bild-mit-logo
unilogo Universität Stuttgart
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Uni-Kurier >>>> Spektrum >>>>

 
 

Zukunftsinvestitionsprogramm trägt Früchte   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Erster Schritt zu neuem Superrechner

Gut 371 Millionen Euro stehen Baden-Württemberg aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes für die Förderung von Bildung und Infrastruktur zur Verfügung, das Land selbst gibt weitere 124 Millionen hinzu. Was mit dem Geld passiert, wird inzwischen auch auf dem Uni-Campus sichtbar: Im April war Spatenstich für die Erweiterung des Höchstleistungsrechenzentrums, die Fachbereiche Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik erhalten einen Neubau und das Hochhaus Pfaffenwaldring 32 wird grundlegend saniert.

Neubau eines Infrastrukturgebäudes – das klingt zunächst unspektakulär. Doch das Technikgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum 2005 fertig gestellten Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS) schafft die Voraussetzungen für die nächste Generation europäischer Spitzenrechner, die bis zum Jahr 2014 stufenweise eingeführt werden soll. Der neue Supercomputer soll im Endausbau 50-mal schneller sein als die derzeitige Generation. Er verbraucht aber auch mehr Strom und produziert wesentlich größere Mengen an Abwärme. Um die Elektro- und Kühltechnik unterzubringen, ist daher ein eigenes Gebäude erforderlich, in das nun 10,5 Millionen Euro investiert werden – „trotz des Defizits im Landeshaushalt“, wie Finanzminister Willi Stächele bei der Grundsteinlegung betonte. Das Geld sei gut angelegt, so der Minister. „Das Höchstleistungsrechenzentrum in Stuttgart-Vaihingen ist ein wichtiger Baustein der Forschungs- und Entwicklungsstrategie der Universität Stuttgart und des Landes. Als Bundeszentrum für Höchstleistungsrechnen hat es zugleich eine hohe Bedeutung für ganz Deutschland. Dank einer engen Kooperation mit der Industrie stellt das HLRS auch der heimischen Wirtschaft modernste Technologien zur Verfügung.“

Spatenstich
Beim Spatenstich (v.l.): Prorektor Struktur, Prof. Manfred Berroth, Annette Ipach-Öhmann (Vermögen und Bau), Finanzminister Willi Stächele, Dr. Dietrich Birk (MWK), Sybille Müller (Unibauamt), Prof. Michael Resch (HLRS). (Foto: Eppler)

Der zweigeschossige Neubau ist über einen unterirdischen Versorgungskanal mit dem bestehenden Gebäude des HLRS verbunden. Im Erdgeschoss werde die Stromverteileranlage und im Untergeschoss die USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) untergebracht. Bis zu einer Außentemperatur von 18 Grad Celsius wird das Kühlwasser ausschließlich in vier Kühltürmen über die Außenluft abgekühlt. Bei höheren Außentemperaturen erfolgt eine Kühlung des Wassers über das Fernkältenetz der Universität. Das innovative Kühlsystem spart im Jahr über eine Million Euro an Stromkosten. Daneben wird die bestehende Kältezentrale am Allmandring um eine Kältemaschine erweitert.

Verbesserungen für Fakultät V

Grünes Licht erhielt auch ein dreigeschossiger Neubau für die Fachbereiche Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik. Die Baukosten betragen 5,5 Millionen Euro, eine halbe Millionen davon übernimmt die Uni selbst. Im Erdgeschoss sind ein Foyer in Verbindung mit einem teilbaren Seminarraum, ein Laptop-Bereich und Institutsräume vorgesehen. Die beiden oberen Geschosse sollen als Büro- und Besprechungsräume genutzt werden. Die Kommunikationsbereiche, die Erschließung sowie die Neben- und Sanitärräume lägen in den Mittelzonen. Für 3,5 Millionen Euro wird das Hochhaus Pfaffenwaldring 32 saniert, in dem das Institut für Kunststofftechnik, die Materialprüfungsanstalt sowie das Universitätsbauamt untergebracht sind. Unter anderem werden die Geschossdecken ertüchtigt, die Deckenplatten ausgetauscht, die Akustik verbessert, die Bodenbeläge erneuert sowie alle Oberflächenanstriche überarbeitet. Weiterhin werden auch die Sanitärbereiche, die Lüftungsanlage sowie die gesamte elektro- und datentechnische Verkabelung einschließlich Beleuchtung auf den neuesten Stand gebracht. Die Arbeiten sollen bis zum Wintersemester 2013/14 fertig gestellt werden.   saniertes Labor-chemie
  Moderne Technik zwischen Jugendstilsäulen:
Saniertes Labor des Instituts für chemische Verfahrenstechnik
(Fotos: Universitätsbauamt)

Auch ohne Unterstützung aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm waren auf dem Campus die Handwerker aktiv. So wurden im Institut für Chemische Verfahrenstechnik auf dem ehemaligen Benger-Areal in der Innenstadt ein Hörsaal sowie zwei angrenzende Räume zu einem großen Technikum und zu zwei Laborräumen (Analytiklabor und Chemielabor) umgebaut. Darüber hinaus wurde ein Hörsaal vergrößert und die Toilettenanlage saniert. Die Baumaßnahmen mit einem Volumen von 1,25 Millionen Euro komplettierten den ersten, bereits 2007 abgeschlossenen Bauabschnitt auf diesem Areal. Gewonnen haben nicht nur die Lehr- und Forschungsbedingungen, sondern auch das Ambiente: Durch das Freilegen der Konstruktion kommt die alte, charakteristische Fabrikarchitektur des Jugendstilgebäudes in besonderer Weise zur Geltung. amg