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Stuttgarter unikurier Nr. 82/83 September 1999
Deutsch-chinesisches Projekt:
Nachhaltige Entwicklung durch integrierte Landnutzungsplanung
 

Um “Nachhaltige Entwicklung durch integrierte Landnutzungsplanung“ geht es bei einem vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten deutsch-chinesischen Kooperationsprojekt. Beteiligt sind vier Institute der Universität Stuttgart, die Chinesische Akademie der Wissenschaften, Experten von zwei chinesischen Universitäten in Nanjing sowie die Verwaltung eines chinesischen Landkreises. Am 17. und 18. Juni trafen sich elf chinesische und zwanzig Stuttgarter Projektbeteiligte mit Vertretern des BMBF und des Forschungszentrums Jülich zu einem Seminar im Internationalen Begegnungszentrum der Uni Stuttgart.

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Das Seminar galt der Abstimmung zwischen den Wissenschaftlern beider Länder. Die Leitung lag bei den Projektkoordinatoren, Prof. She Zhixiang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und Prof. Peter Treuner, Direktor des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Uni Stuttgart.
Ziel des Projektes ist es, in der kritischen Situation rasch wachsender urbaner Zentren in China an einem konkreten Beispiel eine praktisch handhabbare Methode zu entwickeln, die den chinesischen Behörden die Entscheidungsfindung bei der Genehmigung bzw. Verweigerung einer Umwandlung landwirtschaftlicher und naturnaher Flächen in Siedlungs- bzw. Gewerbeflächen erleichtert. Dabei sollen sowohl ökonomische und soziale Entwicklungserfordernisse als auch ökologische Ziele und Beschränkungen berücksichtigt werden. Die zu entwickelnde Methode soll später auch auf andere Räume gleicher Problematik angewendet werden.

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Hilfen für die chinesischen Behörden bei der Entscheidung über die Umnutzung von Flächen sollen innerhalb des SILUP-Projekts erarbeitet werden. Unser Foto zeigt die beiden Koordinatoren, Prof. She Zhixiang und Prof. Peter Treuner, beim Seminar im Internationalen Begegnungszentrum. Ganz links ist Prof. Helmut Kobus (Lehrstuhl für Hydraulik und Grundwasser) im Bild.    (Foto: Institut)

Hilfe für die Behörden
In einem 10.000 Quadratkilometer großen Testgebiet im Hinterland der ostchinesischen Millionenstadt Nanjing werden vorhandene Daten über die Böden, die Oberflächen- und Grundwasserressourcen mit aktuellen und geschätzten Informationen über die Inanspruchnahme von Flächen mit Fernerkundungsdaten und landschaftsökologischen Modellen zu einer computergestützten Bewertungsmethodik verknüpft. Unter Einbeziehung sozialer und ökonomischer Bedingungen und Prozesse im Testgebiet werden beispielhafte Entwicklungsszenarien erstellt und kritische Schwellen für entscheidungsrelevante Parameter festgelegt. Dadurch soll es möglich werden, die ökonomischen und ökologischen “Kosten“ verschiedener regionalpolitischer Ansätze und Flächennutzungsstrategien in der Region von Nanjing abzuschätzen und den verantwortlichen Behörden die Konsequenzen unterschiedlicher regionaler Entwicklungsszenarien zu verdeutlichen.
An dem Projekt mit dem Kurztitel “SILUP“ (Sustainable Development by Integrated Land Use Planning) sind von der Universität Stuttgart neben dem Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung die Institute für Wasserbau, für Landschaftsplanung und Ökologie sowie für Photogrammetrie beteiligt.
Im Jahr 2001 sollen die Ergebnisse verfügbar sein; das nächste Projektseminar wird im April 2000 in Nanjing stattfinden. In den Arbeitsperioden zwischen den Seminaren werden ­ um die Zusammenarbeit zu optimieren ­ Stuttgarter Wissenschaftler in Nanjing und chinesische Wissenschaftler an der Uni Stuttgart zu Gast sein.   zi

KONTAKT
Prof. Dr. Peter Treuner, Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung, Pfaffenwaldring 7, 70569 Stuttgart,
Tel. 0711/685-6333, Fax 0711/685-6965,
e-mail: treuner@ireus.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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