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50 Jahre Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme >>>>>>>>>>>>>>>>>

Stabwechsel zum Jubiläum

HDie Arbeitsgebiete wechselten, das Renommee blieb konstant: Seit knapp 50 Jahren gilt das Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme (IKR) der Uni für die Informationstechnik in Deutschland als erste Adresse, und fast drei Jahrzehnte stand es unter der Regie von Prof. Paul J. Kühn. Im Rahmen einer vorgezogenen „Geburtstagsfeier“ wurde Kühn am 27. März verabschiedet, der Stab geht an seinen Nachfolger Prof. Andreas Kirstädter weiter.

„Die Stuttgarter Elektrotechnik und Informationstechnik besitzt einen ausgezeichneten Ruf“, betonte Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel bei der akademischen Festveranstaltung vor 200 Gästen und verwies auf das letzte Förderranking der DFG aus dem Jahr 2006, wo das Fachgebiet den fünften Platz erreichte, und die Bedeutung der Elektro- und Informationstechnik für das Drittmittelaufkommen der Uni. Dabei hat die Elektrotechnik an der Uni Stuttgart eine Tradition, die bis in das Jahr 1883 zurückreicht. Als rund ein dreiviertel Jahrhundert später im Jahr 1960 das Institut für Nachrichtenvermittlung und Datenverarbeitung ins Leben gerufen wurde, folgte dies der Notwendigkeit, dem aufstrebenden Gebiet der technischen Datenverarbeitung und seinem aus der Logik und Systemorganisation heraus begründeten Fundament Rechnung zu tragen. Es war der erste Lehrstuhl für Vermittlungstechnik an einer deutschen Universität und einer der ersten Lehrstühle für Datenverarbeitung in Deutschland überhaupt. Lehrstuhlinhaber war zunächst Prof. Alfred Lotze, ihm folgte Prof. Kühn, der das im Jahr 2002 in IKR umbenannte Institut seit 1981 leitet.

Standen zunächst die Entwicklung der verschiedenen Zweige der Nachrichtentechnik hin zur hoch integrierten Mikroelektronik, Mikrorechnertechnik und zu rechnergestützten integrierten Kommunikationsnetzen im Blickpunkt, so kamen bereits ab den 1970-er Jahren wesentliche Impulse aus der Informatik. Heute stehen die Arbeitsgebiete Telekommunikation, Kommunikationsnetze sowie der Mobilfunk im Zentrum der Forschung. Zu den Schwerpunkten zählen unter anderem die Vermittlungstechnik, Netzarchitekturen und Protokolle, Rechnerarchitekturen und der Entwurf digitaler Systeme, die Modellierung zur Leistungsbewertung und Simulation, aber auch Fragen der Sicherheit und des Datenschutzes in Kommunikationsnetzen. Diese Themenbreite spiegelt sich auch im Lehrangebot des IKR, mit dem eine beachtliche Lehr- und Forschungsleistung einhergeht. Seit der Gründung fertigten rund 2.000 Studierende Diplom-, Master- und Studienarbeiten am IKR an, zudem brachte das Institut 95 Promotionen und vier Habilitationen hervor.

„Guter Fang“
Mit Prof. Kühn verabschiedet die Universität Stuttgart einen Wissenschaftler, der sowohl national als auch international über eine herausragende Reputation verfügt. „Mit Ihnen hat nicht nur das IKR, sondern auch die Uni einen guten Fang gemacht“, so der Rektor. Kühn ist Mitherausgeber mehrerer internationaler Fachzeitschriften und einer Buchreihe über Telecommunication Net-works and Computer Systems. Von der Ecole Nationale Supérieure des Télécom-munications (ENST) Paris wurde er zum Professeur Associé ernannt. Dazu kommen zahlreiche Auszeichnungen: So ist Kühn unter anderem Ehrendoktor des Lund Institute of Technology und der Technischen Universität Dresden und Ehrensenator der Universität Mannheim. Im Jahr 2002 wurde er zum „Chevalier“ im Orden der „Palmes Académiques“ ernannt, einer der höchsten akademischen Auszeichnungen Frankreichs für Verdienste um die deutsch-französische Zusammenarbeit im Hochschulbereich. Und nicht zuletzt entstammt der Master-Studiengang INFOTECH maßgeblich seiner Feder.

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Prof. Paul J. Kühn bei der Verabschiedung im Rahmen der Jubiläumsfeier.                    
(Foto: Institut
)

Ganz von der Uni lassen will Kühn, wen mag es erstaunen, im Übrigen auch in Zukunft nicht. So wird er sowohl an der Uni Stuttgart als auch an der German University in Cairo weiterhin in der Lehre aktiv sein, Forschungsaufgaben wie zum Beispiel im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Nexus zu Ende führen und auch seine Aufgaben als Studiendekan bis zum Ablauf der Amtsperiode im Herbst 2010 weiter wahrnehmen. Und ein wenig Raum für seine Hobbys, darunter Sportveranstaltungen, Bergwandern, Tennis und die Kunst, soll schließlich auch noch bleiben….
Das IKR selbst wird seit 1. April dieses Jahres von Prof. Andreas Kirstädter geleitet, der über Stationen an der TU München und Siemens an die Uni Stuttgart kam.                              amg

KONTAKT
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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme
Prof. Paul J. Kühn
Prof. Andreas Kirstädter
Tel. 0711/685-68026
e-mail: paul.j.kuehn@ikr.uni-stuttgart.de
e-mail: andreas.kirstaedter@ikr.uni-stuttgart.de