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Stuttgarter unikurier Nr.79/Juni 1998
Institut für Strahlwerkzeuge federführend:
Lasertechnik für die Praxis
 

Unter der Federführung des Instituts für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität Stuttgart stellte der Laserberatungsverbund Südwest (LBV) am 31. März bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Haus der Wirtschaft aktuelle Trends der Lasermaterialbearbeitung und Lasermeßtechnik vor. 80 Fachleute aus den unterschiedlichsten Unternehmenssparten beteiligten sich an der Veranstaltung „Lasertechnik für die Praxis" unter Leitung von IFSW-Direktor Prof. Dr.-Ing. Helmut Hügel.

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Das Projekt Laserberatungsverbund Südwest wurde im Rahmen der bundesweiten Einrichtung von Erprobungs- und Beratungszentren Ende 1995 initiiert, um kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) während einer dreijährigen Laufzeit bei der Planung und Durchführung von Laseranwendungen in Lasermaterialbearbeitung, -medizin und -meßtechnik zu unterstützen und Hemmschwellen beim Einsatz dieser innovativen Technologien abzubauen. Zu den Aufgaben des Verbundes gehören Einstiegsberatungen, Machbarkeitsuntersuchungen, Erarbeiten von Musterlösungen unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte, Alternativverfahren sowie Aus- und Weiterbildung. Bis zu zwei Beratungstage mit zwei Stunden Laserbetriebszeiten sind für die Anwender kostenlos.

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) innerhalb des Förderkonzeptes Laser 2000 und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert. Angesichts des nahen Projektendes diskutieren die Beteiligten zur Zeit Möglichkeiten der Weiterführung, die von der Schaffung eines Arbeitskreises bis hin zum Fortbestehen in ähnlicher wie der bisherigen Form reichen.

Die Federführung und Koordination des LBV liegt beim IFSW, das sein Know-how im Bereich der Lasermaterialbearbeitung in den Verbund einbringt. Das Engagement des IFSW im LBV steht vor dem Hintergrund, die schon lange bestehende vielfältige Zusammenarbeit mit großen Industrieunternehmen auch auf die KMUs auszudehnen. Das Spektrum der vom IFSW angebotenen Verfahren reicht von der Mikrobearbeitung mit Festkörper- und Excimerlasern bis hin zum Schweißen und Oberflächenveredeln mit CO2 und Nd:YAG-Lasern der Multi-kW Leistungsklasse. Bisher konnten allein am IFSW über 115 Beratungen und Erprobungen von Grundlagenuntersuchungen zur Bearbeitung von Sondermaterialien bis zur Verfahrensentwicklung für konkrete Bauteile durchgeführt werden.

Weitere Partner im LBV sind das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Ulm, das Fraunhofer-Institut für Physikalische Meßtechnik Freiburg, das IHK-Bildungshaus Grunbach, das Institut für Angewandte Physik der Technischen Hochschule Darmstadt, das Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik an der Universität Ulm und die Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten Fellbach und Mannheim. Zusammen mit den Stuttgarter Wissenschaftlern sichern sie die fachliche und regionale Breitenwirkung des Laserberatungsverbundes Südwest.

Neben den Partnern des LBV, die einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten des Lasers und über die Umsetzung von Forschungsergebnissen in Unternehmen gaben, berichteten bei der Veranstaltung am 31. März Referenten aus den Firmen Trumpf, HAAS, Bosch und Oelschläger über Laseranwendungen in ihren Unternehmen. Thematische Schwerpunkte waren die Vorstellung des LBV und der geförderten Leistungen, Einsatzmöglichkeiten des Lasers in der Meßtechnik sowie Möglichkeiten und Notwendigkeit der Aus- und Weiterbildung im Bereich Lasertechnik. Neben einer Einführung in das Laserschneiden, -schweißen und das Laserbeschriften wurden auch lasergestützte Rapid Prototyping-Verfahren vorgestellt. Anwender berichteten über die Umsetzung von Erfahrungswissen im Laserschneiden in Systemtechnik und in Anwenderrichtlinien. Außerdem wurden Laseranwendungen in der Feinwerktechnik vorgestellt.

Das Laserschweißen - so wurde deutlich - ist auch für die Großserienfertigung prozeßsicher, seine Einführung in die Serie bedarf jedoch sorgfältiger Vorbereitung. Ein weiterer Vortrag zeigte an einem Beispielbauteil die Vorteile des Lasereinsatzes im Vergleich zum konventionellen Fertigungsverfahren sowie einen Kostenvergleich und machte deutlich, wie ein mittelständischer Betrieb von den Leistungen des LBV profitieren kann. Abschließend wurden industriell umgesetzte Anwendungen der laserintegrierten Fertigung, das heißt der Kombination von Laserverfahren mit konventionellen Bearbeitungsverfahren, vorgestellt.

 

KONTAKT
Institut für Strahlwerkzeuge, Dipl.-Ing. Michael Müller, Pfaffenwaldring 43, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/685-6852, Fax 0711/685-6842

e-mail: michael.mueller@ifsw.uni-stuttgart.de
WWW: http://www.ifsw.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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