In memoriam   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Kurt Lange

		Am 1. August 2009 verstarb im Alter von 89 Jahren Prof. em. Dr.-Ing. Dr. h.c. Kurt Lange. Professor Lange war von 1963 bis 1988 Leiter des Instituts für Umformtechnik (IFU) der Universität Stuttgart. In dieser Zeit hat sich das IFU zu einer weltweit geachteten Forschungseinrichtung entwickelt. Es ergaben sich Kooperationen und Mitgliedschaften in nationalen und internationalen Institutionen und Akademien. 1963 wurde die OECD-Expertengruppe Metal Forming gegründet, die sich 1969 in die „International Cold Forging Group ICFG“ umbenannte und bis heute zu den wichtigsten Vereinigungen im Bereich der Kaltmassivumformung gehört. 1974 gründete Kurt Lange die Arbeitsgemeinschaft Umformtechnik AGU, der derzeit 20 Inhaber umformtechnischer Lehrstühle beziehungsweise Institutsleiter an Universitäten und Technischen Hochschulen sowie Persönlichkeiten in vergleichbaren Positionen angehören. Seine Mitwirkung in nationalen und internationalen Gremien der Umformtechnik und seine wissenschaftlichen Leistungen führte zu einer Vielzahl von Ehrungen.
Kurt Lange

So wurde er im Jahre 1985/86 von der „Internationalen Akademie für mechanische Produktionstechnik CIRP“ zum Präsidenten berufen. Die „Japanese Society for Technology of Plasticity“ ehrte Professor Lange im Jahr 1999 und seit 1988 war er Mitglied der „National Academy of Engineering“ in Washington DC.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Institutsleiter betreute er über 40 Gastwissenschaftler aus aller Welt, von denen fünf in ihren Heimatländern Professuren innehaben. In Deutschland wurden sieben ehemalige Mitarbeiter als Professoren an Hoch- und Fachhochschulen berufen. Weiterhin wurden auf seinen Antrag hin vier Persönlichkeiten, darunter drei Ausländer, mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet; vier weitere wurden zu Ehrensenatoren ernannt. Hervorzuheben ist auch, dass unter seiner Leitung mehr als 100 Promotionen durchgeführt wurden.
In zahlreichen Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften und Büchern, insbesondere im „Handbuch der Umformtechnik“, das heute als Standardwerk gilt, spiegelt sich sein Wirken als Hochschullehrer eindrucksvoll wieder. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1988 war er bis zuletzt mit dem Institut für Umformtechnik eng verbunden.                                 Matthias Liewald