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Kreative Köpfe an der Fakultät für Architektur und Stadtplanung >>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Drei Projekte der Stuttgarter Architekten

Ob Stuttgart, Ulm oder Istanbul, die Architekturstudierenden der Uni Stuttgart arbeiten an vielen Projekten. Das Stuttgarter Löwentormuseum braucht mehr Ausstellungsfläche, die Universität Ulm neue Studentenwohnungen und die türkische Metropole Istanbul möchte ihren Galata-Port ins Stadtbild integrieren. Die Nachwuchsarchitekten stellten ihre Projekte vor und nahmen erfolgreich an Wettbewerben teil.

Ein Anbau für das Löwentormuseum (Stuttgart)
Das Museum am Löwentor ist eines der bedeutendsten Naturkundemuseen Deutschlands. Noch 2007 wurden zur Landesausstellung „Saurier“ Besucherrekorde gezählt, doch das Haus hat mit Problemen zu kämpfen: Platzmangel bedroht die Rolle als eines der führenden Naturkundemuseen.

plangebiet

Panorama vom Galata-Turm: links das Plangebiet „Galata-Port“, rechts am Ufer gegenüber die Altstadt am Goldenen Horn.                                                                                                                                   (Foto: SI)

 

Die vielen wissenschaftlichen Sammlungen können ohne größere Flächen nicht angemessen als Sonderausstellungen präsentiert werden. Im Auftrag der Gesellschaft zur Förderung des Naturkundemuseums e.V. haben Diplomanden des Instituts für Raumkonzeption und Grundlagen des Entwerfens (IRGE) der Universität Stuttgart unter Leitung von Prof. Franziska Ullmann im Januar 2009 Entwürfe für einen zusätzlichen Bau vorgestellt, der sowohl mehr Ausstellungsfläche als auch neue wissenschaftliche Arbeitsplätze ermöglicht. Wolfram Freudenberg, Vorsitzender der Fördergesellschaft, hofft nun, dass das Anliegen nach mehr Raum durch die Kreativität der Studierenden wieder Gehör findet.

Vom Studentenwohnheim zum Mehrgenerationen-Wohnen (Ulm)
Im Jahr 2012 werden zwei Abiturjahrgänge gleichzeitig die Schule abschließen. Die Hochschulen des Landes rechnen daher mit kurzfristig steigenden Erstsemesterzahlen. Eine große Herausforderung auch für die Studentenwerke, die genügend Wohnheimplätze anbieten möchten. Dagegen wird ab dem Jahr 2020 wegen der geburtenschwachen Jahrgänge mit einem Einbruch der Studierendenzahlen gerechnet. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs wurden deshalb Studentenwohnungen entwickelt, die langfristig in Mehrgenerationen- und Alten-Service-Wohnungen umgebaut werden können. In einer Kooperation der Universitäten Stuttgart und Karlsruhe sowie der Hochschulen Biberach und Konstanz nahmen 50 Studierende an dem Wettbewerb des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen teil. Organisation und Koordination übernahm das Städtebau-Institut der Universität Stuttgart. Die Aufgabe des Ideenwettbewerbs bestand darin, das „Dichterviertel“ am Ulmer Hauptbahnhof in ein Wohnquartier zu verwandeln, das zunächst von Studierenden und später von Senioren genutzt werden kann. Sie sollte den Bedürfnissen beider Personengruppen gerecht werden. Am 20. Januar fand im Haus der Wirtschaft Stuttgart die Auszeichnung der erfolgreichen Studierendenteams statt. Eric Littlewood und Christopher Kuhn von der Uni Stuttgart belegten den zweiten Platz. Ankäufe gingen an Fabian Achenbach, Simon Malarte, Claudia Kaufmann, Vera Kaps, Astrid Löhe, Jennifer Maier, Carolin Maurer und Juliane Zeiser von der Universität Stuttgart.

Urbaner Brennpunkt am Bosporus (Istanbul)
An den Ufern des Bosporus, der geografischen Grenze zwischen Europa und Asien mitten in Istanbul, liegen Stadtteile der türkischen Metropole mit ganz eigenen kulturellen Charakteristika. Es handelt sich hier um ehemalige Fischerdörfer, die mit der Zeit ins Zentrum der Stadt gewachsen sind. Einer dieser Orte ist die traditionsreiche, zu byzantinischer Zeit noch eigenständige Stadt Galata, die heute im Stadtteil Beyoglu liegt. Der Galata-Port war seit jeher ein wichtiges Handelszentrum und bei Touristen wegen des Panoramas beliebt, das er vom Wasser aus bietet. Negative Entwicklungen aber, wie die Umzäunung des Zollgeländes und riesige Kreuzer, die die Stadtkulisse verdecken, haben den Galata-Port zum architektonischen Brennpunkt gemacht. In Kooperation mit der Mimar Sinan Universität Istanbul bereisten Studierende des Städtebau-Instituts der Universität Stuttgart die Stadt und besuchten gemeinsam mit den Istanbuler Studierenden den Workshop „Istanbul-Urban Focuspoint at Bosporus“. Die Leitung des Projekts teilten sich Prof. Helmut Bott vom Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen des Städtebau-Instituts der Uni Stuttgart und Prof. Güzin Konuk, Dozentin am Institut für Stadtplanung der Mimar Sinan Universität.

Gemeinsam erarbeitet wurde ein Entwurf, der verkehrstechnische und funktionale Vernetzung mit anderen Stadtteilen verbessert und den öffentlichen Zugang zum Ufer gewährleistet. Die Studierenden entwarfen konkrete Bebauungsvorschläge, die die lange Tradition des Ortes und die Nähe zur Universität berücksichtigen. Nach Ende des Entwurfsprojektes wurden die Arbeiten zunächst an der Mimar Sinan Universität ausgestellt. Für alle Interessierten wurde eine Projektdokumentation erstellt, die zur Ausstellungseröffnung am 20. November 2008 bereits den türkischen Kooperationspartnern übergeben wurde. 2010, wenn Istanbul Kulturhauptstadt sein wird, werden die Entwürfe im „Istanbul Modern“, dem Istanbuler Museum für moderne Kunst, zu sehen sein.                                                              Bettina Wagner

 

KONTAKT
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Prof. Franziska Ullmann
Institut für Raumkonzeptionen und Grundlagen des Entwerfens
Tel. 0711/685-83260
e-mail: ullmann@irg.uni-stuttgart.de

Prof. Franz Pesch
Städtebau-Institut
Tel. 0711/685-83350
e-mail: franz.pesch@si.uni-stuttgart.de

Prof. Helmut Bott
Städtebau-Institut
Tel. 0711/685-83360
e-mail: helmut.bott@si.uni-stuttgart.de