Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Uni-Mayer.Grenu

 „Aufstehen & Weitergehen“ heißt ein Song der Jugendband „Mikroboy“. Der Slogan betitelt Bücher und Seminare zu allen möglichen Schicksalsschlägen und sogar die Bibel kennt die Metapher, sich den Staub von den Schuhen zu klopfen und nach vorne zu schauen, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist.

Sie trifft auch die Stimmung an der Universität nach der Entscheidung von DFG und Wissenschaftsrat, für die zweite Phase der Exzellenzinitiative zwar eine Graduiertenschule zur modernen Festkörperphysik, nicht aber das Zukunftskonzept der Uni zum Vollantrag zuzulassen. Wie die Universität weitergeht und die von vielen Seiten gelobte Idee eines „Kooperativen Forschungscampus Stuttgart“ dennoch realisieren will, lesen Sie in dem Beitrag „Mehr erwartet, aber nicht entmutigt“ im Spektrum.

Dort erfahren sie auch die nächsten Schritte zur Neuausrichtung von Forschung und Lehre. Hierfür hat sich die Uni hochqualifizierte Wissenschaftsmanager aus dem In- und Ausland ins Boot geholt und eine externe Strukturkommission ins Leben gerufen. Ebenso beleuchtet der unikurier, wie die Uni sich auf den doppelten Abiturientenjahrgang im Jahr 2012 vorbereitet. 
Vorstellen möchten wir Ihnen auch zwei Preisträger, auf die die Universität besonders stolz sein darf: Die Physiker Prof. Tilman Pfau und Prof. Jörg Wrachtrup, die für ihre Pionierforschung bei Quantencomputern jeweils einen der weltweit renommiertesten Forschungspreise, den ERC- „ Advanced Investigator Grant“, einheimsen konnten. Mit dem SimTech-Neubau und dem Umzug des Visualisierungsinstituts in das sanierte und erweiterte Hysolar-Gebäude erhält die Universität zwei weitere herausragende Forschungsstätten. Und im Meinungsspektrum lenken wir den Blick auf den Spagat, mit Kindern wissenschaftliche Karriere zu machen – mit durchaus ermutigenden Beispielen.

Weiter gehen auch die vielfältigen Aktivitäten der Uni für Schülerinnen und Schüler – und das bald in gebündelter Form auf dem neuen Schülerforschungscampus, der anlässlich des Tags der Wissenschaft mit einem Experimentier-Rekordversuch eröffnet wird. Das neue Angebot stellen wir Ihnen in Studieren & Lehren vor. Studierende des neuen Studiengangs Medizintechnik berichten, wie sie zwei verschiedene Fachrichtungen und zwei Studienorte unter einen Hut bringen. Und Studierende der Architektur entwarfen ein Schaufenster der Uni, das den Wissensaustausch mit der Öffentlichkeit und der Industrie fördern könnte. Hoch hinaus ging es für ein Experiment des Studentenprojekts „Explore“ an Bord einer Rakete, um eine Wiederbetankung im Orbit zu testen.

„Weitertanzen“ heißt es für die Atome in Teilchenwolken, deren Verhalten die Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs 716 simulieren. Das Projekt, das sich mit Systemen mit großen Teilchenzahlen beschäftigt, wurde ebenso verlängert wie ein DFG-Nachwuchskolleg zur Untersuchung von Strömungsprozessen in porösen Medien. Mehr zu den hervorragend evaluierten Verbünden lesen Sie in Forschen. Hier informieren wir Sie auch, wie man mit Luft nicht nur Luftschlösser baut, wie die moderne Materialprüfung historische Fresken rettet und wie neuartige Beschichtungen Implantaten oder auch Pumprädern das Leben verlängern.

Ganz wörtlich „weiter“ gehen sollen die Studierenden der neuen Bachelor- und Masterstudiengängen: Mindestens jeder dritte von ihnen, so das Ziel der Internationalisierungsstrategie der Uni, soll künftig einen Teil des Studiums an einer ausländischen Hochschule verbringen. Den Weg dahin weisen Doppel-Master-Abkommen mit den Partneruniversitäten der Uni Stuttgart. Über das erste Abkommen dieser Art mit der Chalmers University of Technology in Göteborg/Schweden berichten wir in Internationales. Hier erfahren Sie auch Interessantes über die Aktivitäten der Vereinigung „Studieren ohne Grenzen“, zu der einige Studierende der Universität Stuttgart gehören. Darüber hinaus befragten wir Absolventen des englischsprachigen Masterstudiengangs Infrastructure Planning in Bezug auf ihr Studium und bekamen enthusiastische Antworten.

In Veranstaltungen nehmen wir Sie mit auf einen Rundflug durch die Geschichte der Luft- und Raumfahrttechnik, die ihr 100-jähriges Bestehen als Fakultät der Uni Stuttgart feierte, und blicken zurück auf die Ausstellung „Orientierung im Raum“, in deren Mittelpunkt eine vor 200 Jahren erfundene Maschine von Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger stand. Hoch aktuell dagegen sind die Vortragsveranstaltungen zum Reaktorunglück im japanischen Fukushima, mit denen das Institut für Kernenergetik und Energiesysteme auf den enormen Informationsbedarf in der Bevölkerung reagierte. Wie es mit den Unglücksmeilern und der Kernforschung in Deutschland weitergeht, das sind Fragen, die uns wohl alle noch geraume Zeit bewegen werden.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen im Namen der Stabsstelle Hochschulkommunikation

 

Ihre

 

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