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Stuttgarter unikurier Nr. 82/83 September 1999
Raus aus der Diaspora:
Architekturstudenten entwarfen Konzepte für Informatikneubau
 

Noch ist die Fakultät für Informatik in einem angemieteten Gebäude im Industriegebiet Möhringen untergebracht. Seit langem ist es der Wunsch von Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitern, dem “Diasporadasein“ zu entfliehen und endlich ein Domizil auf dem Vaihinger Campus zu finden. Kenntnisse der Informationstechnologie sind heute in fast allen Studiengängen, vor allem aber in den Ingenieurbereichen unverzichtbar; so wird es zunehmend wichtiger, daß interdisziplinäre Lehre und Forschung nicht schon an den räumlichen Bedingungen scheitert. Nun läßt ein erster Schritt hoffen. Im Sommersemester stellten Studierende der Institute für Innenraumgestaltung und Entwerfen (Prof. Franziska Ullmann) sowie für Entwerfen und Konstruieren (Prof. Jürgen Adam) ihre Pläne und Modelle für einen Informatikneubau bei einer Ausstellung im Foyer des Gebäudes Keplerstraße 11 vor.

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Viele gute Ideen für den Informatikneubau auf dem Vaihinger Uni-Campus entwickelten die Architekturstudenten.    (Foto: Eppler)

Warum soll man nicht das an der Uni vorhandene Know-how für die Phase der Ideenfindung nutzen und daraus gleich eine konkrete Lehraufgabe machen? Diese Idee der an der Bauplanung Beteiligten stieß an der Fakultät Architektur und Stadtplanung auf offene Ohren. Die Aufgabe lautete, ein Gebäude zu entwerfen, in dem die über 1.000 Studierenden der Studiengänge Informatik und Softwaretechnik an den neuesten Stand der Technik herangeführt werden können. Unterzubringen galt es neben Mitarbeiterbüros, Seminarräumen, Hörsälen und Rechnerpools rund zehn Forschungslabors für unterschiedliche Anwendungen. Zumindest einer der Hörsäle sollte mit modernster Medientechnologie ausgestattet sein, um auch eine “Virtuelle Universität“ realisieren zu können. Drei mögliche Standorte sind angedacht, der Parkplatz neben dem großen Hörsaal am Pfaffenwaldring 53, der Parkplatz am Allmandring zwischen dem Institut für Strahlenphysik und dem “Bauhäusle“ und die Freifläche zwischen der Fachhochschule für Druck und Medien und dem Studentenwohnheim Straußäcker.
Die Ausstellung gab Einblick in die Vielfalt der baulichen Möglichkeiten. Da standen unscheinbare Klötze, die in ihrem Innern mit Plätzen für Gruppenarbeit, individuelle Arbeit und “recreation and meeting areas“ aufwarteten, neben verspielten Bauten mit viel Glasfassade, lichtdurchfluteten Innenhöfen oder abgehobenen, auf Stelzen schwebenden Kästen. Allen Ideen gemeinsam ist der umweltbewußte Umgang mit Energie. Durchdachte Lüftungskonzepte, Sonnenkollektoren auf Dach- und an Fassadenflächen und auch Regenwasserspeicher waren auf den Plänen auszumachen.
Prof. Erhard Plödereder, Baubeauftragter der Fakultät für Informatik, freute sich über die vielen Anregungen. Leider kann keines der Modelle direkt für die Planung herangezogen werden, da die Universität ihre Bauvorhaben öffentlich ausschreiben muß. Dennoch, der Wunsch der Informatiker scheint der Realität näher zu rücken und damit auch das Zitat von Prof. Plödereder: “Wohnt ein Schwabe in Miete, dann denkt er an den Hausbau.“    ja/uk

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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