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Stuttgarter unikurier Nr. 82/83 September 1999
Alternativen für Verkehrsteilnehmer:
Mobilität im Ballungsraum Stuttgart
 

Im Rahmen des BMBF-Ideenwettbewerbs zum Themenfeld “Mobilität in Ballungsräumen“ haben sich eine große Anzahl von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengeschlossen und das Leitprojekt “mobilist ­ Mobilität im Ballungsraum Stuttgart“ entwickelt. Mit dem Konzept soll als Grundlage für die weitere Entwicklung des hochverdichteten Ballungsraumes Region Stuttgart und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes eine nachhaltige sozial- und umweltverträgliche Mobilität geschaffen werden. Das Ziel ist, jedem Verkehrsteilnehmer im Ballungsraum verständliche und übersichtliche Informationen über das aktuelle Verkehrsgeschehen verfügbar zu machen und die für ihn speziell zur Verfügung stehenden Alternativen aufzuzeigen.

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Das Projekt enthält die drei Handlungsfelder:

Mobilitätsdienstleistungen

  • Aktueller Verkehrslagebericht für öffentlichen Verkehr und motorisierten Individualverkehr
  • Verkehrsprognose mit fortschrittlichen Extrapolationsverfahren
  • Verkehrsinformation über unterschiedliche Endgeräte (Internet-PC, Pager, Mobiltelefon (GSM), PersonalTravelAssistant (PTA))
  • Intermodale Reisebuchung incl. bargeldlosem Ticketservice
  • Carsharing-Vermittlung für Pendler- und Werksverkehr

Betriebsoptimierung

  • Strategische Ausrichtung der Verkehrstechnikinfrastruktur für Anwendungsgebiet Bad Cannstatt ­ Neckarvororte
  • Harmonisiertes Parkraummanagement, Parkleittechnik und Multimediadarstellung der Parkraumsituation in Stuttgart, Ludwigsburg, Esslingen, Sindelfingen, Waiblingen, Fellbach
  • Ausbau der Fahrgastinformation an Haltestellen der Stadtbahn
  • Ausbau der Anschlußsicherung an Haltestellen mit Übergang von S-Bahn / Stadtbahn auf Busse

Verkehrssubstitution

  • durch Telekommunikation (Telearbeit, virtuelle Amtsgänge, Teleshopping, Telekonferenz)
  • durch Zurückdrängen des Freizeitverkehrs (Filderpark, Erschließungsgebiet Bahnhofsgelände Stuttgart 21, Nordraum Reutlingen)

t48.gif (26185 Byte)Die wissenschaftliche Begleitforschung des Verbundvorhabens hat eine Gruppe von Forschungsinstituten übernommen, die das breite Spektrum der mobilist-Ansätze Mobilitätsdienstleistungen, Betriebsoptimierung und Verkehrssubstitution umfassend abdeckt. mobilist ist in den Regionalverkehrsplan Stuttgart und in ein Projekt der Universität Stuttgart zum Thema umweltverträgliche Mobilität (siehe dazu den vorhergehenden Beitrag) eingebettet. Viele der an diesen beiden Vorhaben beteiligten Wissenschaftler arbeiten bei mobilist mit. Deshalb kann man ohne aufwendige Grundlagenarbeit unmittelbar auf Daten und Analysen zum Verkehr in der Region Stuttgart zurückgreifen. Im Zentrum der Begleitforschung steht die Bewertung der verkehrlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Wirkungen der in mobilist entwickelten innovativen Produkte und Dienstleistungen.
Der neu eingerichtete Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik der Universität Stuttgart setzt im Rahmen von mobilist die Tradition des Instituts für Straßen- und Verkehrswesen fort, das sich seit Jahren mit der Untersuchung von Maßnahmen und Strategien zur Verbesserung der Effizienz und Umweltverträglichkeit des Verkehrs befaßt hat. Neben der Projektleitung der angeführten wissenschaftlichen Begleitforschung widmet sich der Lehrstuhl im Rahmen von mobilist besonders zwei Forschungsschwerpunkten, nämlich der Untersuchung des Einflusses von Telematikanwendungen auf den Ablauf und die weitere Nachfrageentwicklung sowie der Ausgestaltung eines Parkraummanagements mittels geeigneter Telematikansätze. Diese Aktivitäten sind eingebettet in die übrigen Aufgaben für mobilist wie Potentialuntersuchungen und Wirkungsanalysen, Umsetzungschancen und -voraussetzungen sowie Regionales Parkraummanagement.

Reinhart Kühne

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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