Home           Inhalt
balken.gif (998 Byte)
Stuttgarter unikurier Nr. 77/78 Februar 1998
Anerkennung von Studienleistungen:
Europaweit studieren - Mit ECTS kein Problem
 

Bestandteil aller europäischen Partnerschaften der Universität Stuttgart ist seit Beginn des Hochschuljahres 1997/98 das europäische Course Credit Transfer System (ECTS). Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich ein Umrechnungsschema, das ausgewählte Hochschulen der EU zur Erhöhung der Transparenz und Vereinfachung der Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen entwickelt haben.

kleinbal.gif (902 Byte)
 

Die am ECTS-Programm beteiligten Hochschulen erstellen kommentierte Vorlesungsverzeichnisse (ECTS-Broschüren); diesen Broschüren ist anhand der Umrechnungspunkte (credits) zu entnehmen, welchen Arbeitsaufwand die jeweilige Veranstaltung erfordert. Gleichzeitig wird im Rahmen des ECTS-Schemas ein „learnig agreement“ zwischen dem/der am Programm teilnehmenden Studierenden sowie dem betreuenden Professor der Heimat- und der Gasthochschule geschlossen, in dem Inhalt und Art der Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen festgelegt sind.

Die credits
Credits werden grundsätzlich für alle Veranstaltungen vergeben. Das sind neben Vorlesungen also auch Seminare, Übungen, Praktika, Studien- und Diplomarbeiten und ähnliches. Pro Semester sind 30 credits zu vergeben. Ein Regelstudium von zehn Semestern in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern ergibt demnach 300 credits. Diese werden auf das Studienangebot verteilt, wobei keinerlei Gewichtung hinsichtlich Qualität oder Niveau stattfindet - es geht lediglich um den zeitlichen Aufwand.

Für eine Semesterwochenstunde hat sich ein Faktor von 1,5 credits als sinnvoll herausgestellt.
Niveau, Vorleistungen und andere Bedingungen gehen in die ECTS-Broschüren ein. Hier wird festgelegt, in welcher Art Studienangebote kombiniert werden können, welche Vorkenntnisse erforderlich sind und welche Prüfungen abgelegt werden müssen.

Die credits dienen kurz- und mittelfristig alleine der Transparenz des Angebots für interessierte Studierende der Partnerhochschulen. Eine - zur Zeit europaweit diskutierte - Kumulierung der credits, um langfristig ein Studium an verschiedenen Hochschulen durch das Sammeln solcher credits zu absolvieren, ist nicht Inhalt des aktuellen Programms. Hier wären vorab grundsätzliche Vereinbarungen der bildungspolitischen Entscheidungsträger Voraussetzung.

 

Das learning-agreement
Dieser Vertrag zwischen Programmstudierender/m und den betreuenden Professoren der Heimat- und Gasthochschule soll den Studierenden erlauben, bereits vorab ein Studienprogramm mit der Heimathochschule zusammenzustellen sowie die Art der Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen zu vereinbaren. So sind alle Beteiligten vorab über den Inhalt des Auslandsaufenthaltes vertraut. Zur Notenvergabe schlägt Brüssel eine Benotung nach A (sehr gut) bis F (failed) vor, für die eine gewisse Verteilung gilt (A für die besten 10 Prozent, B für 25 Prozent, C für 30 Prozent, D für 25 Prozent, E für die schwächsten 10 Prozent der bestandenen Prüfungen). Diese Umrechnung kann aus dem langjährigen Mittel der durchschnittlich in einem Studiengang erbrachten Noten ermittelt werden.

Da die Notengebung, soweit sie nicht durch eine gemeinsame Betreuung beispielsweise einer Projektarbeit in Zusammenarbeit entsteht, zum Teil nicht bei allen Partnern im Sinne der Stuttgarter Prüfungsordnung verstanden wird, sollte daher ein solches learning-agreement nur mit bekannten Partnerhochschulen geschlossen werden. Das Akademische Auslandsamt plant, die Testphase für solche agreements im Sommersemester zu beginnen, um sie ab Herbst 1998 soweit wie möglich anzuwenden.

 

ECTS-Broschüren für alle Fakultäten
Das Akademische Auslandsamt erstellt nach Beschluß des Rektorats in Zusammenarbeit mit den Fakultäten im Wintersemester 1997/98 die ECTS-Broschüren für alle Studiengänge in einem einheitlichen Erscheinungsbild; diese werden allen Partnern und Fakultäten zur Verfügung gestellt. Auch im world wide web können diese in der jeweils aktuellsten Version eingesehen werden. Bereits erhältlich sind die Broschüren für die Studiengänge Architektur und Elektrotechnik. Aufgrund starker Nachfrage der ausländischen Partner werden anschließend die Broschüren für die technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre und die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge ausgearbeitet.

U.E.

 

KONTAKT
Ulrich Eggert, Koordinator Europäische Austauschprogramme im Akademischen Auslandsamt, Universität Stuttgart, Geschwister-Scholl-Straße 24, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-4031, Fax 0711/121-4033

e-mail: eggert@po.uni-stuttgart.de
WWW: http://www.uni.uni-stuttgart.de/Cis/studinfo

 


last change: 09.06.98 / eng
Pressestelle der Universität Stuttgart 1998