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Qualitätsmanagement-System an der Uni Stuttgart   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Erste Schritte zu ehrgeizigem Ziel

Es gibt gute Ansätze, aber die Lücken müssen geschlossen werden – so das Fazit einer Bestandsaufnahme der Qualitätssicherungs- und Entwicklungsmaßnahmen an der Uni, die im Januar im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Stabsstelle Qualitätsentwicklung (QE) vorgestellt wurde. Die Bilanz ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden Qualitätsmanagement-System, das die Uni im vergangenen Jahr beschlossen hat und alle Kernprozesse in Studium und Lehre, Forschung und Nachwuchsförderung, Weiterbildung und Management, Wissens- und Technologietransfer sowie Verwaltungsdienstleistungen beinhalten soll.

Qualitätsmanagement Mit dem Qualitätsmanagement-Systems verfolgt die Uni das zentrale Anliegen, im Bereich Studium und Lehre die Voraussetzungen für die Systemakkreditierung zu schaffen. „Im Gegensatz zur derzeit praktizierten Programmakkreditierung birgt die Systemakkreditierung große Vorteile“, erklärte die Leiterin der Stabsstelle, Dr. Anne Töpfer. Denn bei der Systemakkreditierung muss nicht mehr jeder einzelne Studiengang akkreditiert werden. Vielmehr werden die für Studium und Lehre relevanten Strukturen und Prozesse daraufhin überprüft, ob sie die Qualifikationsziele erfüllen und eine hohe Qualität der Studiengänge gewährleisten. Wird das Qualitätsmanagement-System erfolgreich akkreditiert, dann gilt dies automatisch auch für alle Studiengänge, die dieses System durchlaufen haben. „In Zukunft können wir unsere Studiengänge selbst akkreditieren, das ist ein großer Erfolg“, betont Töpfer.Bei der Bestandsaufnahme der Qualitätssicherungs- und Entwicklungsmaßnahmen wurde darauf geachtet, sowohl das vorhandene Potenzial, als auch die Lücken aufzudecken.Hierzu wertete das QE-Team zahlreiche Dokumente aus und entwickelte Fragebögen für die Fakultäten, die Zentrale Verwaltung, die Zentralen Einrichtungen, das Rektorat wie auch die Fachschaften.
Spürt Verbesserungspotentiale auf: Das Team der Stabsstelle Qualitätsentwicklung unter der Leitung von Dr. Anne Töpfer (ganz links). (Foto: Murat)

Dazu kamen persönliche Interviews in einigen Fakultäten. „Die Rücklaufquote betrug erfreulich hohe 75 Prozent“, sagte Dr. Michael Lorenz von der Stabsstelle Qualitätsentwicklung. Die Antworten ergaben ein recht heterogenes Bild. So fanden sich zwar in vielen Bereichen positive und ausbaufähige Ansätze zur Qualitätssicherung- und -entwicklung. Festgelegte Verfahren mit standardisierten Rückkopplungsprozessen gibt es jedoch nur sporadisch, und längst nicht jeder zunächst gut geheißene Verbesserungsvorschlag wird auch tatsächlich umgesetzt. „Hier entwickeln wir Vorschläge, wie die vorhandenen Aktivitäten zusammengeführt und systematisiert werden können“, erklärte Lorenz.

Nach der Erhebung stehen in den angesprochenen Bereichen der Universität nun vielfältige Aufgaben an: So soll beispielsweise für die Fakultäten ein einheitliches Konzept erarbeitet werden, um die Lehr- und Prüfungskompetenz sowie die Fach- und Methodenkompetenz des wissenschaftlichen Personals weiterzuentwickeln. Der Zentralen Verwaltung empfiehlt der Bericht die Verbesserung der Kommunikation. Für die Zentralen Einrichtungen gilt es unter anderem, die Schnittstellen im Bereich Studium und Lehre zu analysieren. Das Rektorat sollte seine Ziele überprüfen und auf die Rückkopplung der Ergebnisse achten. Und bei den Fachschaften hatte die Bestandsaufnahme beispielsweise ergeben, dass eine Analyse der Studierbarkeit der konsekutiven Studiengänge durchgeführt und die Service-Leistungen für Studierende überprüft werden sollten.

Am Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft, das als „Pilot-Institut“ fungiert, ist das systematische Qualitätsmanagement schon angekommen. Dort wird derzeit ein Prozesshandbuch erstellt. Geschäftsführer Dr. Christian Stahl berichtete bei der Veranstaltung von guten Erfahrungen und jeder Menge Arbeit. Wichtig sei es, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Anfang an mit einzubeziehen und für die Aufgabe und das gemeinsame Ziel zu sensibilisieren, betonte Stahl. Den großen Einsatz aller verbindet er mit der Hoffnung auf Arbeitserleichterungen in der Zukunft.

„An allen Hochschulen in Europa sind Bewegungen dahingehend erkennbar, dass sie die Qualität ihrer Leistungen selbst prüfen“, berichtete Dr. Anke Rigbers von der Evaluationsagentur Baden-Württemberg evalag. Als Kehrseite der Medaille bezeichnete sie das Mehr an Bürokratie, Formalisierung und Dokumentation. Unter den Hochschulen, die sich in Sachen Systemakkreditierung an evalag wenden, habe sich die Universität Stuttgart das ehrgeizigste Ziel gesetzt, bemerkte Rigbers: Schon in eineinhalb Jahren soll die Systemakkreditierung beantragt sein. Julia Alber/amg


KONTAKT
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Dr. Anne Töpfer
Stabsstelle Qualitätsentwicklung
Tel. 0711/685-84283
e-mail: anne.toepfer@ge.uni-stuttgart.de