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Stuttgarter unikurier Nr.79/Juni 1998
Internationale Fachtagung über Breitbandkommunikation:
Telekommunikation auf dem Weg zum Information Superhighway
 

Die Universität Stuttgart war vom 1. bis zum 3. April 1998 Gastgeber der 4. Internationalen Fachtagung „Broadband Communications" der IFIP (International Federation for Information Processing). Über 160 Teilnehmer aus aller Welt hatten Gelegenheit, sich mit Fachkollegen auszutauschen und Perspektiven und Problematiken der Breitbandkommunikation zu diskutieren.

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Die Universität Stuttgart war vom 1. bis zum 3. April 1998 Gastgeber der 4. Internationalen Fachtagung „Broadband Communications" der IFIP (International Federation for Information Processing). Über 160 Teilnehmer aus aller Welt hatten Gelegenheit, sich mit Fachkollegen auszutauschen und Perspektiven und Problematiken der Breitbandkommunikation zu diskutieren.

Gegenstand der Tagung waren Planung und Management neuer Informationsdienste, System- und Netzentwurf, Verkehrssteuerung samt zugehörigen Protokollen sowie die Themen Qualität und Sicherheit; angeschnitten wurden außerdem Fragen der Entgeltbestimmungen.

Die Tagung selbst wurde bereits am 31. März mit vier gut besuchten Tutorien eingeleitet, in denen Grundsätzliches zur Breitbandkommunikation in Netzwerken, zur kabellosen Übertragung sowie zu den künftigen Entwicklungen des Internets besprochen wurden.

Die Breitbandtechnik, so Tagungsleiter Professor Paul J. Kühn vom Institut für Nachrichtenvermittlung und Datenverarbeitung der Universität Stuttgart, werde in den nächsten Jahren eine herausragende Bedeutung bei der Datenübertragung bekommen. Hatten herkömmliche Übertragungstechniken für die derzeit üblichen Kommunikations- und Informationssysteme wie Telefon, Fax, Fernsehen und E-Mail noch genügt, so fordern datenintensive Anwendungen wie Multimedia-Kommunikation, Videokonferenzen oder verteiltes rechnerunterstütztes Arbeiten effizientere, breitbandige Informationskanäle.

Daß schon heute die herkömmlichen Übertragungstechniken mit der Entwicklung etwa im PC-Bereich kaum Schritt halten können, davon weiß jeder Internet-Surfer ein Lied zu singen. Mit dem weiteren Zusammenwachsen heute noch weitgehend getrennt arbeitender Gerätetypen wie Computer, Telefon und Fernsehen wird sich diese Entwicklung noch verstärken; immer datenintensivere Anwendungen fordern eine um ein Vielfaches höhere Übertragungsrate. Dazu sind verschiedene Lösungsansätze denkbar, von verbesserter Nutzung herkömmlicher Kupferleitungen bis zur photonischen Datenübertragung. Wie aktuell die auf der Stuttgarter Tagung diskutierten Themen sind, ist nicht zuletzt an den jüngsten Versuchen der Telekom zu erkennen, mit Hilfe der ADSL-Technologie (Asymmetrical Digital Subscriber Line) die Übertragungsraten bei den herkömmlichen Telefonleitungen bis zum 100-fachen zu steigern. Der Datenverkehr auf den weltweiten Telekommunikationsnetzen, so die Telekom, nehme bereits ein größeres Volumen als Telefongespräche ein. Doch: ADSL ermöglicht nur in eine Richtung wirklich hohe Datenraten, eine Lösung, die, so Professor Kühn, von anderen Entwicklungen überholt werden wird. Kühn prophezeit der Branche insgesamt ein enormes Wachstum, ein Umstand übrigens, dem die Absolventenzahlen überhaupt nicht gerecht würden. In Deutschland herrsche ein dramatischer Mangel an Elektroingenieuren, wie auch der Vertreter des die Tagung mit organisierenden Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) bestätigte. Die Krise in einigen ingenieurwissenschaftlichen Bereichen habe zu einer allgemeinen Distanzhaltung bei den Studienanfängern geführt - eine Situation, die der Entwicklung schon jetzt entgegenläuft. So gut das Angebot der Universität Stuttgart mit ihrer jahrelangen Erfahrung im Bereich der breitbandigen Netztechniken, der Multimedia-Anwendungen und der Supercomputer ist, gefragt ist die Motivation der Schulabgänger, dieses Angebot auch zu nutzen.

C. Rabe

 

KONTAKT
Prof. Paul J. Kühn, Institut für Nachrichtenvermittlung und Datenverarbeitung, Pfaffenwaldring 47, 70569 Stuttgart, Tel: 0711/ 685-8027, Fax: 0711/685-7983
e-mail: text@inue.uni-stuttgart.de.

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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