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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
Kontinuität und Kooperation:
Neue Prorektoren für die zweite Amtszeit
 

Ein neues Prorektorenteam steht Rektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow seit dem 1. Oktober 1998 für die zweite Hälfte seiner vierjährigen Amtszeit zur Seite. Der Große Senat hatte im Mai die neuen Prorektoren gewählt (wir berichteten). Die Professoren Dieter Fritsch (Lehre), Klaus R.G. Hein (Forschung und Technologie) und Erich Zahn (Struktur) wollen die Arbeit ihrer Vorgänger Eckart Olshausen, Ernst Messerschmid und Holger Jeske weiterführen, jedoch durchaus auch eigene Akzente setzen.

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Er wolle eine „möglichst breite Basis von potentiellen späteren Rektorkandidaten schaffen“, hatte Rektor Pritschow die Neuwahl begründet. Schwerpunkte für die kommenden zwei Jahre liegen in der Konsolidierung der strategischen Großprojekte aus den vergangenen zwei Semestern. Dazu gehören in erster Linie der Solidarpakt und die Möglichkeiten einer Zukunftsgestaltung der Universität einschließlich des Aufbaus eines rechnergestützten Verwaltungsmanagements. Darüber hinaus gilt es, die begonnenen Projekte zur Internationalisierung der Lehre umzusetzen sowie das Thema TTI mit Leben zu füllen und auszubauen. Im folgenden stellen wir die drei „Neuen“ kurz vor.

Prof. Dr.-Ing. Dieter Fritsch
Die Welt von außen zu betrachten gehört für den Direktor des Instituts für Photogrammetrie zum Berufsalltag: In Lehre und Forschung befaßt er sich mit Photogrammetrie und Fernerkundung, mit der Ausgleichsrechnung als einem Grundlagenfach des Vermessungswesens und mit Geo-Informationssystemen (GIS). Prof. Fritsch sieht sich hier als Mittler zwischen den klassischen Geodisziplinen wie etwa Geologie, Geographie, Ökologie und der Informatik.
1950 in Gemünden/Westerwald geboren, studierte er nach einer Lehre und praktischer Tätigkeit Vermessungswesen an der FH Rheinland-Pfalz in Mainz und an der Universität Bonn. Als Assistent am dortigen Institut für Theoretische Geodäsie promovierte er 1982 mit einer Arbeit aus dem Gebiet der digitalen Signalverarbeitung. 1984 wechselte er an den Lehrstuhl für Photogrammetrie und Fernerkundung der TU München, wo er sich 1990 für das Fachgebiet „Geoinformationssysteme“ habilitierte. Im Oktober 1992 übernahm er den Lehrstuhl für Photogrammetrie und Vermessungswesen an der Universität Stuttgart.
Als Prorektor Lehre will Prof. Fritsch drei Schwerpunkte setzen: Er legt Wert auf eine stärkere Integration der Fakultät Informatik in die Ausbildung der Ingenieur-, Natur- und Geisteswissenschaftler, will sich für eine Verjüngung des Lehrangebots einsetzen - dazu gehört für ihn sowohl die Einrichtung neuer Studiengänge als auch die Aufgabe wenig nachgefragter - und die wissenschaftliche Weiterbildung gemeinsam mit der Technischen Akademie Esslingen und der Uni Hohenheim ausbauen.

Prof. Dr.-Ing. Klaus R. G. Hein
Ein anerkannter Fachmann für Energieumwandlung in Wissenschaft, Forschung und industrieller Anwendung in Europa und darüber hinaus ist der Prorektor Forschung und Technologie. Klaus Hein ist im neuen Team die klassische Ingenieurpersönlichkeit, die Industrie- und Hochschulpraxis mit vielfältigen internationalen Erfahrungen verknüpft.
Der gebürtige Dresdner (1939) begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium der Verfahrenstechnik an der RWTH Aachen und einem einjährigen Austauschstipendium am Imperial College in London bei der International Flame Research Foundation Ijmuiden (Niederlande) in der industriellen Forschung zum Einsatz fossiler Brennstoffe. 1971 übernahm er den Aufbau und die Leitung einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken in Essen; hier ging es um den Kohleeinsatz in Kraftwerken und die Entwicklung sowie den großtechnischen Einsatz von Emissionsminderungsverfahren. Parallel dazu schloß er 1972 seine Promotion an der Universität Stuttgart ab und wurde 1986 auf den Lehrstuhl für Brennstoffkonversion der TU Delft in den Niederlanden berufen. 1992 folgte er dem Ruf der Universität Stuttgart als Direktor des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen und des Heizkraftwerks Pfaffenwald.
Schwerpunkte seiner Prorektorentätigkeit sieht Hein, der unter anderem Erfahrung als Dekan der Fakultät Energietechnik und als Mitglied des Senatsausschusses Forschung und Technologie mitbringt, in der intensiven Nutzung der spezifischen Stuttgarter Rahmenbegingungen mit zahlreichen benachbarten außeruniversitären Forschungsinstituten, der verstärkten Unterstützung junger Unternehmer, dem Ausbau der Zusammenarbeit mit den Universitäten Hohenheim,Tübingen und Karlsruhe und einer stärkeren Kooperation auf internationaler Ebene.

Prof. Dr. rer. pol. Erich Zahn
Ein Wirtschaftsfachmann mit engem Bezug zur Praxis, der sich in Lehre und Forschung mit Aspekten des Managements von Strategie und Innovation bis zu Fragen einer zukunftsgerichteten Produktion befaßt, wird sich um die Struktur der Universität kümmern.
Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim, Assistententätigkeit und einem Studienjahr an der Sloan School of Management am Massachusetts Institute of Technology (Cambridge/USA) promovierte der 1940 in Naumburg/Saale geborene Erich Zahn 1970 an der Universität Mannheim und lehrte anschließend als Assistant Professor an der Sloan School of Management. Während der folgenden fünf Jahre als Assistent am Industrieseminar der Uni Mannheim war er unter anderem Berater der Stiftung Volkswagenwerk im Schwerpunktprogramm Systemforschung. Nach der Habilitation übernahm er 1977 den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftliche Planung an der Universität Stuttgart. Erich Zahn bringt Erfahrungen als Dekan der Fakultät Geschichts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, als Geschäftsführender Direktor des Betriebswirtschaftlichen Instituts und als Studiendekan mit. Er ist unter anderem Kuratoriumsmitglied des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung, Mitglied im Aufsichtsrat der GEHE AG, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung für Strategisches Management GmbH sowie Mitglied der Expertenkreise „Zukunftsstrategien“ und „Dienstleistung 2000“.
Als Prorektor Struktur möchte Prof. Zahn die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik intensivieren, die Zusammenarbeit mit Hohenheim im Bereich Technologiemanagement forcieren und die Leitungsstrukturen der Universität in Richtung eines modernen Führungssystems mit Controlling weiterentwickeln. Als wesentliche Aufgabe der Universitäten sieht er deren Fähigkeit zu „Weichenstellungen für innovative Entwicklungen“.     zi

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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