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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
Data Mining in der virtuellen Realität:
Uni Stuttgart bei BMBF-Wettbewerb erfolgreich
 

Die Ideenskizze „VRMiner - Data Mining in der virtuellen Realität“ gehört zu den Gewinnern der ersten Runde im Wettbewerb „Mensch-Technik-Interaktion in der Wissensgesellschaft“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF). Der unter Federführung des Instituts für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner (IPVR) der Universität Stuttgart eingereichte Vorschlag für ein Leitprojekt wurde als einer von zwölf Projektvorschlägen ausgewählt. Insgesamt wurden beim BMBF 89 Ideenskizzen eingereicht, an denen mehr als 800 Kooperationspartner aus Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt waren.

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Ziel des Leitprojekts VRMiner ist es, Methoden der virtuellen Realität für das Data Mining, also die Analyse komplexer, aus unterschiedlichen Quellen stammender Daten, zu erschließen und beide Verfahren in ein Gesamtsystem zu integrieren, um Anwender durch den gesamten Prozeß von der Identifizierung entscheidender Datenquellen bis zur Interpretation neu gefundener Informationen zu führen. Im Mittelpunkt der Entwicklung stehen neue Verfahren der Navigation in den zu analysierenden Datenbeständen mit Virtual-Reality-Methoden, der Visualisierung der Ergebnisse und der interaktiven Steuerung des iterativen Data-Mining-Prozesses. Grundlegende Mechanismen der Interaktion werden auch über das Internet zugänglich sein. Die Entwicklung der integrierten Gesamtlösung ist eng mit der Anwendung auf wichtige Unternehmensdaten verbunden, die in großen Datenspeichern gesammelt werden und zum Teil wenig strukturiert und heterogen, in jedem Fall aber sehr umfangreich sind.
Das IPVR stützt sich hierbei auf die Erfahrung aktueller, internationaler Forschungsprojekte im Bereich Data Mining. Unter anderem ist es an dem durch die Europäische Kommission geförderten Projekt CRITIKAL (Client-Server Rule Induction Technology for Industrial Knowledge Acquisition from Large Databases) beteiligt. Das Rechenzentrum der Universität Stuttgart wird in das Leitprojekt sein Know how auf dem Gebiet der Virtual Real-ity einbringen. In einer ganzen Reihe nationaler und internationaler Projekte, wie zum Beispiel VrsLab (Virtual Reality Simulation Laboratory) und dem Sonderforschungsbereich 374 (Rapid Prototyping), wurde Virtual Reality bereits für ein breites Spektrum von Ingenieuranwendungen eingesetzt.
Neben dem IPVR sind als weitere Kooperationspartner das Rechenzentrum der Universität Stuttgart, die Vircinity IT Consulting GmbH, die Fegro/Selgros OHG und die Tandem Computers GmbH beteiligt. Bis Ende 1998 wird ein kompletter Projektantrag erarbeitet und erneut dem BMBF zur Begutachtung vorgelegt. Diese Konkretisierungsphase wird durch das BMBF mit bis zu 100.000 DM gefördert. Bei einer positiven Begutachtung des Projektantrags wird das auf fünf Jahre angelegte Leitprojekt im ersten Halbjahr 1999 starten.

KONTAKT
Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner, Breitwiesenstr. 20-22, 70565 Stuttgart, Tel. 0711/7816-433 (Dr. Wolfgang Becker), -244 (Holger Schwarz), Fax 0711/7816-424; e-mail: Holger.Schwarz@informatik.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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