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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
Uni Stuttgart auf der EXPO 2000:
HISTKOM - Telemedizinnetz
 

Wenn die Weltausstellung in Hannover zur Jahrtausendwende ihre Pforten öffnet, ist die Universität Stuttgart live dabei - allerdings durch das Mikroskop betrachtet. HISTKOM, ein Projekt aus der Telemedizin, wurde am Institut für Physikalische Elektronik der Universität Stuttgart entwickelt und wurde als eines von zwölf baden-württembergischen Projekten für die EXPO 2000 im Juli offiziell registriert. Die weltweiten Projekte außerhalb des Weltausstellungsgeländes sollen nach Angaben der Veranstalter den nachhaltigen Praxisbezug der EXPO sicherstellen. Das Stuttgarter HISTKOM-Projekt soll einmal Teil des Telemedizinprogrammes der Telekom werden. Das System schließt gegenwärtig umfangreiche Feldtests in Deutschland und Europa mit sehr gutem Erfolg ab.

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Bösartig oder nicht? Mit Hilfe der Telemikroskopie ist eine schnelle Diagnose möglich.

HISTKOM erlaubt die Durchführung von aktiver Telemikroskopie über öffentliche Telefonnetze zur Einrichtung von Telepathologiediensten. Aktive Telemikroskopie bedeutet, daß ein Wissenschaftler ein Mikroskop in einem entfernten Labor so fernbedienen und das Bild beobachten kann, als ob die Apparatur an seinem Arbeitsplatz stünde. Die Datenverbindung über das Telefonnetz ermöglicht es sogar, daß ein operierender Chirug und der das entnommene Zellgewebe beurteilende Pathologe im Prinzip in verschiedenen Kliniken arbeiten können - Telemedizin eben.Dies bietet neue Möglichkeiten besonders für kleine und mittlere Krankenhäuser, die nicht wie große Zentralkliniken eigene Abteilungen für die Pathologie unterhalten können. Besonders interessant ist dieser Dienst auch für medizinisch unterversorgte Gebiete im ländlichen Raum und vor allem in Entwicklungsländern. Die HISTKOM-Technologie ist nicht nur in der Telemedizin eingesetzbar, sondern kann an alle Arten von Fernuntersuchungen adaptiert werden, die eine mikroskopische Untersuchung verlangen (Gewässerschutz, Biologie, Qualitätskontrolle).
HISTKOM ist aus Ideen am Institut für Physikalische Elektronik der Universität Stuttgart entstanden und wurde in Versuchen mit finanzieller Unterstützung des Krebsverbandes Baden-Württemberg und vor allem der Robert Bosch Stiftung als Versuchsmuster für Tests aufgebaut. Anschließend wurde die Entwicklung von der Deutschen Telekom AG übernommen und in Kooperation mit der Universität Stuttgart ein Produkt entwickelt.      eng

KONTAKT
Institut für Physikalische Elektronik, Dipl.-Ing. Peter Schwarzmann, Pfaffenwaldring 47, 70569 Stuttgart, Tel: 0711-685-7167, Fax: 0711-685-7143; e-mail: schwarzmann@ipe.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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