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Stuttgarter unikurier Nr. 75/76 September 1997
URANUS auf Messe für Höchstleistungsrechnen:
Raumgleiter in der Online-Visualisierung
 

Auf der Höchstleistungsrechner-Messe HPCN in Wien konnte das Rechenzentrum der Universität Stuttgart im April diesen Jahres erstmals online die dreidimensionale Darstellung der Hyperschallströmungen um ein Raumfahrzeug auf einer Virtual-Reality-Leinwand vorführen. Die Koppelung zweier Softwareprodukte, des Programms URANUS für die Hyperschallströmungsberechnung und des Programms COVISE für die verteilte Simulation und Visualisierung, ermöglichte es, daß der Betrachter die Strömungsverhält-nisse um den europäischen Raumgleiter Hermes hautnah erleben konnte. Durch die dreidimensionale Online-Darstellung der Strömungen hatte das Publikum den Eindruck, sich mitten im Strömungsfeld zu bewegen. Die HPCN (High-Performance Computing and Networking) ist die größte jährlich stattfindende Konferenz und Messe für Höchstleistungsrechnen in Europa.

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Mit Hilfe des URANUS-Verfahrens werden Hyperschallströmungen um Raumfahrzeuge berechnet, wie sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auftreten. URANUS wird innerhalb des Sonderforschungsbereichs 259 der Universität Stuttgart am Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) entwickelt und am Stuttgarter Bundeshöchstleistungsrechenzentrum (HLRS) parallelisiert. Die parallele Version kann die volle Leistung der Stuttgarter Supercomputer Cray T3E und NEC SX-4 effizient ausschöpfen, was europaweit einmalige Perspektiven für derartige Simulationen eröffnet.

Die Entwicklung des Programms COVISE begann 1992 am Rechenzentrum der Universität Stuttgart (RUS) im RACE Projekt PAGEIN und wird inzwischen in verschiedenen nationalen und europäischen Projekten (z.B. COVAS, EFENDA, SPOCK, HPS-ICE, SFB 374, etc.) eingesetzt und weiterentwickelt. In COVISE sind alle Verarbeitungsschritte einer technisch-wissenschaftlichen Anwendung, wie z. B. die Berechnung von Isoflächen, Schnittflächen oder Stromlinien in den Daten und die Visualisierung der resultierenden Geometrie, als separate Module implementiert.

Auch große Simulationsprogramme wie URANUS können als Module in COVISE integriert werden. Da die Module auf unterschiedliche Rechner verteilt werden können, ist sichergestellt, daß für jeden Verarbeitungsschritt der geeignete Rechner eingesetzt wird. Der nebenstehende Beitrag über die Netzverbindung Stuttgart-Pittsburgh zeigt, daß diese Rechner nicht unbedingt am selben Ort stehen müssen. Ein aufwendiges Simulationsmodul kann auf einem leistungsstarken Supercomputer laufen, während die zugehörige Visualisierung auf einer Grafikworkstation bearbeitet wird. Da für die Benutzer die Verteilung der Daten jederzeit sichtbar ist, wird durch COVISE auch die effektive Zusammenarbeit mehrerer Anwender unterstützt.       /eng

 

KONTAKT
Dr.-Ing. H.-H. Frühauf, Institut für Raumfahrtsysteme, Pfaffenwaldring 31, 70550 Stuttgart; Tel: 0711/685-2382; Dipl.-Inform. Th. Bönisch, HLRS, Rechenzentrum Universität Stuttgart, Allmandring 30, 70550 Stuttgart; Tel: 0711/685-2509
e-mail: boenisch@hlrs.de

 

SR2201 - ein neuer massiv-paralleler Rechner

Auf der Höchstleistungsrechner-Messe HPCN in Wien präsentierte das Rechenzentrum der Universität Stuttgart erstmalig seinen neuen Supercomputer Hitachi SR2201. Mit diesem Rechner steht den Nutzern des Stuttgarter Rechenzentrums ein weiterer leistungsfähiger Parallelrechner zur Verfügung. Der SR2201 mit 32 Hochleistungsrechenknoten, 10 Giga Byte verteiltem Hauptspeicher und einer Leistungsspitze von insgesamt 9,6 GFlop/s ist im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit COMPAREX Informationssysteme GmbH, Mannheim, nach Stuttgart gekommen. Außerhalb Japans ist es weltweit erst die zweite Installation dieses Rechnertyps. Die wissenschaftliche Nutzung des zunächst für neun Monate zur Verfügung gestellten Rechnersystems ist während der Dauer der Kooperationsvereinbarung kostenlos. Der Rechner ist unter anderem besonders geeignet für Aufgaben der Crashanalyse, der Quantenchemie, der Strukturmechanik und des Computer Aided Engineering (CAE) sowie Strömungsberechnungen, aber auch für Datenbankanwendungen und Visualisierungsaufgaben.     /eng

 


last change: 09.06.98 / eng
Pressestelle der Universität Stuttgart 1998