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Stuttgarter Studierende entwickeln Raumfahrtexperimente >>>>>>>>>>>>>>>>>

Tanken in der Schwerelosigkeit

Im März 2011 startet die Forschungsrakete Rexus, mit an Bord werden Experimente sein, die von Stuttgarter Studierenden entwickelt wurden. Im Rahmen einer Trainingswoche im schwedischen Kiruna besuchten die Studierenden Anfang Februar 2010 das Esrange Space Center, von wo die Forschungsraketen gestartet werden. Neben detaillierten Einführungen in die Systeme der Rakete wurden hier auch die Entwürfe der Studierenden von Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) analysiert und für die nächsten Projektphasen freigegeben. Zwei Teams der Universität Stuttgart konnten diese Hürde erfolgreich meistern und arbeiten nun fieberhaft an der Realisierung ihres Traums, unterstützt werden sie dabei von Instituten der Universität Stuttgart und dem DLR.

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3D-Ansicht des Explore-Aufbaus
(Bild: Explore)

 

Die Teams entwickeln Raumfahrtexperimente, die Technologien für orbitale Tankstationen und für den Crewtransport untersuchen, zwei Themen die auch bei der NASA und ESA ganz oben auf der Agenda stehen. Das Experiment Explore (EXPeriment for Liquid On-orbit REfueling) simuliert einen Betankungsvorgang unter Schwerelosigkeit. Dies ist für viele Explorationsmissionen wichtig, die enorme Transportkapazitäten zu Zielen wie Mond und Mars aufbringen müssen. Explore wurde bereits im Herbst 2009 von den sechs Studierenden der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart initiiert und wird von diesen im Laufe des Jahres 2010 realisiert. Im Mittelpunkt des Experiments steht die Betankungsanlage, die Steuerungs- und Aufzeichnungselektronik sowie die strukturelle Befestigung. In der Betankungsanlage wird Flüssigkeit unter verschiedenen Bedingungen in Testkammern eingeleitet, während Sensoren ständig Druck, Temperatur und Video-Bilddaten erfassen. Bis zu drei Minuten Schwerelosigkeit stehen bei Explore zur Verfügung, um den Flüssigkeitstransfer zwischen den Testkammern zu untersuchen.

Remos (REcession MOnitoring System) ist ein Experiment zur Flugerprobung eines Systems, das den Zustand von Hitzeschilden zukünftiger Raumkapseln überwachen kann. Ziel des Experiments, das von fünf Studierenden der Stuttgarter Luft- und Raumfahrttechnik entwickelt wird, ist es, während des Wiedereintritts – dass heißt dann, wenn das Hitzeschild nach und nach abbrennt und verglüht (ablatiert) – den Verlauf der Ablation aufzuzeichnen.

 

Ein Einsatzgebiet wäre zum Beispiel das derzeit in Europa projektierte Hitzeschutzsystem für ein Raumfahrzeug, das Nutzlasten und später möglicherweise auch Astronauten von der Internationalen Raumstation zur Erde zurück bringen könnte. Remos wird in der Nasenspitze der Rexus Rakete fliegen und eine Materialprobe mit Sensoren der Strömung aussetzen. Die sich ändernden elektrischen Eigenschaften und Videodaten werden aufgezeichnet und zum Boden gesendet.

Yuri´s Night
Den 49. Jahrestag von Yuri Gagarins legendärem Raumflug nahmen die Stuttgarter Studierenden zum Anlass, gemeinsam mit dem Planetarium, dem Institut für Raumfahrtsysteme der Universität und anderen Partnern einen Tag der Raumfahrt zu feiern: die Yuri’s Night 2010 in Stuttgart. Am 11. April luden sie mit einem abwechslungsreichen Programm ein, in die Faszination Raumfahrt einzutauchen und auch die Experimente Explore und Remus näher kennenzulernen.                                                       uk

  Rexus-Rakete
 

Start der REXUS-Rakete vom Esrange Space Center in Kiruna, Schweden.   
Foto: DLR

 

KONTAKT
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EXPLORE Team
Institut für Raumfahrtsysteme
e-mail: info@explore-rexus.de
>>>> http:// www.explore-rexus.de

REMOS Team
DLR Institut für Bauwesen und Konstruktionsforschung
e-mail:  kontakt@remos-stuttgart.de
>>>> http://www.remos-stuttgart.de