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Kinder-Uni in der Welt der Astronomie   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Erstmal ab ins Jahr 1800

Bei einer Kinder-Uni zum Jahr der Astronomie unternahmen die Mädchen und Jungen zunächst eine Raum- und Zeitreise nach England ins Jahr 1800. Dort trafen sie den deutsch-britischen Astronomen und Komponisten Wilhelm Herschel sowie dessen Schwester Katharina und entdeckten mit den historischen Gestalten „live“ die Strahlung unterhalb des roten Lichts, die Infrarotstrahlung. Nach der Rückkehr ins Jahr 2009 tauchte dann „zufällig“ Prof. Alfred Krabbe vom Deutschen SOFIA-Institut im Hörsaal auf. Gemeinsam mit den jungen Studierenden nahm er dieses neue und andere Licht - heute bekannt als Wärmestrahlung - genauer unter die Lupe: Wie sieht ein Mensch im Infraroten aus? Wird Wärme reflektiert wie Licht? Und scheint sie durch Glas genauso durch wie die Sonnenstrahlen?

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(Fotos: Eppler/Archiv)
Nachdem die Kinder die infrarote Strahlung mit der Hilfe von zahlreichen Experimenten besser kennen gelernt hatten, zeigte ihnen Prof. Krabbe, was er mit Hilfe dieser Strahlung alles über Planeten und Sterne lernen kann: So hat zum Beispiel nicht nur der Saturn, einer unser Nachbarplaneten in unserem Sonnensystem, Ringe aus Eis und Staub, sondern auch der Uranus. „Nur können wir die Uranusringe mit unseren Augen und normalen Kameras nicht sehen“, erklärte Krabbe, „im Infraroten dagegen verraten sie sich durch Ihre Wärmestrahlung.“
Zum Schluss erklärte Krabbe dem studentischen Nachwuchs, warum er für die Erforschung von Planeten, Sternen und fremden Galaxien SOFIA, das „Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie“ an der Uni Stuttgart, braucht. Die infrarote Strahlung von Himmelsobjekten kann nämlich den Wasserdampf in unserer Atmosphäre nicht durchdringen. „Deshalb sind wir von der Erde aus blind für den infraroten Weltraum“, so Krabbe. Um die Geheimnisse des Kosmos dennoch lüften zu können, haben die amerikanische Weltraumbehörde NASA und das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein Loch in eine Boeing 747SP schneiden lassen und ein 17 Tonnen schweres Teleskop darin eingebaut – und SOFIA war entstanden. In einer Flughöhe von etwa 13 Kilometern hat diese einzigartige fliegende Sternwarte, die ab dem kommenden Jahr die ersten Bilder senden soll, freie Sicht auf das infrarote Universum.                     Dörte Mehlert

 

Prof. Krabbe-Kinderunivorlesung

Der Forscher Wilhelm Herschel alias Prof. Alfred Krabbe bei der Kinder-Uni zum Jahr der Astronomie.
(Foto: Institut)