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Stuttgarter unikurier Nr. 77/78 Februar 1998
Ariane 5 bringt Stuttgarter Experiment ins All:
FIPEX mißt auch kleinste Mengen Sauerstoff
 

Als die europäische Trägerrakete Ariane 5 Ende Oktober vom südamerikanischen Kourou zu ihrem zweiten Qualifikationsflug startete, war auch ein Experiment Stuttgarter Wissenschaftler mit an Bord. Der ausgesetzte Forschungs- und Entwicklungsatellit TEAMSAT führte zahlreiche Experimente durch, unter anderem das unter Federführung des Instituts für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart entwickelte und für diese Mission qualifizierte Experiment FIPEX.

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Mit FIPEX kann der verbleibende Sauerstoffgehalt in großen Höhen der Atmosphäre (zwischen 500 und 1000 Kilometern Höhe) sehr genau bestimmt werden. Erste Auswertungen der Messungen haben erstmals sicher nachgewiesen, daß der in diesen Höhen in atomarer Form verbliebene Sauerstoff in sehr kleinen Konzentrationen von etwa fünf Millionen Teilchen pro Kubikmeter vorkommt. Zum Vergleich: Auf der Erdoberfläche befinden sich die gleiche Anzahl Sauerstoffmoleküle in einem Volumen von einem Kubikmikrometer.

Der Restsauerstoff ist in diesen Höhen im Weltraum allerdings immer noch für eine Vielzahl von Effekten verantwortlich, wie Oxidation und Erosion von Oberflächen, was sich auf die Lebensdauer von Raumflugobjekten und auch -stationen in diesen Höhen auswirken kann.

Erste „spin-off" Ergebnisse der bei diesem Experiment zum Einsatz gekommenen Methode haben ihre Relevanz bereits in irdischen Anwendungen gezeigt. So können ähnlich gebaute Sensoren in der Medizintechnik zur genauen Messung der Sauerstoffaufnahme des Menschen und zur Überprüfung der Reinheitserfordernisse in der Vakuumtechnik eingesetzt werden. Für die Stuttgarter Wissenschaftler und Ingenieure ist der Erfolg ihres patentierten Verfahrens bei der Generalprobe im Weltraum besonders wichtig, da ihre Methode auch für den Einsatz auf der Internationalen Raumstation vorgesehen ist.      /eng

 

KONTAKT
Prof. Dr. rer. nat. E. Messerschmid, Dr.-Ing. Stefanos Fasoulas, Institut für Raumfahrtsysteme, Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 31, 70550 Stuttgart, Tel: 0711 -685 2375, Fax: 0711 -685-3596

WWW: http://www.irs.uni-stuttgart.de/ oder
WWW: http://www.estec.esa.nl

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart 1998