Home           Inhalt
balken.gif (998 Byte)
Stuttgarter unikurier Nr.79/Juni 1998
Tagung über Informatik und Ausbildung:
Aufbruch in das Informationszeitalter
 

Kaum eine Wissenschaft entwickelt sich mit einer derart rasanten Geschwindigkeit wie die Informatik. Einher damit stehen Aufgaben und Ziele der Informatikausbildung laufend auf dem Prüfstand. Vor diesem Hintergrund veranstaltete die Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) Ende März eine dreitägige Fachtagung an der Universität Stuttgart über „Informatik und Ausbildung". Die Tagung wurde von der Fakultät Informatik unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Claus organisiert.

kleinbal.gif (902 Byte)
 

Die fachlichen Schwerpunkte der über zwanzig wissenschaftlichen Vorträge und acht Workshops lagen in den Bereichen Informatik-Lehren und -Lernen an der Hochschule mit neuen Ansätzen zu einer Neuorientierung, die Nutzung und der zukunftsweisende Einsatz neuer informationstechnischer Medien in der Ausbildung sowie die Gestaltung von rechnergestützten Lernumfeldern für die Ausbildung. In mehreren Vorträgen wurden dazu Themen der Frauenförderung, die Evaluation der Ausbildung, Jugendwettbewerbe sowie Fragestellungen aus dem allgemeinen Bereich „Informatik und Gesellschaft" behandelt.

Den musikalischen Auftakt der festlichen Eröffnungsveranstaltung gab das Blechbläserensemble des Akademischen Orchesters der Universität Stuttgart. Rektor Prof. Dr. Günter Pritschow stellte in seiner Begrüßung die ständig steigende Bedeutung der Informatik in zahlreichen Wissenschaftszweigen heraus. An einer technischen Universität sei sie geradezu eine „Überlebensvoraussetzung für alle ingenieur- und naturwissenschaftlichen Disziplinen". Für die Zukunft sei geplant, die Informatik noch stärker in Anwendungsbereiche der Universität einzubinden; denkbar wäre etwa, daß Professoren der Informatik und der Ingenieurwissenschaften unter einem Institutsdach vereinigt zusammenarbeiten.

Wissenschaftsminister Dr. h.c. Klaus von Trotha hatte die Einladung zur Informatik-Tagung gerne angenommen, denn die Stuttgarter Universität habe ihre Leistungsfähigkeit bei aktuellen Rankings häufig unter Beweis gestellt. Besonderes Lob zollte der Minister dem innovativen Studiengang Softwaretechnik. Sodann nutzte er die Gelegenheit, um den Teilnehmern die Eckpfeiler der baden-württembergischen Hochschulpolitik darzulegen. Hochschule sei heute nicht mehr nach den Prämissen des letzten Jahrhunderts möglich, die Universitäten sollten sich auch einmal selber erforschen. Gerade von den neuen Medien erhoffe sich die Landesregierung einen strukturellen Schub auch in der Lehre.

Für die Stadt Stuttgart begrüßte Bürgermeister Dr. Dieter Blessing die Teilnehmer und sprach sich dafür aus, die Verbindung zwischen Rathaus und Universitäten noch weiter zu intensivieren. Und: Stuttgart brauche seine beiden Universitäten, sagte Blessing.

 

Wissensgesellschaft
Der Sprecher des Fachbereichs Ausbildung der Gesellschaft für Informatik, Prof. Dr. Günter Siegel, unterstrich in seinem Beitrag, daß bei dem gegenwärtigen Wandel von der Produktions- zur Wissensgesellschaft die Medienkompetenz zur Schlüsselqualifikation avanciere. Gerade die Inhalte der Ausbildung müßten in diese Richtung ständig überdacht werden.

Zum Abschluß der Eröffnung erinnerte Tagungsleiter Prof. Volker Claus daran, daß die Länge der Studienzeiten zu einem großen Teil, gerade bei den Informatikern, durch eine bereits im Studium einsetzende Berufstätigkeit bedingt sei. Obwohl die Informatik noch jung sei, so Prof. Claus nicht ohne Ironie, finde man hier alle Aspekte, die eine Wissenschaft ausmachen, eine eigene Sprache, Ausstrahlung auf andere Wissenschaften, Selbstreflektion und eine eigene Didaktik. Dies zeige nicht zuletzt die Bandbreite der aktuellen Tagung.

Großes Interesse im Tagungsverlauf fand der öffentliche Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Barth über „Doppelpässe zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Informatik". Einen weiteren Schwerpunkt setzte die Konferenz mit einer Podiumsdiskussion zum Thema ob, wie und in welchem Umfang neue Informatikstudiengänge mit internationaler Anerkennung (Bachelor- und Master-Grad) eingerichtet werden sollen. Weiterhin fanden die der Informatik zugrunde liegenden Zielsetzungen (Prof. Nake), die Qualitätssicherung der Ausbildung (Prof. Göhner) und die Nutzung neuer Medien für Teleteaching und Telelearning (Prof. Effelsberg) starke Beachtung.

Parallel zur Tagung wurde eine Industrie- und Verlagsausstellung sowie eine Poster-Präsentation durchgeführt, die den Teilnehmern und Gästen ein breites Informationsangebot für die berufliche Praxis vermittelte.     /eng

 

KONTAKT
Dekanat Informatik, Breitwiesenstraße 20-22, 70565 Stuttgart; Tel.: 0711-7816-371, Fax: 0711-7816-220

e-mail: ausbildung98@informatik.uni-stuttgart.de
WWW: http://www.informatik.uni-stuttgart.de/fakultaet/ausbildung98

 


last change: 09.06.98 / eng
Pressestelle der Universität Stuttgart

Home           Inhalt