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Festkolloquium für Siedlungswasserbauer   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Baldefried Hanisch und Karl-Heinz Hunken 90

Vor 63 Jahren, im Jahr 1946, haben Karl-Heinz Hunken und Baldefried Hanisch ihre wissenschaftliche Karriere an der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart begonnen. Als Studenten beteiligten sich beide am Wiederaufbau der TH nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Wissenschaftler und Hochschullehrer bauten sie von 1969 an das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) aus. Beide Wissenschaftler haben mehrere Generationen von Studierenden und gleichzeitig die Siedlungswasserwirtschaft maßgeblich geprägt. Karl-Heinz Hunken hat zudem seit April 1971 über fast zehn Jahre hinweg die Geschicke der Universität Stuttgart als Rektor gelenkt. Die beiden Professoren, Emeriti des ISWA, vollendeten Anfang Oktober 2009 ihr 90. Lebensjahr. Die Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Uni Stuttgart würdigte den Doppelgeburtstag am 23. Oktober mit einer Festveranstaltung. Uni-Rektor Prof. Wolram Ressel erinnerte in seinem Grußwort unter anderem daran, dass Hunken in dieser Funktion die innere Struktur der Universität stabilisiert habe und nach außen ein harter, aber fairer Verhandlungspartner war. Der Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Prof. Hermann H. Hahn, skizzierte in seinem Festvortrag den Lebensweg der beiden Jubilare und ihren Einfluß auf die Siedlungswasserwirtschaft.

Hunken  

Karl-Heinz Hunken wurde am 5. Oktober 1919 in Mannheim geboren, wo er 1938 das Abitur ablegte. Die Jahre 1938 bis 1945 wurden von Arbeits- und Kriegsdienst beansprucht. 1950 schloss er das Bauingenieurstudium an der TH Stuttgart  ab und war anschließend in einem Ingenieurbüro tätig. 1952 bis 1959 arbeitete er als Assistent am Lehrstuhl für Siedlungswasserbau und Gesundheitstechnik der TH Stuttgart. Nach der Promotion 1959 wurde er  Oberingenieur am Institut für Siedlungswasserbau und Gesundheitstechnik der TH. 1965 übernahm er den außerordentlichen Lehrstuhl für Technologie des Industriewasserbaus und 1967 den Lehrstuhl II für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft; gleichzeitig wurde Prof. Hunken zusammen mit Prof. Franz Pöpel Direktor des Instituts für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft. Vom 1. April 1971 bis September 1980 stand Prof. Hunken der Universität Stuttgart als Rektor vor und von 1977 bis 1980 war er Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz. 1975 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Ukrainischen Freien Universität und 1981 das „Verdienstkreuz Erster Klasse“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1987 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Prof. Hunken gehört zu den Initiatoren und Planern des Studiengangs Umweltschutztechnik der Universität Stuttgart.

Karl-Heinz hunken

 

Baldefried Hanisch wurde am 6. Oktober 1919 in Elbing, Westpreußen, geboren und legte 1938 das Abitur ab. Seine weitere Ausbildung konnte er erst nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft im Jahr 1946 fortsetzen. Sein ursprüngliches Ziel, das Studium des Schiffbaus abzuschließen konnte er nicht verwirklichen. Er entschied sich für das Bauingenieurstudium an der TH Stuttgart. Nach dem Abschluss 1950 und einer Tätigkeit als Assistent am Lehrstuhl für Siedlungswasserbau und Stadtbauwesen der TH ging er 1952 zu einem Post Graduate Study in die USA. Am Institut für Siedlungswasserbau und Gesundheitstechnik der TH Stuttgart arbeitete er anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als Oberingenieur. Mit einer für die Abwassertechnik grundlegenden Arbeit promovierte er 1959 an der TH Stuttgart. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits in Bayern beim Landesamt für Wasserversorgung und Gewässerschutz tätig.

  Hanisch
  Baldefried Hanisch

Als Leiter der Planungsgruppe für Wassergütewirtschaft und Abwasserbehandlung war er dort wesentlich an den weit über die Bundesrepublik Deutschland hinaus richtungsweisenden Maßnahmen zur Reinhaltung der bayerischen Seen beteiligt. 1969 wurde er zum ordentlichen Professor an die Universität Stuttgart berufen und übernahm den Lehrstuhl I für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft. Zahlreiche Tätigkeiten und Mitgliedschaften auf nationaler und internationaler Ebene zeugen von seinem Ansehen in der Wasserwirtschaft. Der Verband Schweizerischer Abwasserfachleute ernannte Professor Hanisch 1980 zum Ehrenmitglied. 1987 wurde ihm das „Verdienstkreuz Erster Klasse“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.                                            uk