos, USA, und Cambridge, England, tätig. 1987 nahm er einen Ruf an die Universität Bielefeld an. Seit 1994 leitet er das Institut für Theoretische Chemie der Universität Stuttgart. Friedrich Temps hat an der Universität Göttingen Chemie studiert und dort 1983 promoviert. Nach einem Postdoktoranden-Aufenthalt am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA, wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen, wo er sich 1994 habilitierte. 1995 folgte er einem Ruf an die Universität Kiel. - Insgesamt hat die DFG drei Wissenschaftlerinnen und elf Wissenschaftler mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm für das Jahr 2000 ausgezeichnet (Siehe dazu auch die Rubrik „Forschung & Wissenschaft“ in diesem Heft).

Die Ehrensenatorwürde hat der Uni-Senat Dipl.-Ing. (FH) Klaus Fischer, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der fischerwerke (Tumlingen) und der Unternehmensgruppe fischer, verliehen. Damit wurden seine hervorragenden Leistungen als weitsichtiger Unternehmer auf dem Gebiet der Befestigungstechnik sowie sein persönliches Engagement und seine großzügige Förderung der Forschung und des Ingenieurnachwuchses an der Universität gewürdigt. Uni-Rektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow überreichte die Urkunde bei einer Feierstunde am 22. Oktober 1999. - Klaus Fischer, 1950 in Tumlingen im Waldachtal geboren, trat nach einem Auslandspraktikum und dem Studium an der FH Konstanz im Jahr 1975 in die 1948 von seinem Vater, Prof. Dr.-Ing. E.h. Dr.h.c. Senator E.h. Artur Fischer, gegründeten fischerwerke ein. 1980 übernahm er die Leitung des Unternehmens und baute es zur Unternehmensgruppe fischer aus mit einem Umsatz von 680 Millionen Mark (1998) und inzwischen 2775 Mitarbeitern. Parallel dazu betrieb er die weitere Internationalisierung. Heute ist die Gruppe mit 24 Auslandsgesellschaften auf nahezu allen wichtigen Märkten vertreten. Innovative Entwicklungen und Produktionen prägten die fischerwerke; diese Tradition wurde unter Klaus Fischers Leitung mit großem Erfolg weitergeführt. Er machte die Unternehmensgruppe zum Marktführer in Europa auf dem Gebiet der Befestigungstechnik. Seine Unternehmensführung ist geprägt durch die Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Er führte neue Organisationsstrukturen, Management- und Arbeitsmethoden ein und engagiert sich weit überdurchschnittlich für die Ausbildung junger Menschen. Seit 1982 fördert die Unternehmensgruppe die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Befestigungstechnik am Institut für Werkstoffe im Bauwesen (IWB) der Universität Stuttgart. Die finanzielle und fachliche Unterstützung durch die Unternehmensgruppe trug wesentlich dazu bei, daß sich das IWB als weltweit anerkanntes Zentrum für Befestigungstechnik etablieren konnte. Neben der Zusammenarbeit mit anderen Instituten der Uni Stuttgart fühlt sich Klaus Fischer dem wissenschaftlichen Nachwuchs in besonderer Weise verpflichtet. - Für seine beruflichen Leistungen erhielt Fischer 1996 die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg. 1997 wurde er Ehrensenator der Universität für Bodenkultur Wien.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat zwei Absolventen des internationalen Masterstudiengangs Water Resources Engineering and Management (WAREM) der Universität Stuttgart ausgezeichnet: Nicholas Rowse aus Südafrika erhielt für seine guten Studienleistungen und sein soziales Engagement einen Preis in Höhe von 2.000 Mark und seine Kommilitonin Fulya Filiz aus der Türkei wurde für ihre guten Studienleistungen ein Reisestipendium zur Teilnahme am Weltingenieurtag während der Expo in Hannover zuerkannt (Siehe dazu auch den Bericht „Erste Masterfeier bei WAREM“ in der Rubrik „Internationale Beziehungen“).

Der Senat der Universität hat dem NASA-Wissenschaftler Prof. Dr. Chul Park die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. E.h.) verliehen. Damit werden seine hervorragenden ingenieurwissenschaftlichen Beiträge zur Aerothermodynamik von Raumflugkörpern, die mit Überschallgeschwindigkeit in die Atmosphäre von Himmelskörpern eintreten, gewürdigt. Rektor Prof. Günter Pritschow überreichte die Urkunde am 5. November. - 1934 in Korea geboren, studierte Chul Park Aeronautical Engineering an der Staatlichen Universität in Seoul und promovierte 1964 am Imperial College of Science and Technology der Universität London. Im gleichen Jahr begann er seine berufliche Laufbahn am NASA Ames Research Center in Moffett Field in Kalifornien. Er wirkte bei vielen Weltraumprojekten maßgeblich mit; darunter sind Arbeiten für den Hitzeschutzschild eines Apollofahrzeuges, Untersuchungen der Umwelteinflüsse auf das Space Shuttle oder die Entwicklung interplanetarer Sonden. Auch an der Entwicklung eines atmosphärengestützten Orbittransferfahrzeugs war er beteiligt. Wesentliche Beiträge leistete er auch zur Validierung von Rechenverfahren zur Simulation von Wiedereintrittsbedingungen für Raumflugkörper. Neben seiner Forschungsarbeit war und ist Prof. Park ein weltweit gesuchter Hochschullehrer. Er hat an den auf seinem Gebiet bedeutendsten Universitäten gelehrt, darunter am Department of Mechanical Engineering am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, dem Department of Aeronautics and Astronautics an der Universität Stanford in Kalifornien und dem Department of Aeronautics and Space Engineering an der Tohoku Universität in Japan, wo er von 1995 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 lehrte. Seit 1995 lehrt und forscht Prof. Park jährlich eineinhalb Monate am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart. Während seiner Zeit an der Tohoku Universität unterstützte Chul Park wesentlich Japans Raumfahrtprojekte. Im Auftrag des japanischen Minsteriums für Bildung und Wissenschaft wirkte er an der Entwicklung eines Leitkonzepts für ein zukünftiges japanisches Raumtransportsystem mit. Nach seiner Emeritierung kehrte er wieder zur NASA zurück, wo er sich zur Zeit mit Arbeiten zu interplanetaren Rückkehrmissionen beschäftigt. - Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde Chul Park bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem zweimal mit der NASA Medal for Exceptional Scientific Achievement (1989 und 1996) oder 1994 mit dem Thermophysics Award, der höchsten Auszeichnung auf diesem Gebiet.

Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V. (DGLR) hat bei ihrer Jahrestagung 1999 in Berlin zwei Absolventen des Studiengangs Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart mit Preisen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgezeichnet. Dipl.-Ing. Steffen Brückner wurde der Claudius Dornier Jr.-Stiftungspreis und Dipl.-Ing. Kai Müller der Ferdinand Schmetz-Preis zuerkannt. Die beiden Stuttgarter Nachwuchswissenschaftler erhielten die mit je 3.000 Mark dotierten Preise für ihre Diplomarbeiten.

Nicht die Ehrenmedaille der Universität in Gold, wie der Uni-Kurier in seiner letzten Ausgabe (Nr. 84/85 April 2000, Seite 96) berichtete, sondern die anläßlich des 150jährigen Bestehens der Universität im Jahr 1979 geprägte Jubiläumsmedaille erhielten Helmut Kneisel und Hans Wolff. Dies schmälert jedoch keineswegs den Dank der Universität für die beiden nun im Ruhestand befindlichen Uni-Mitarbeiter, die sich nicht nur in ihren Aufgabengebieten im Institut A für Mechanik und im Dezernat Technik und Bauten stark engagierten, sondern vor allem darüber hinaus mit großer Initiative und tatkräftigem Einsatz über viele Jahre hinweg für den reibungslosen Ablauf des jährlichen Tages der offenen Tür sorgten. Der „Cheforganisator“ für den Tag der offenen Tür, Prof. Dr.-Ing. Helmut Sorg, und die Redaktion des Uni-Kuriers freuen sich, nun den Dank an die beiden langjährigen Mitarbeiter erneuern zu können.

Fünfzehn Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler wurden bei der Jahresversammlung der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart e.V. am 15. Oktober (siehe dazu den Bericht in der Rubrik „Nachrichten & Berichte“) mit dem Preis der Freunde ausgezeichnet. Die mit jeweils 5.000 Mark dotierten Preise für Dissertationen gingen an Dr.-Ing. Georg Bader (Elekrotechnik), Dr. phil. Sybille Oßwald-Bargende (Geschichte) und an Dr. phil. Gregor Möhler (Maschinelle Sprachverarbeitung). Preise in Höhe von je 1.000 Mark erhielten für ihre Diplom-, Magister- oder Staatsexamensarbeiten Jürgen Naverschnigg (Architektur und Stadtplanung), Dieter Heß (Bauingenieur- und Vermessungswesen), Manfred Bader (Chemie), Martin Spanninger (Konstruktions- und Fertigungstechnik), Melanie Neutzner (Geo- und Biowissenschaften), Daniel Ohl (Geschichts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften), Detlef Bergmann (Luft- und Raumfahrttechnik), Bernd Ackermann (Mathematik), Jan-Henning Zimmermann (Philosophie), Karsten Frenner (Physik), Dirk Fischer (Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik) sowie Uwe Kubach (Informatik). - Die Preisträger mit Rektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow und dem Vorsitzenden der Freundesvereinigung, Dr. Marcus Bierich (von rechts). (Foto: Kern)

Dipl. Kfm. Jürgen Farian ist der diesjährige Preisträger des Gerhard-Drees-Förderpreises. Der Absolvent der Universität Stuttgart erhielt den von der Bayerischen Handelsbank AG in München gestifteten, mit 5.000 Mark dotierten Preis für seine vorzügliche Diplomarbeit und seine Leistungen im Fach Baubetriebslehre. Den Festvortrag anläßlich der Preisverleihung am 12. Januar hielt Dr.-Ing. Peter Haller, Geschäftsführer der Lufthansa Gebäudemanagement Holding GmbH, zum Thema „Facility Management - Aufbruch einer Branche“.

 

 

Der Senat hat Siegfried Goll, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstandsmitglied für das Ressort Forschung und Entwicklung der ZF Friedrichshafen AG sowie früherer Geschäftsführer der ZF Getriebe GmbH, Saarbrücken, die Ehrendoktorwürde verliehen. Damit werden seine hervorragenden technisch-wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Fahrzeuggetriebe gewürdigt. Rektor Prof. Günter Pritschow überreichte die Urkunde am 3. Dezember. - Der heute 59jährige gebürtige Bregenzer Siegfried Goll studierte nach einer Schlosserlehre und zweijähriger Berufspraxis bei der Firma Elektra in Bregenz Allgemeinen Maschinenbau an der Ingenieurschule Konstanz. 1963 kam er zur ZF Friedrichshafen AG. Dort hat er sich auf allen Gebieten der Entwicklung von Fahrzeuggetrieben Verdienste erworben. Als Mitarbeiter und späterer Leiter der Hauptabteilung „Forschung und Entwicklung“ trug er wesentlich zur Steigerung der Zuverlässigkeit von Fahrzeuggetrieben bei. Seit 1989 hat er in seinem zweiten Berufsabschnitt bei der ZF Getriebe GmbH in Saarbrücken und zusätzlich ab 1997 als Vorstandsmitglied der ZF Friedrichshafen die Entwicklung moderner Pkw-Getriebe, der nötigen Nebenaggregate sowie der Regelungs- und Schaltstrategien maßgebend beeinflußt und Anwendungen der Mechatronik gefördert. Golls wissenschaftliche Verdienste liegen auf den Gebieten der Leistungsgrenzen, der Tribologie und der Zuverlässigkeit von Fahrzeuggetrieben. In seinen beruflichen Funktionen ist er heute sowohl für die industrielle Forschung als auch für die Produktentwicklung der Pkw-Getriebe der ZF verantwortlich. In zunehmendem Maß setzt er dort Zielsetzungen um wie die Realisierung einer Entwicklung von der Idee bis zur Serienreife, Simultaneous Engineering und Kundennähe. Nicht nur bei Produkten ging Goll neue Wege, er führte auch neue Organisationsstrukturen und -prozesse ein. - Mit der Universität Stuttgart pflegt die ZF Friedrichshafen AG traditionell gute Verbindungen. Mehrere Institute der Uni Stuttgart kooperieren mit dem Unternehmen bei gemeinsamen Forschungsprogrammen, unter anderem im BMBF-Programm „Flexible Fertigungssysteme“, bei Praxisseminaren und Weiterbildungsveranstaltungen sowie auch bei gemeinsam betreuten Diplomarbeiten und der gemeinsamen Pflege deutsch-chinesischer Kontakte.

Ehrensenator der Universität ist Horst Marchart, Vorstandsmitglied für Forschung und Entwicklung der Porsche AG in Stuttgart. Damit würdigt der Senat seine großen Verdienste um die Effizienzsteigerung im Entwicklungsprozeß von Kraftfahrzeugen, bei der Förderung der Motorenforschung an deutschen Hochschulen sowie der Lehre an der Universität. Uni-Rektor Prof. Günter Pritschow überreichte dem neuen Ehrensenator die Urkunde am 26. November. - 1939 in Wien geboren, erwarb Horst Marchart nach seiner Ingenieurausbildung an der Höheren Technischen Lehranstalt in Wien erste Berufserfahrungen bei der Firma Steyr-Daimler-Puch AG. 1960 ging er zunächst in die Motorenkonstruktion der Firma Porsche; in den folgenden drei Jahrzehnten übernahm er technische Verantwortung in den verschiedensten Bereichen der Porsche-Entwicklung. 1989 wurde ihm die Entwicklung der Gesamtfahrzeuge übertragen; 1991 wurde er zum Vorstandsmitglied für den Bereich Forschung und Entwicklung ernannt. In dieser Funktion erarbeitete er für das Haus Porsche existenzwichtige Entscheidungen - von der vollständigen Überarbeitung oder Einstellung bestimmter Typen bis zum sogenannten „Gleichteileprinzip“, das die Produktion eines preiswerten Modells ermöglichte. - 1997 übernahm er den Vorstandsvorsitz der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV); diese Vereinigung organisiert die Zusammenarbeit der deutschen Motorenhersteller und Zulieferfirmen in der vorwettbewerblichen Forschung, die mit öffentlichen Mitteln, Mitgliedsbeiträgen und Firmengeldern überwiegend an Hochschulen stattfindet. In einer Phase harter Sparmaßnahmen ermutigte er die Mitgliedsfirmen der FVV zur Intensivierung des Systems der Verbundforschung. Es ist sein Verdienst, daß heute knapp 20 Prozent des gesamten FVV-Fördervolumens auf die Verbundforschung als zweitem Standbein neben der öffentlichen Förderung entfallen. Auch bei der Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart ist Marchart engagiert, unter anderem durch die Befürwortung und Nutzung neuer Großrechenanlagen für das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart oder in der Lehre. Mitarbeiter des Hauses Porsche tragen seit vielen Jahren als Lehrbeauftragte an der Fakultät Energietechnik zum Wissenstransfer bei; aus der Zusammenarbeit mit zahlreichen Uni-Instituten entstanden immer wieder Ideen zu Diplomarbeiten, die bei Porsche in Weissach durchgeführt wurden.

Am 1. Januar 2000 hat Prof. Dr.-Ing. Gerhard Heimerl (Direktor des Instituts für Eisenbahn- und Verkehrswesen) seine neue Funktion als Präsident der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) angetreten. Die DVWG mit heute rund 3500 Mitgliedern konnte bei ihrer Jahrestagung 1999 auf 50 Jahre Nachkriegsgeschichte zurückblicken - sie wurde 1949 als Nachfolgerin des seit 1908 bestehenden Vereins für Verkehrswesen gegründet und ist in dieser Tradition wohl die weltweit älteste verkehrswissenschaftliche Vereinigung. Wesentliches Ziel ist der interdisziplinäre Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Prof. Heimerl, der für die Wahlperiode bis 2003 gewählt worden ist, war bereits seit 1992 als Vizepräsident der DVWG.

Mit dem Albert-Caquot-Preis der Association Française de Génie Civil ist Prof. Dr.-Ing. Jörg Schlaich vom Institut für Konstruktion und Entwurf II am 6. Dezember 1999 in Paris ausgezeichnet worden. Mit dem nach einem der bedeutendsten französischen Bauingenieure benannten Preis belohnt die Association Française de Génie Civil die glänzendsten Karrieren dieser Disziplin. Erster Preisträger im Jahr 1989 war der Stuttgarter Wissenschaftler Prof. Fritz Leonhardt; seitdem wurden abwechselnd französische und ausländische Ingenieure ausgezeichnet.

Mit dem Dr.-Bernd-Braun-Preis der Universität Stuttgart ist Dr. Sven Oberhoffner vom Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf ausgezeichnet worden. Prof. Dr.-Ing. Klaus Hein, Prorektor Forschung der Uni Stuttgart, überreichte den Preis am 8. Dezember 1999 beim Fakultätstreffen der Fakultät Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik im Internationalen Begegnungzentrum. Dr. Oberhoffner erhielt den mit insgesamt 40.000 DM dotierten Preis in Anerkennung seiner außergewöhnlichen Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklung von Biomaterialien, insbesondere von resorbierbaren chirurgischen Nähfäden. Dem Stuttgarter Wissenschaftler ist unter anderem die Entwicklung eines neuen Polymers und dessen Verarbeitungstechnik zu einem monofilen chirurgischen Nähfaden gelungen; Fachleute bezeichnen diese Entwicklung als bahnbrechend im Hinblick auf Flexibilität, Festigkeit und Degradationsverhalten des Fadens. - 1965 in Schorndorf geboren, studierte Sven Oberhoffner nach dem Abitur Chemie an der Universität Stuttgart und promovierte 1995 am Institut für Chemiefasern in Denkendorf. Anschließend wechselte er zum benachbarten Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf und ist seitdem Mitarbeiter des Bereiches Biomedizintechnik, der Teil des Deutschen Zentrums für Biomaterialien und Organersatz Stuttgart-Tübingen ist. Dieses Kompetenzzentrum, an dem Institute der Universitäten Stuttgart und Tübingen beteiligt sind (der Uni-Kurier berichtete), beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Biomaterialien zu künstlichen Organen, die unter anderem auch als Hybrid aus Biomaterialien und lebenden funktionalen Zellen aufgebaut sind. - Die 1985 von Ehrensenator Dr. Bernd Braun an der Universität Stuttgart eingerichtete gleichnamige Stiftung fördert Wissenschaft an der Uni Stuttgart auf den Gebieten Biomedizintechnik, Bioverfahrenstechnik und Biochemie.

Christian Hanke, Rolf Kretschmer, Jochen Schmitt, Evelyn Neureuther, Frieder Schubert, Michael Sehmsdorf und Kathrin Weiß sind als Sieger aus dem Wettbewerb der Diplomarbeiten um den Architekturpreis 1999 der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart hervorgegangen. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Karla Szyszkowitz-Kowalski vom Institut für öffentliche Bauten und Entwerfen erkannte den Nachwuchsarchiteken am 17. November Preise in Höhe von jeweils 1.000 Mark zu. Außerdem gab es sieben Ankäufe zu je 400 Mark für die Arbeiten von Anne Dukart, Cordula Feinauer, Markus Hindelang, Britta Nagel, Carolin Schaal, Andreas Schindler und Julian Wachter. Fünf weitere Diplomarbeiten erhielten Anerkennungen (Stefanie Kristin Ammann, Roman Blahnik, Ralf Kammerer, Benjamin Konrad und Alexander Minx); besondere Erwähnungen gab es für Kerstin Müller und Thomas Stark. Von den im Jahr 1999 angefertigten 338 Diplomarbeiten waren 155 für den Wettbewerb eingereicht worden. Als Sponsor engagierte sich wie in den Vorjahren die Firma Optiplan Reprografie. Die Arbeiten wurden im Anschluß an den Wettbewerb bei einer Ausstellung im Gebäude Keplerstraße 11 der Öffentlichkeit präsentiert.

Matthias Jolk, der an der Universität Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik studiert, ist beim Internationalen Studentenwettbewerb 1999 der International Astronautical Federation (IAF) mit der Silbermedaille ausgezeichnet worden. Die während des weltgrößten Raumfahrtkongresses in Amsterdam verliehene Auszeichnung wurde ihm für seine am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart angefertigte Studienarbeit über eine Raumstation der nächsten Generation zuerkannt. Die Goldmedaille ging an die Studentin Elke Edelmann von der Universität Hohenheim für ihre Arbeit aus der Zoologie über „Regulationsmechanismen des Wachstums von Innenohr-Otolithen bei Fischen“. Studierende der Universität Stuttgart waren bei diesem Wettbewerb in den letzten Jahren außerordentlich erfolgreich: in den letzten Jahren konnten sie zweimal die Goldmedaille „ergattern“ (1996: Marcus Fromm, 1997 Jasmin Ostertag).

Ein neues integratives Konzept in der Lehre hat die Professorin Dr. Ulrike Kuhlmann, Direktorin des Instituts für Entwurf und Konstruktion I, wesentlich mit entwickelt, durchgesetzt und damit national wie international Erfolge verbucht. Dafür sowie für die Vorbildfunktion ihres Wirkens zeichnete Wissenschaftsminister Klaus von Trotha die Wissenschaftlerin am 17. Dezember in Stuttgart mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus. „Frau Professor Kuhlmann hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, daß die bisher an allen deutschen Universitäten übliche werkstoffabhängige Unterteilung in die Baustoffe Stahl, Holz und Beton aufgegeben wird“, sagte von Trotha. Sie nehme das Bauwerk als Ganzes in den Blick und verdeutliche das Schnittstellenproblem am Übergang von einem Baustoff zu anderen. So lernten die Studierenden besser, welcher Baustoff für welchen Bereich geeignet sei. Inzwischen habe sich die Qualität dieses werkstoffübergreifenden Lehrkonzepts herumgesprochen und wird von anderen Universitäten kopiert. Als Frau in einer typischen Männerdomäne habe Prof. Kuhlmann besondere Begeisterungsfähigkeit und Beharrlichkeit gezeigt, betonte der Minister. Sie habe es verstanden, andere von ihren Ideen zu überzeugen und diese Ideen umzusetzen.

Eine Berufung in die Gremien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt zwar einerseits eine nicht unbedeutende Mehrbelastung im ohnehin angefüllten Arbeitspensum eines Universitätsprofessores dar, ist aber vor allem eine hohe Auszeichnung der wissenschaftlichen Leistung des Forschers. Aus den Reihen der Universität Stuttgart sind derzeit zwei Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin in Senatsausschüsse beziehungweise -kommissionen der DFG berufen, darüber hinaus sind zahlreiche Wissenschaftler als Fachgutachter tätig. Bereits seit 1982 gehört Prof. Dr. h.c. Helmut Kobus, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Wasserbau der Universität Stuttgart, der Senatskommission für Wasserforschung an, der er seit 1989 auch als Vorsitzender vorsteht. Prof. Dr.-Ing. Gerhart Eigenberger, Direktor des Instituts für Chemische Verfahrenstechnik der Universität Stuttgart, gehört seit 1995 dem Senat und Hauptausschuß der DFG an und ist 1999 zu einem der Vizepräsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt worden. Neu in den Reihen der Bonner Wissenschaftsorganisation ist Prof. Dr. Franziska Wollnik, Leiterin der Abteilung Tierphysiologie am Biologischen Institut der Universität Stuttgart, die im November 1999 in den Senatsausschuß für die Graduiertenkollegs der DFG berufen wurde. Seit den 70er Jahren wirkt Prof. Dr. Manfred Pilkuhn, Leiter des 4. Physikalischen Instituts, als Vertrauensdozent der Universität Stuttgart in DFG-Angelegenheiten.

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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