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Horst Küsgen

Prof. Küsgen Am 19. Februar 2010 verstarb Prof. Dipl.-Ing. DIC Horst Küsgen. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 war er über 30 Jahre lang Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor an der Fakultät Architektur und Stadtplanung. In dieser Zeit leitete er das Institut für Bauökonomie mit großem Engagement und herausragenden Erfolgen in Forschung und Lehre. Bereits während seiner Studienzeit in London und Aachen empfand Horst Küsgen die Tätigkeit in „normalen“ Architekturbüros als „bodenlos“, wie er es in seiner Publikation zum 30-jährigen Institutsjubiläum im Jahr 2001 nannte. Vor diesem Hintergrund widmete er sich in seinen ersten Berufsjahren vor allem einem der damaligen Randbereiche unseres Berufsbildes – Grundlagenermittlung und Bedarfsplanung. Diese Erfahrungen und vor allem seine Erfolge bei der Universitäts- und Klinikplanung (beispielsweise der Sonderforschungsbereich Hochschulbau) ermöglichten es ihm, das „Entwicklungsbüros für Bauplanung“ (EfB) als privatwirtschaftliches Forschungsinstitut zu gründen. Mit diesem Institut prägte Horst Küsgen maßgeblich die in Deutschland beginnende bauökonomische Forschung, die sich auch an anderen Orten entwickelte (wie etwa in Wuppertal oder in Berlin mit Professor Karlheinz Pfarr).
Horst Küsgen

Die Berufung von Horst Küsgen an die Universität Stuttgart in den Jahren 1971/72 war die logische Entwicklung dieser ersten Erfolge und ein Wendepunkt der bauökonomischen Lehr- und Forschungslandschaft. Dabei widmete er sich in den ersten Jahren seiner Lehrtätigkeit nicht nur der Planungs- und Bauökonomie. Er setzte sich auch mit dem politischen Zeitgeist auseinander, indem er beispielsweise Lehrveranstaltungen zur „politischen Ökonomie“ anbot und die damaligen wohnungspolitischen Fragestellungen durch Forschungsarbeiten aufgriff. In den Folgejahren führte Horst Küsgen und mit ihm das Institut für Bauökonomie laufend Forschungsprojekte durch, deren Ergebnisse wiederum in die Lehre einflossen. Ein willkommener Nebeneffekt war schließlich, dass die Forschenden auch in ihrem Feld lehrten. Später kamen auch immer wieder ehemalige Absolventen als Lehrbeauftragte an das Institut zurück, um Themen aus ihrem Arbeitsfeld in Seminaren zu vermitteln. Der für die Studierenden willkommene Effekt war, dass das 2,5 Lehrpersonen kleine „bauoek“ unter Leitung von Horst Küsgen regelmäßig ein breites Lehrprogramm anbieten konnte. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses war Horst Küsgen eine Herzensangelegenheit. Bis zum Ende seines aktiven Dienstes hatten 11 ehemalige Mitarbeiter des Instituts Rufe auf Professuren an Universitäten und Hochschulen erhalten. Horst Küsgen war ein Wegbereiter der deutschen Bauökonomie, der in Forschung und Lehre große „Fußstapfen“ hinterlassen hat. Das heutige Institut für Bauökonomie, seine Studierenden und Schüler danken ihm dafür. Christian Stoy