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Stuttgarter unikurier Nr. 75/76 September 1997
Ringvorlesung der Unis Hohenheim und Stuttgart:
Wissensmanagement findet in den Köpfen der Menschen statt
 

Der Fähigkeit von Organisationen, Wissen zu gewinnen, innerhalb der Organisation zu verbreiten, zu erhalten und geschickt zu nutzen, kommt schon heute eine Schlüsselrolle zu. Dennoch wird oft nur ein Bruchteil des vorhandenen Wissens tatsächlich genutzt. In diesem Spannungsfeld entstand der Wunsch der Betriebswirtschaftlichen Institute der Universitäten Hohenheim und Stuttgart, das in Theorie und Praxis zu diesem Thema vorhandene „Wissen“ zu bündeln. Mit Unterstützung der Alcatel-SEL-Stiftung für Kommunikationsforschung konnte im Sommersemester 1997 erstmals die Ringvorlesung „Management von Wissen - Schritte zum intelligenten Unternehmen“ angeboten werden.

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Ziel der Veranstaltung war es, aus wissenschaftstheoretischer, technischer und betriebswirtschaftlicher Sicht aufzuzeigen, wie der „richtige“ Umgang mit der Ressource Wissen zur Gestaltung eines intelligenten Unternehmens und somit zu dessen Zukunftssicherung beiträgt. Referenten aus den beiden Universitäten und aus Unternehmen gaben bei der Vorlesung unter der Federführung von Prof. Dr. Hans Dietmar Bürgel, Lehrstuhl für Forschungs- und Entwicklungsmanagement der Uni Stuttgart, entlang des Prozesses der Wissensentstehung, -verarbeitung und -anwendung einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Aspekte des Managements von Wissen.

Neben grundlegenden Elementen und Akteuren des Wissensmanagements wurden Organisationsformen, Managementinstrumente und informationstechnische Tools vorgestellt und auf ihren Beitrag zur optimalen Nutzung der Ressource Wissen untersucht. Auch aktuelle Schlagworte wie „virtuelle Unternehmen“, „globale Teams“ oder „Knowledge Warehouse“ wurden erörtert.

 

Orientierung am Menschen
Dabei wurde bald klar, daß Informationstechnik und EDV zwar enorme Möglichkeiten zur Unterstützung des Wissensmanagements bieten und durch den Einsatz von Wissen in vielen Bereichen zu einer neuen Anwendungsqualität beitragen können. Allerdings - dies wurde immer wieder betont - orientiert sich das Management von Wissen zuallererst am Menschen, finden Wissensschaffung und -verarbeitung vor allem in den Köpfen der Mitarbeiter statt. Demnach zeichnet sich auch ein „intelligentes“ Unternehmen in erster Linie durch intelligente Mitarbeiter aus. Dieses enorme Wissenspotential nicht zu nutzen, bedeutet in hohem Grad Ressourcenverschwendung und stellt eine Wertschöpfungsbarriere dar. Wissensmanagement muß - dies wurde deutlich - stets einen ganzheitlichen und integrierenden Ansatz verfolgen. Der Ausblick in die Zukunft läßt erkennen, daß sich immer mehr Aktivitäten von der materiellen auf eine eher immaterielle Ebene verlagern lassen, daß Wissensmanagement für Unternehmen, aber auch für das einzelne Individuum in den unterschiedlichsten Lebensbereichen weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Die Veranstalter planen, ermutigt durch die sehr positive Resonanz bei Zuhörern und Referenten, darunter Studierende beider Hochschulen, Fachleute aus der Praxis und Gasthörer, eine Fortsetzung.

 

KONTAKT
Betriebswirtschaftliches Institut, Lehrstuhl F&E-Management, Prof. Dr. Hans Dietmar Bürgel, Dipl.-Kfm. Andreas Zeller, Tel. 0711/121-2385; Fax 0711/121-2388

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart 1998