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Studie über Einflussfaktoren auf die Studien- und Berufswahl   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften

Nicht einmal die Hälfte der an Technik und Naturwissenschaft interessierten Schüler will einen Beruf in diesen Bereichen ergreifen. Diese und weitere Erkenntnisse haben Wissenschaftler der Universität Stuttgart und verschiedener anderer Einrichtungen unter Leitung von Prof. Ortwin Renn, geschäftsführender Direktor des Instituts für Sozialwissenschaften, im Rahmen der Studie „Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften“ gewonnen. Für die Studie im Auftrag von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) und VDI befragten die Forscher 13.000 Schüler, Studierende sowie Ingenieure und Naturwissenschaftler. Sie trugen umfangreiche empirische Befunde zur Techniksozialisation, Technikbildung und den Einflussfaktoren auf die Studien- und Berufswahl in Deutschland zusammen.

Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben falsche Vorstellungen von Technikberufen. Sie unterschätzen die Anforderungen des Studiums und rechnen sich vergleichsweise schlechte Berufsperspektiven aus. Die erhobenen Zahlen sprechen eine klare Sprache. Nicht einmal jeder zweite technisch interessierte Schüler wählt eine entsprechende Laufbahn. Dagegen würden 90 Prozent der Ingenieure und Naturwissenschaftler ihren Beruf ein zweites Mal wählen. Mehr als jeder Dritte hat seinen Traumberuf gefunden. Ingenieurberufe bieten also offensichtlich mehr, als junge Menschen in Deutschland annehmen. „Diese Botschaft müssen wir in die Schulen tragen und dort die Informationsmöglichkeiten stark verbessern. Nach den Schulen sind die Medien die wichtigste Informationsquelle. Vor allem für Fernsehen und Internet müssen wir es erleichtern, ein Bild jenseits der gängigen und teils falschen Vorstellungen zu vermitteln“, sagte Projektleiter und acatech Präsidiumsmitglied Ortwin Renn.

Nachwuchsbarometer  

Früher Kontakt zu Technik


Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studie benennt drei Bausteine, die besonders zu einem vertieften Technikinteresse und auch zu einer höheren Wahrscheinlichkeit einer entsprechenden Studien- und Berufswahl beitragen: Kinder sollten früh Technik begegnen und in spielerischer Auseinandersetzung kennenlernen. Einzelne Schlüsselerlebnisse, in denen Technik als interessant und herausfordernd erlebt wird, sind oftmals der Anstoß zu einer entsprechenden Laufbahn, wenn sie in Elternhaus und Schule weiter gefördert und vertieft werden. Wichtig ist auch eine kontinuierliche und didaktisch gut aufbereitete Technikausbildung in der Schule. Das Nachwuchsbarometer bestätigt, dass Frauen im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich immer noch spezifische Hürden überwinden müssen: Rund zwei Drittel der befragten Frauen gaben an, nach eigener Einschätzung im Studium hin und wieder benachteiligt und diskriminiert worden zu sein. Zur Zeit erstellt das Forschungsteam der Universität Stuttgart einen umfassenden Abschlussbericht mit weiteren Analysen, einer Bestandsaufnahme des Forschungsstandes sowie offenen thematischen Fragen wie den Vergleich von Erfahrungen und Erwartungen an technische und naturwissenschaftliche Berufe zwischen den Erhebungsgruppen und Analysen zum Genderaspekt.                            uk

 

Vergleich von Eigenschaften des Idealberufs mit den Eigenschaften technischer- und naturwissenschaftlicher Berufe.

 

 

 

KONTAKT
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Prof. Ortwin Renn
Institut für Sozialwissenschaften
Tel. 0711/685-83970
e-mail: ortwin.renn@sowi.uni-stuttgart.de