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Stuttgarter unikurier Nr. 75/76 September 1997
15. Stuttgarter Kunststoff-Kolloquium:
Neue Impulse für Rohstoffhersteller und Kunststoffverarbeiter
 

Aktuelle Forschungs- und Entwicklungsergebnisse aus den Arbeitsgebieten Polymerwerkstoffgenerierung, Kunststoffaufbereitung und -verarbeitung, Prozeßmodellierung und -simulation sowie aus den Arbeitsschwerpunkten Qualitätsmanagement, Modellierung/mechanische Eigenschaften und Ganzheitliche Bilanzierung wurden auf dem 15. Stuttgarter Kunststoff-Kolloquium im März diesen Jahres vorgestellt. Rund 200 Teilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland besuchten die zweitägige Tagung, die gemeinsam vom Institut für Kunststofftechnologie (IKT) und dem Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP) der Universität Stuttgart veranstaltet wurde.

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Während der Tagung wurde unter anderem ein neuartiger thermo-rheologischer Meßkopf für die Kunststoffverarbeitung und Prozeßüberwachung vorgestellt, der einen wesentlichen Beitrag zur In-line-Qualitätserfassung beim Spritzgießen zu leisten vermag. Diese Technik arbeitet unter Verwendung von Infrarot-Temperatursonden.

Am IKT wurde in den letzten Jahren das Softwarepaket SIMFLOW® entwickelt, mit dem sich mehrdimensionale laminare Strömungen beschreiben und damit Extrudersysteme und komplexe Extrusionswerkzeuge auslegen lassen. Einen wichtigen Beitrag zu diesem modular aufgebauten Programmpaket liefert das ebenfalls vorgestellte Forschungsprojekt zur nichtisothermen Modellierung und Simulation von Kompressionsform- und Hinterpreßtechnologien, wie sie in jüngster Zeit zur Herstellung großflächiger Kfz-Innenverkleidungen eingesetzt werden.

Ein weiterer Themenkomplex der Tagung behandelte die Entwicklung neuer Polymere unter Einbeziehung nachwachsender Rohstoffe (IKT). Diese gewinnen, egal ob biologisch abbaubar oder abbauresistent, sowohl für Artikel des täglichen Bedarfs als auch in technischen Bereichen (Automobilsektor) zunehmend an Bedeutung. Vorgestellt wurden unter anderem: Bioabbaubare Verbundwerkstoffe (Composites) aus destrukturierter Stärke (TPS) und Flachsfasern sowie Blends aus bioabbaubaren Thermoplasten und Stärke/Naturfaser-Verbunden.

Bei den Vorträgen aus der Arbeit des IKP stand besonders die Ganzheitliche Bilanzierung im Vordergrund. Die Ganzheitliche Bilanzierung beleuchtet den gesamten Lebensweg eines Produkts, eines Systems oder, im erweiterten Sinne, einer Dienstleistung. Nach Zerlegung des Lebenszyklus in einzelne Module werden für diese Bausteine Stoff- und Energieströme, Abfälle und Emissionen in Luft erfaßt und kumuliert. Schwerpunkte der Forschungsarbeit liegen in der Entwicklung von Methoden zur Schwachstellenanalyse, der Optimierung sowie im Bereich der Wirkungsanalyse und der Bewertung der Ergebnisse.

Neben der Vortragspräsentation bot das 15. Stuttgarter Kunststoff-Kolloquium auch ein breit angelegtes Rahmenprogramm. So offerierte eine umfangreiche Posterschau sowie Einladungen zu Institutsbesichtigungen den Besuchern vielfältige Möglichkeiten zum Informationsaustausch.

 

KONTAKT
Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP), Tel: 0711/685-2667; Fax: 0711/685-2066; Institut für Kunststofftechnologie (IKT), Tel: 0711/641-2317; Fax 0711/641-2335

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart 1998